von Lars Wehmeyer
Am 11. August wird die neue CD von Steve Morse names
"Angelfire" veröffentlicht, die er zusammen
mit der Sängerin Sarah Spencer aufgenommen hat. Das Werk
hat sehr wenig mit Steves Arbeit bei Deep Purple zu tun:
meist spielt er eine akustische oder unverzerrte E-Gitarre,
begleitet von Dave LaRue am Bass und Van Romaine am
Schlagzeug, bei einigen Stücken kommen noch Orgelsounds
im Hintergrund dazu. Geprägt wird das Album von der
klaren, reinen Stimme von Sarah Spencer, die sehr gut mit
Steves abwechslungsreichem Gitarrenklang
harmoniert.
Insgesamt gibt es innerhalb der Stücke wenige
rhythmische oder harmonische Überraschungen - anfangs
plätschert das Werk deshalb etwas belanglos dahin, nach
mehrmaligem Hören bleiben dann aber doch Melodien und
Bruchstücke im Gehörgang hängen.
Es ist schade, dass Sarahs Stimme nicht nur beim ersten Song
der Platte sehr stark mit Effekten und Hall belegt ist - an
einigen Stellen wäre weniger mehr gewesen, um ihre
natürliche Stimme besser zur Geltung zu bringen. Durch
Overdubbing wurde sowohl bei der Gitarre als auch bei der
Gesangsstimme ein dichterer Klang erzeugt. Mich würde
interessieren, wie "Angelfire" wohl bei Live-Konzerten
klingen - gut möglich, dass mir persönlich der
Sound besser gefallen würde.
Keines der Stücke auf der Platte ragt wirklich heraus,
erwähnenswert ist vielleicht "Omnis Morse
Aequat", das vom Gesang her nach "Enya"
klingt, während die Gitarre gewisse Anklänge an
den mittelalterlichen Einschlag von Blackmore's Night zeigt.
Alles in allem ist "Angelfire" ein Album, das man
sich an einem gemütlichen, langen Winterabend vor dem
Kamin mit einem Glas Rotwein angemessen zu Gemüte
führen kann.
Hier kann man in das
Werk übrigens schon mal ein wenig reinhören.
Trackliste:
1. Far Gone Now
2. Everything to Live For
3. Feelings Are Overrated
4. What Made You Think?
5. Here Today
6. Get Away
7. Pleasant Surprise
8. Terrible Thing to Lose
9. Omnis Morse Aequat
10. Take It or Leave It
11. Urban Decay
Fotos: www.billevansmedia.com
|