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Andree Schneider
Aviator- und Webmaster


Andree & Ian "Die Zunge" Gillan

Im Alter von 12 Jahren packte mich die purple'sche Leidenschaft, und schuld daran war mein älterer Bruder, der "Made In Japan" sein eigen nannte. Während mich zunächst lediglich die ersten Riffs von "Smoke On The Water" faszinierten, ergriff schließlich das komplette Album von mir Besitz. Bis heute halte ich "Made In Japan" für den Meilenstein des Genre "Hardrock". Etwas besseres wurde seit dem nie wieder auf Platte gepresst!
Wie enttäuschend für mich, als ich dann erfuhr, dass es Deep Purple schon seit 1976 gar nicht mehr gab. Aber das sollte sich nur kurze Zeit später wieder ändern!
Als ich 1984 von der Reunion erfuhr, war ich fassungslos vor Glück. "Perfect Strangers" reihte sich ein in die großartigen Alben aus der ersten purpurnen Phase. Allerdings habe ich es bis heute nicht ganz verkraftet, 1985 niemanden gefunden zu haben, der mich mit zu den beiden Deep Purple-Open-Airs nahm. Altersbedingt konnte ich leider nicht alleine nach Mannheim oder Nürnberg reisen.
Ende September 1986 bekam ich die aufregendste Post meines Lebens: Roger Glover übermittelte mir aus München per Postkarte beste Grüße von Deep Purple, die dort gerade mit den Aufnahmen zu "The House Of Blue Light" beschäftigt waren. Selbstredend schwebte ich auf Wolke 7 und konnte mein Glück gar nicht fassen. Wie der Purple-Bassist dazu kam? Meine damalige Brieffreundin und totale Glover-Verehrerin Ursula R. traf Roger damals mehrmals und bat ihn um diesen Gefallen. Mein Gefühl, mit der Postkarte von Roger "alles erreicht zu haben, was ein Fan erreichen kann" sollte sich Jahre später glücklicherweise als Trugschluss erweisen.
Am 4. Februar 1987 wurde dann anlässlich der "The House Of Blue Light"-Tour mein Traum endlich wahr und ich erlebte in der vollkommen überfüllten Dortmunder Westfalenhalle mein erstes Deep Purple-Konzert. Das "Erste Mal" war schon ein Wahnsinns-Abenteuer für mich und dutzende Deep Purple-Abenteuer bzw. -Konzerte sollten folgen.

Als Ian Gillan "gegangen" wurde, brach eine kleine Welt für mich zusammen. DER Sänger aller Sänger sollte nicht mehr dabei sein? Eigentlich unvorstellbar! "Slaves And Masters" fand ich dann auch eher schwach. Die anschließende Tour war zwar vom instrumentalen Standpunkt aus betrachtet gar nicht mal übel, aber Joe Lynn Turner konnte meines Erachtens trotz aller Bemühungen Gillan nicht einmal annähernd ersetzen. Was für ein Segen, dass Ian 1993 doch wieder bei Deep Purple landete. Endlich war wieder alles in Butter... Denkste! Schon während der sehr erfolgreichen "The Battle Rages On"-Tour - meiner Meinung nach die beste Mark II-Tour seit der Reunion - knisterte es ja bekanntermaßen wieder im Gebälk und Ritchie Blackmore packte die Koffer. Deep Purple ohne Ritchie? Für mich eigentlich genauso unvorstellbar wie Deep Purple ohne Ian Gillan. Diesmal sollte ich aber falsch liegen. Joe Satriani gab ein ebenso kurzes wie gelungenes Gastspiel und zeigte Deep Purple, dass es auch ein Leben nach Blackmore geben konnte.

Ich hatte wieder Hoffnung und war gespannt, was die Zukunft bringen würde. Die Zukunft war blond, vollkommen gitarrenverrückt und trug den Namen Steve Morse. Dieser durfte den eingeschlagenen Weg weitergehen und wurde Ende 1994 als festes Bandmitglied engagiert. Nach der Veröffentlichung von "Purpendicular" und mehreren hervorragenden Live-Shows stand für mich fest: Deep Purple sind immer noch voll da!
Am 13. März 1996 traf ich im Backstage-Bereich der Essener Grugahalle auf Roger Glover, Steve Morse und Ian Paice, die sich allesamt als äußerst nett erwiesen. Das Gefühl, seinen Idolen nach all den Jahren Auge in Auge gegenüber zu stehen, lässt sich nicht beschreiben.
Im Anschluss an das phantastische Konzert in Hanau am 30. März 1996 reifte der Entschluss, einen Deep Purple-Fan-Club zu gründen. Am 12. Juni 1996 - Deep Purple gastierten in Hannover - erfuhren das dortige Publikum via Werbezettel und die Band durch Gespräche und Briefe von diesem Vorhaben. Die Resonanz war äußerst positiv: Viele Fans meldeten sich daraufhin und Ian Gillan und Steve Morse wünschten auf schriftlichem Wege viel Erfolg und bedankten sich für die Unterstützung.
Im September des gleichen Jahres erschien das erste Fanzine - "The Aviator No.1".

Meine Güte, was war ich bei meinem ersten Interview, dass ich mit einem Deep Purple-Musiker führte, rappelig. Am 5. Juli 1997 in Baden-Baden nahm sich Roger Glover viel Zeit für meine Fragen. Wenige Stunden zuvor hatte ich bereits den ehemaligen Ritchie Blackmore`s Rainbow-Keyboarder Mickey Lee Soule, der nun schon seit vielen Jahren als Techniker für Deep Purple arbeitet (zunächst Keyboards-/Orgel-Techniker, mittlerweile Bass-Techniker), spontan interviewt, und auch - das war dann der absolute Hammer - mit einer handvoll weiterer Fans der Deep Purple-Probe für den tags darauf stattfindenden Auftritt beim Daytona Europe Festival beigewohnt (hallo Hagen, hallo Tommy).
Weitere Interviews für das Fanzine "The Aviator" folgten:

  • Glenn Hughes (25. April 1998 und 4. März 1999)
  • Steve Morse (30. Juni 1998)
  • nochmal Roger Glover (10. Oktober 1998, 28. August 2002, 2. November 2003 und 16.02.2006)
  • Ian Paice (13. November 1998)
  • Ian Gillan (25. Juni 1999)
  • Tourmanager Colin Hart (25. Juni 1999)
  • "Concerto"-Dirigent Paul Mann (29. Okt. 2000)

Ein besonderes Highlight war für mich zweifelsohne auch, dass ich am Nachmittag des 25. September 1999 bei der "Concerto For Group And Orchestra"-Probe in der Londoner Royal Albert Hall dabei sein durfte. Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen.

Mittlerweile verdiene ich mit der Musik von Deep Purple auch meine Brötchen, denn Anfang 1998 habe ich die Deep Purple Tribute Band "Demon's Eye" ins Leben gerufen, in der ich den Part des "Paicey" spiele und die ich auch manage. Die Band hat eine erstaunliche Entwicklung vollzogen. So haben wir einige Konzerte mit Ian Paice an den Drums gegeben und Jon Lord (R.I.P.) hat uns für drei unvergessliche "Concerto"-Shows eingeladen. Mit ex-Rainbow-Sänger Doogie White haben wir 2011 ein Album mit eigenen Songs veröffentlicht ("The Stranger Within").

Hier ein Interview aus "Rock Classics" Nr. 4 / 2011:
Teil 1
Teil 2