Re: Come Taste Remaster - Platten die die Welt nicht braucht


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.the-aviator.de ]

Abgeschickt von fritz-norbert am 06 Januar, 2011 um 06:48:12:

Antwort auf: Come Taste Remaster - Platten die die Welt nicht braucht von Crazy Horst am 05 Januar, 2011 um 20:56:11:

: Bitte jetzt keine Grundsatzdiskussion über Pro und Contra von Vinyl!!!

: Ich hab ja hier schon mal über meine Vinylsucht berichtet...

: Nach recht positiven Erfahrungen mit den Vinyls der Geburtstagseditionen von Burn und Stormbringer hab ich mir auch die Anniversary "Come Taste the Band" als LP gekauft.

: Meine bisherige Kopie war eine Billigpressung, die ich 1991 für 9,90 DM bei Zweitausendeins aus der Ramschkiste geangelt hatte.
: 180g De Luxe Vinyl - das muss doch besser sein als dieses labberige Teil!
: DENKSTE!!

: Ich wollte es genau wissen und hörte jeden Song nacheinander 3 mal an:
: Einmal meine alte Zweitausendeins Scheibe, dann die neue Remasters und dann die Remixes.

: Die Remasters klingen im ganzen etwas transparenter, man hört mehr als auf meiner abgerutschten Billigpressung. Aber: Die alte Scheibe scheint die Sachen rüberzubringen, auf die es ankommt. Zum einen ist sie ein gutes Stück lauter, zum anderen ist die Gitarre dort, wo sie richtig knarzt und drückt, einfach viel packender als auf der Remasters. Das gilt auch für Gesang und Orgel. Die leicht zerrenden Höhen klingen an vielen Strecken einfach aufregender, auch scheint das Zusammenspiel im Tieffrequenzbereich dichter, kompakter zu kommen.
: Die Remasters punktet dagegen bei ruhigeren Passagen, vor allem bei Owed To G, wo meine Altpressung jenseits der Genussgrenze rauscht und knackst.

: Dann die Nagelprobe: "You Keep On Moving". Ungläubig wiederhole ich 3 mal die Paarung Altpressung gegen Remasters. Jedes Mal dasselbe Spiel: Beim Einsatz des Orgelsolos auf der Altscheibe jedes mal Gänsehaut auf dem Unterarm und willenloses Kopfnicken. Bei der Remasters bleiben die Armhaare unten und Jons Solo verklingt ohne Gefühlsüberfluß.

: Fazit: Bei mindestens der HÄlfte der Songs ist die abgelutschte Niceprice der Deluxe Neuauflage im Emofaktor überlegen.

: Dann die Remixes: Wer immer Kevin Shirley ist, er hat entweder keine Ahnung von den Songs oder er hat einen bestimmten Ansatz verfolgt, ohne dass dies irgendwo erläutert wird.

: Halten wir ihm mal zweiteres zugute, könnte man vermuten, er wollte einfach Tommy Bolins Beitrag im Werk stärker herausstreichen. So sind viel mehr Gitarrenspuren zu hören, die im Original im Gesamtsound untergehen oder nur bei sehr genauem Hinhören wahrnehmbar sind.
: Leider geht das deutlich zu Lasten des Gesamtklangs - er fällt zu sehr auseinander, wirkt heterogen. Die Songs bekommen auch einen leicht erratischen Charakter. Mehr oder wenige gelungene Gitarrenfills platzen plötzlich aus dem Nichts hervor und verlieren sich ebenso plötzlich wieder.
: Martin Birchs Kunst - das wird einem nach dieser Hörerfahrung klar - lag darin, die vielen verschiedenen Spuren über weite Strecken so klingen zu lassen, als seien es tatsächlich nur 4 Instrumente.
: Die im Original noch einigermaßen räumlich verorteten Instrumente flirren jetzt munter hin und her, mal kommt Tommy von vorne rechts, dann ist er gleichzeitig in der Mitte und hinten links zu hören, dann wieder wandert er...
: Was den Remixes aber den GAraus macht, ist der rattenschwache Tiefton. Come Taste The Band lebte wie kaum eine andere Purple Platte von seiner drückenden Rythmik, dem Zusammenspiel zwischen einem Ian Paice im Zenit und Glenn, der seinen Funkneigungen endlich frönen durfte.
: Auf den Remixes sind v.a. Bassdrum und Bass voll nach hinten gemixt, in einen nicht mehr hörbaren Bereich. Aber auch beim restlichen Drumsound stimmt es oft nicht. Da verliert ein Song schon einmal seinen Charakter.
: Beispielsweise lebt "I need Love" hpts. von diesem halligen knalligen Schlag auf die Toms. Kevin Shirley hat den Hall komplett rausgenommen und die Lautstärke runtergemischt, so dass der Song jetzt völlig belanglos vor sich hinplätschert.

: "Drifter" ist dann die Vollkatastrophe. Es hört sich an, als ob im Hintergrund noch ein anderer Schlagzeuger mitspielen würde - zu einem anderen Lied.

: Also, wenn man mich fragt, dann hat sich Kevin Shirley gar nichts gedacht, sondern nur einen Haufen keine Ahnung. Fragt sich, warum man solche Stümper mit solchen Aufgaben betraut.

:
: Der Abschlussaufreger: Die CD Ausgabe hat zwei Extra Tracks, die auf Vinyl nicht enthalten sind. Die hätte ich - und wahrscheinlich jeder! - den sinnlosen Remixes allemal vorgezogen.

: Aber man hätte sich ja auch die Mühe machen können, die Spielzeit einer LP besser auszunutzen. 20 Minuten pro Seite sind NICHT das Maximum.
: Sonst hätte man Vinylkäufern ja auch einen Downloadcode geben können.

:
: Mit Veröffentlichungen wie diesen braucht man sich nicht über Vorwürfe von wegen "Abzocke" wundern.
: 23 Euro hab ich ausgegeben. Wofür? Um im Booklet die tragische Geschichte um das Ende von Deep Purple und Tommy Bolin noch ein weiteres Mal mit anderen Worten zu lesen und mich hier im Forum auszuheulen.
: Teure Tränen ...

Es ist überaus zu bewundern, wie einige Leute sich extrem mit dem Material Deep Purple beschäftigen. Es tut richtig gut, dass in diesem Forum immer wieder Leute zusmmen finden, die keinen einzige Scheibe als Mißlungen sehen. Die Alten hockten lange da, bis endlic



Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.the-aviator.de ]