Abgeschickt von Joe Tyson am 03 Juni, 2009 um 09:31:41
Antwort auf: Hughes in Bad Urach - was war los ???? von Roger am 02 Juni, 2009 um 12:02:42:
: Glenn hat wohl nicht gut abgeschnitten in Bad Urach - was war los ?
: Von Andree hört man, dass Er krank war
: und den Gig mit Demons Eye auch cancelte.
: Aber trotzdem hat er wohl eine schlechte Figur abgegeben.
: Siehe Gästebuch vom Ermstal Open Air.
: "das Arschloch soll nächstes mal wegbleiben "
: Was ist denn dort gelaufen ?????
Ich war bei dem Auftritt in Bad Urach und versuch mal meine Eindrücke zu schildern.
Die Veranstaltung war mit The Rattles, The Sweet, Manfred Mann Earth Band (MMEB)eher auf ein älteres Publikum ausgerichtet. Dementsprechend kamen die Leute mit Klappstühlen, Decken etc. Kam mir etwas vor wie bei den Liegenbesetzern im Urlaub, da man sich böse Blicke einfing, wenn man vor eine Decke stand. Das aber nur am Rande. Manfred Mann kamen mit ihrem tollen Auftritt schon nicht gut weg (Soli zu lang,etc. - ich fands klasse) so dass mir bei Glenn Hughes schon Böses schwante.
Glenn wurde in den Medien (Regionalfernsehen, Presse) und von den Moderatoren als Ex-Sänger von Deep Purple angekündigt, was für wenig Sachverstand des Veranstalters spricht, oder einfach nur Leute ziehen sollte. Kurz vor dem angesetzten Auftritt von Glenn konnte ich ein Gespräch ertragen, wo nach Stücken von Deep Purple gefragt wurde. Antwort: Smoke on the water, Black Magic Woman. Soviel zum Publikum.
Das Gelände war in einem Tal und logischerweise gegen Abend saukalt. Die Umbaupause zwischen MMEB und Glenn sollte 15 Minuten von 22.30 Uhr bis 22.45 Uhr dauern. Sie dauerte schließlich eine Stunde, was bei der Saukälte (etwas 7 Grad) nicht gerade für Begeisterung sorgte. Es stimmte irgendwas mit den Mirkofonen am Schlagzeug nicht. Die Toms hat man nicht hören können. Der Roadie konnte einem echt leid tun. Er hat Kabel und Mikros getauscht und nichts ging. Als kurz vor 24 Uhr Glenn auf die Bühne kam, waren viele schon in ihren Treckingsandalen auf dem Weg nach Hause oder besoffen. Offenbar hat er seine Setliste der Ankündigung angepasst und begann mit Stormbringer, was er nach der ersten Strophe abbrach und sein Ear-Monitoring rausschmiss, den Bass auf die Bühne legte und ging. Der Roadie wirbelte wieder über die Bühne und nach 5-10 Minuten kam Glenn wieder auf die Bühne. Er entschuldigte sich für die technischen Probleme (Delay auf dem Monitoren) und bat um Unterstützung, da er eine Bronchitis hat und eigentlich ins Bett gehört. Das wollte aber keiner hören, sondern nur noch Musik. Das war der nächste Fehler des Veranstalters: Antonia aus Tirol in ihren ansehnlichen Hot Pants hätte durchaus diese nochmals zeigen können und dem Publikum sagen können, was Sache ist.
Glenn spielte Sail away, Might just take your life, Misteated und Gettin tighter.
Klar die Interpretation von Mistreated ist nicht jedermanns Sache, aber nach Child in time, Highway star zu rufen ist albern und schlichtweg dumm. Er hatte damit bekannterweise nur wenig mit zu tun. Nach Gettin tighter brach Glenn das Konzert mit den Worten ab, dass er nicht mehr singen könne und seine Erkältung immer schlimmer wird. Wer schon mal auf einer zugigen Bühne mit Fieber gespielt hat (ich hab`s) weiß, dass das kein Spaß, sondern nur Quälerei ist. Inwieweit er auch keinen Bock mehr hatte weiß ich nicht. Aber wie ich hier lesen konnte, hatte er ein Attest für den Auftritt mit Demons Eyes.
Mir tat die Band und Glenn leid. Die wurden schlichtweg allein gelassen und waren vor dem falschen Publikum, zur flaschen Zeit, im falschem Zustand,beim falschen Veranstalter
Der Veranstalter benutzte Glenn mit dem DP-Hinweis als Zugpferd, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass er die DP-Sachen ganz anders interpretiert und eigentlich was ganz anderes macht. Glenn hat versucht mit der Setlist einen Kompromiss zu machen, aber das gelang ihn nicht.
Schade. Hoffentich kommt er mal wieder. Ich erinnere mich an einen super Auftritt im Stuttgarter Schützenhaus vor einem sachkundigen Publikum. Das war klasse.
Das interessante ist noch, dass meine Gästebucheinträge vom Veranstalter geblockt werden, aber "Arschloch" etc. durchgehen. Kann wohl daran liegen, dass ich den Sachverstand des Veranstalters anzweifle und keine Schimpfausdrücke benutzte.
Sorry, dass es länger wurde. Könnt ihr auch gern als Konzertbericht kopieren.