Fünf ist Trümpf


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Abgeschickt von Witchy Nightmare am 22 Dezember, 2010 um 14:48:36:

Antwort auf: die fünfte Gewalt von Norbert am 22 Dezember, 2010 um 14:24:56:

: ich hatte da eher an eine Kontrolle durch die Leserschaft gedacht.
: Wenn HIER ein Horst die berühmten Bachzitate einfordert und sich herausstellt, Don Airey hat genau solche Bachzitate eingebracht, hat das für den Horst keine weltbewegenden Konsequenzen.
: Wenn ein Regisseur solchen Unsinn schreiben würde, flögen im tags darauf die Leserbriefe um die Ohren - die fünfte Gewalt halt.

Nun ja, es ist ja nicht so, dass der gute Horst hier seine Weisheiten unwidersprochen verbreiten kann. Und wenn die fünfte Gewalt wirklich verlässlich funktionieren würde, dann müsste der Metal Hammer wegen eklatanter Inkompetenz der Macher längst eingestellt worden sein.

Und bei manchen Zeitungen werde ich auch das böse Gefühl nicht los, dass kritische Leserbriefe zensiert werden.


: : Ich habe viele Zeitungsberichte von Konzerten gelesen. Die einen waren qualifiziert, die anderen unqualifiziert. Aber eines waren sie alle, und zwar subjektiv. Da schreiben zwei Leute von ein und demselben Konzert, der eine schwärmt sich zu Tode, der andere schimpft über den Identitätsverlust der Band.

: Sicher, dass liegt aber weniger am Medium Zeitung oder an speziellen Autoren - das ist musik-, oder allgemeiner, kunstimmanent.

Richtig. Eine Zeitung kann m.E. für Kunst nicht das leisten, was sie für Politik oder sonstiges Weltschehen leistet. Aus Gründen der Kunstimmanenz. Da spielt das Urteil, das der Musikliebhaber sich selbst anhand des Konzertbesuches oder der CD bildet, eine viel größere Rolle, als wenn er sich mit Dingen befasst, die nicht einer solchen Immanenz unterliegen.


: Vielleicht würd's ja auch reichen, wenn du jemanden kennst, der jemanden kennt, der von jemandem gehört hat, er kenne jemanden, der einen Zeitungsbericht zu DP gelesen habe, genaueres wisse er jetzt auch nicht mehr, aber inkompetent sei er jedenfalls gewesen ;)

Papa, Charly hat gesagt, sein Vater hat gesagt ...


: : Und ich kann dir recht geben, dass auch Herr Don Airey namentlich erwähnt wird (und mit bewundernswerter Verlässlichkeit die Schlüsselvokabel SPIELFREUDE in jedem Bericht genannt wird,

: man könnte den Eindruck erhalten, "Spielfreude", dazu noch nahezu übereinstimmend festgestellt, hätte im DP-Zusammenhang für dich eine nicht durchweg positive Bedeutung ...

Der Punkt ist: Dieser Begriff taucht in fan- wie journalistenseitigen Betrachtungen des Schaffens der Band mit einer derartigen Unausweichlichkeit auf, dass ich mich langsam frage, ob dem irgendein Geheimkodex zugrunde liegt. Etwa nach dem Prinzip: Wer einen Bericht verfasst, in dem nicht die Vokabel "Spielfreude" auftaucht, der hat DP nicht verstanden oder so. ;-)

Im Ernst: Für mich ist die Frage, ob eine Band auf der Bühne Spielfreude entwickelt, zwar sicher interessant, aber nicht die entscheidende. Ich schau mir lieber eine grimmige Band an, die spannende Musik macht, als eine fröhliche, die Musik macht, die ich langweilig finde. Und bei denjenigen, die mit gebetsmühlenartiger Konsequenz auf die Spielfreude der Band hinweisen, frage ich mich auch, wie sie eigentlich zu Blackmores Zeiten die Konzerte durchgehalten haben. Das muss ja für sie als Spielfreude-Liebhaber zuweilen eine ziemliche Tortur gewesen sein. Oder sind das alles Leute, die erst seit Blackmores Abgang DP-Fans sind? ;-)


Keep on rockin'
Witchy



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