REBORN von Inquisição


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Abgeschickt von Monika am 03 Juni, 2011 um 10:33:10

Inquisição sind eine brasilianische Metal/Hardrockband, ursprünglich gegründet 1983 von den Brüdern Luiz F. Machado und João H. Machado. Nach einigen Besetzungswechseln veröffentlichten sie ihr erstes Album – One More Battle – im Jahre 2007. In diesem Jahr waren sie auch Vorband für Deep Purple in Rio De Janeiro.
Danach erfolgte ein weiterer Wechsel in der Besetzung, die jetzt aus Silvio Mazzei (Gesang), Luiz Machado (Gitarre), Marcio Chicralla (Bass), Sidney Sohn (Keyboards) und Flavio Pascarillo (Schlagzeug) besteht. ‚Reborn’ ist ihr zweites Album, und eine Wiedergeburt ist es wirklich, nicht nur in Bezug auf das Line-Up.

Der erste Eindruck ist dass man wirklich eine Menge für sein Geld bekommt – nicht weniger als 17 (!) Songs sind auf der CD, von denen die ersten 11 das ‚reguläre’ Album bilden und englische Texte haben. Die letzten 6 Songs sind Bonustracks mit portugiesischen Texten, die 2010 live in den Locomotiva Studios aufgenommen worden sind.

Nachdem man die Disc in den Player geschoben hat, trifft einen ‚Darkest Dreams’ fast wie eine Ohrfeige – allerdings im allerbesten Sinne. Schneller Rhythmus, pulsierender Bass und vielschichtiger Gesang à la Dio. Alles was man sich von einem guten Metal-Song erwartet.
‚Midnight Wanderer’ folgt in der gleichen Richtung, aber wo in ‚Darkest Dreams’ nur die Andeutung eines Gitarrensolos war, zeigt sich hier ein ‚voll ausgewachsenes’ Solo – und ein feuriges ist es außerdem.
Und dann, eine Überraschung! ‚Bullets Flying’ eröffnet mit einer Slide-Gitarre. Nun, es entwickelt sich nicht zu einem Country Song oder so, aber es ist ein langsamerer Titel, und kommt von allen Songs auf dem Album wahrscheinlich einer ‚Ballade’ am nächsten. Wirklich herausragend ist der Gesang von Silvio Mazzei hier.
‚Break Down The Walls’ verfolgt einen mit einem dunklen, taumelnden Riff, und wieder glänzt Luiz Machado in einem großartigen Solo.
Der Titelsong kehrt zur Geschwindigkeit zurück, und falls du gedacht hast, du hättest schon vorher tolles Gitarrenspiel gehört, denk nochmals darüber nach! Es ist erstaunlich, was Luiz hier macht, und er ergänzt sich vollkommen mit Silvios leidenschaftlichem und dennoch melodischem Gesang.
‚Burn You Down’ beeindruckt mit einer beinahe asiatischen Melodie im Refrain, plus exquisitem Schlagzeug von Flavio Pascarillo.
‚Death Of The Sun’ beginnt täuschend langsam, nimmt aber ordentlich Geschwindigkeit auf. Wieder Speed-Drumming von Flavio, und zum ersten Mal ein ‚Beinahe-Solo’ für Sidney Sohn an den Keyboards.
‚Judgement Day’ erinnert in seinem Rhythmus ein Wenig an Deep Purples ‚Stormbringer’, aber das ist lediglich eine vage Ähnlichkeit. Ansonsten ist es kraftvoll, und dennoch – dank Silvios exzellentem Gesang – ein melodischer und ‚überzeugender’ Song. Wieder, und dieses Mal ein deutlicheres, Keyboard Solo.
‚One Man Revolution’ ist vielleicht der am wenigsten ‚außerordentliche? Song auf diesem Album, aber wenn ich sage dass es immer noch einer ist für den eine Menge anderer Bands töten würden um ihn zu haben, gibt das einen Eindruck von der Qualität des gesamten Albums.
Auf ‚Grey Skies’ demonstriert Luiz wieder seine Qualitäten als Gitarrist, mit seinem – zumindest in meinen Ohren – besten Solo auf dem Album.
Mit ‚Brand New Day’ haben sie einen fantastischen Track als Abschluss behalten. Wahrlich erstaunlicher Gesang, bei einem Instrument würde man das ‚Bending’ nennen, und normalerweise bekommt man das in einer Melodiespur, aber hier macht er das in –zig Spuren, was dem Song eine außerordentliche tonale Qualität verleiht. Aber es ist icht nur Silvio, die gesamte Band präsentiert sich als Meister ihrer Instrumente. Sie alle spielen als ob es kein Morgen gäbe, anstelle einer ‚Wiedergeburt’, die der Albumtitel verspricht .

Wenn ‚Reborn’ eine ‚normale’ CD wäre, wäre das jetzt das Ende (von der CD), aber großzügig wie sie sind, bekommt der Hörer 6 zusätzliche Stücke, die alle auf Portugiesisch sind. Erstaunlicherweise macht das keinen Unterschied! Ok, zugegeben, meine Muttersprache ist nicht Englisch, also sind englische Texte für mich generell nicht dermaßen relevant, aber es scheint als ob Portugiesisch eine extrem ‚musikalische’ Sprache ist (im Gegensatz zu Deutsch, zum Beispiel), und dass daher der Gesang einfach zu einer Art von zusätzlichem Instrument wird. Man hat mir gesagt dass diese Songs auf einem frühen Bootleg der Band waren, das einen einigermaßen ‚Kultstatus’ unter Metalfans erlangt hat, aber dass es beinahe unmöglich wäre, es heutzutage zu finden, und dass sie daher beschlossen haben, einige dieser Songs noch einmal aufzunehmen. Und eine brillante Entscheidung war es wirklich, da wir noch einige beeindruckende und hoch energiegeladene Songs bekommen.

Zusammenfassung:
Wenn ‚One More Battle’ ein Versprechen war, ist ‚Reborn’ die Erfüllung all dessen, was sich ein Hardrock/Metalfan wünschen könnte. Für mich scheint es, als ob sie etwas vom puren Metal weg in Richtung Hardrock gegangen sind. In meinen Augen eine gute Sache, da es scheint als ob etwas mehr Subtilität im Ganzen ist.
Man kriegt feuriges Gitarrenspiel, ein Schlagzeug das das Herz zum Rasen bringt, einen soliden, pulsierenden Bass, Keybords wo sie notwendig und dem Song dienlich sind, und mit der Stimme von Silvio Mazzei einen Sänger der auf einer Stufe mit einem Dio, einem Dickinson oder jedem anderen dieser weltberühmten Metal-Sängern steht. Was es ein winziges Bisschen bedauerlich macht, dass sein Gesang (für meinen Geschmack) im Vergleich zu Schlagzeug und Bass im Mix etwas zu weit unten ist. Aber das ist eine winzige Klage im Vergleich zu einem Gebirge an Spaß mit dem Album, und so ist alles was ich sagen kann geh und besorg dir ein Exemplar!
Diese Jungs wissen was sie tun, und sie verdienen es sicherlich, groß rauszukommen – am besten zu einer Halle in deiner Nähe, damit du das Album live hören kannst.




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