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Abgeschickt von MacClaus am 29 Januar, 2009 um 11:27:44:

Antwort auf: Boys Club feat Glenn Hughes etc Review von MacClaus am 29 Januar, 2009 um 11:24:36:

Boys Club - Live From California klingt entweder nach "Schwulen-Porno" oder aber nach muskulösen Männern, die sich vor Damen entblößen... Das Cover erinnert ein bisschen an eine DVD, das Motiv könnte ebenfalls passen. Man, man, man, ein bisschen mehr Gefühl für so eine Veröffentlichung könnte man doch wohl haben, oder?

1998 trennte sich Keith Emerson (bisher letztmalig - Stand 01.2009) von Greg Lake und somit blieb auch Carl Palmer nichts anderes übrig als sich einen neuen Job zu suchen. Sofort formierte Emerson eine Band mit "buddy" Marc Bonilla und Shouter Glenn Hughes, für dessen Album The Way It Is er in die Tasten gegriffen hatte. Man ging auf Tour spielte ein Set aus Bonilla-Kompositionen, Cover-Versionen, Hughes-Stücken und den unvermeidlichen ELP-Krachern. Kurz darauf wurde das Album mit dem bescheidenen Namen, dem bescheidenen Cover und - wenn wir ehrlich sind - dem bescheidenen Inhalt exklusiv auf Emersons Web-Site veröffentlicht und erlangte unter Fans Kult-Status.

Wie leidensfähig Fans sind, beweist diese kleine Geschichte! Glenn Hughes ist ein sagenhaft guter Hardrock-, Blues- und sogar Soul-Sänger. Glenn Hughes ist aber so dermaßen deplatziert, wenn er Whiter Shade Of Pale oder Tarkus singen soll, man muss sich zwangsläufig fremdschämen. Das Gequieke, das blues-typische in die Länge ziehen von Harmonien, das Gekreische um das letzte Stimmband in Schwingung zu versetzen - all das ist schmerzhaft! Ich habe selten eine so lächerliche Version von Tarkus gehört.

Vergessen kann man Marc Bonillas Kompositionen, die keinerlei Nachhaltigkeit verbreiten und zwischen AOR, Fusion und Hardrock irgendeinen Halt suchen. Dabei könnte das Gebotene sogar ganz lustig sein, denn immerhin spielt hier die kompetente Bonilla-Band auf. Man kommt aber nicht umhin festzustellen, dass die Protagonisten wohl einfach nur nach Hause wollten... Das Tempo ist auf jeden Fall hoch, der Unterhaltungswert gering. Am besten funktioniert die Geschichte noch im Zeppelin-beeinflussten Cover Me. Straighter Hardrock, ist ok. Andererseits klingt die Platte saft- und kraftlos, hach neeee...

Nein, hier spielt eine sicherlich gute Band auf, bei der die Chemie hinten und vorne nicht stimmt, bei der man das Gefühl hat einer Kirmes-Veranstaltung beizuwohnen. Das ist das ganz blasse Abziehbild der ehemaligen Karrieren von Keith Emerson und Glenn Hughes. Aber: Wir sprachen ja von Kult-Status und hier liegt womöglich der Hase im Pfeffer. Emerson-Hughes-Bonilla-Fans mag es genug geben um dieser Veröffentlichung eine Daseinsberechtigung zu bescheinigen. Und deshalb erscheint das Teil nun ganz öffentlich am 30.01.2009 bei Edel-Records.

Kann mich überhaupt nicht interessieren was hier passiert, ich hoffe nur die Jungs hatten wenigstens auf der Tour Spass. Emerson versetzt seiner Discographie also ein weiteres, eher belangloses Album, aber vielleicht erwarte ich auch zu viel "Prog".

quelle: www




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