Abgeschickt von Crazy Horse am 13 August, 2009 um 12:53:57
Antwort auf: Coverdale's von Horst am 13 August, 2009 um 11:04:15:
"I'm going to sing on my solo album and not scream. I've been screaming my balls off for years".
O-Ton David 1975.
Wenn man sich anschaut, wie er 1974 bei einer mittleren Tonlage wie "Mistreated" schon alles geben muss, ist es schon erstaunlich, dass er nur wenige Jahre später seine Gesangslinien bis zu einer Oktave höher hinaufschraubte. Je später, desto krasser.
Anfang der Neunziger versuchte er sich zusammen mit Jimmy Page ja sogar recht erfolgreich an Herrn Plants Gesangslinien.
Wenn man sich mal seine normale Sprechstimme anhört, ist das schon sehr wagemutig. Sie ist wesentlich tiefer als die von allen anderen Sängern, die in den 70ern Hardrock machten. Im Vergleich zu Plant ist das fast eine Oktave. Man könnte auch sagen, Plant hat die Stimmlage einer Frau, Coverdale eine normale Männerstimmlage.
Andere Sänger wie Tom Keifer von Cinderella oder Brian Johnson von ACDC oder auch Axl Rose umgingen das selbe Problem von vornherein mit der Kopfstimme, wo man im Konzert mit viel Lärm auch mehr "bescheißen" kann - ich meine damit eine Gesangslinie daherzuquäken, ohne dass es viel Kraft kostet.
Coverdale hat natürlich auch die Kopfstimme benutzt, aber auch mit der Bruststimme immer am oberen Limit gesungen.
Also insofern finde ich es auch eher ein Wunder, dass es überhaupt so lange zunächst sehr gut und dann noch lange irgendwie hingehauen hat.
Ian Gillan hat im Gegensatz zu Coverdale in den 70ern im Verhältnis zu seiner natürlichen Stimmlage recht tief gesungen - von seinen Schreien mal abgesehen. Der Tatsache verdankt er es heutzutage, wo sich seine Stimme um gut 4 Töne abgesenkt hat, dass er die alten Klassiker immer noch bringen kann.
In den 80ern hat er leider das Höherschnellerweiter auch mitgemacht, was m.E. nicht unerheblich zu seinen heutigen Problemen beigetragen hat. Ich meine damit Songs wie "Nobody's Home", "Gysy's Kiss", "Mad Dog", "Hard Lovin Woman" etc.