Re: Opa mag vom Krieg erzählen... ich versuche eine bittere Wahrheit (für mich) zu ergründen


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Abgeschickt von EinStein am 22 Juni, 2013 um 16:09:09

Antwort auf: Opa mag vom Krieg erzählen... ich versuche eine bittere Wahrheit (für mich) zu ergründen von Böhse Zunge am 22 Juni, 2013 um 00:59:10:

: Der (höchstwahrscheinlichste) Grund, warum Gillan damals wieder in Deep Purple eingestiegen ist, kann nur der gewesen sein, wieder mehr Geld verdienen zu können als dies mit seiner Gillan-Band möglich war. Bei DP ging es eigentlich - bis auf das 1. Jahr 1968/69, und wie bei vielen anderen großen Bands auch - wirklich nie um Musik. Turner mußte wohl auch drum weichen, weil das Risiko, auf der kommenden Tour 1993/94 die Konzerthallen nicht mehr so füllen zu können mit diesem Sänger, einfach zu groß war. Am Ende konnte auch Gillan's Einstieg vielerorts kein Wunder bewirken. Die Schuld trug Blackmore. Weil er versuchte mit zu schwachen verpurpelten Rainbow-Songs auf <Slaves & Masters> sein Ego zu befriedigen, anstatt die Fans zufrieden zu stellen, und das hatte Auswirkungen. Wirklich zufrieden gestellt wurden viele Fans von dieser Band danach auch kaum mehr. Immer dann, wenn ein bestimmter Song in der Luft lag, landete er gleich im Papierkorb, oder wenn ein Klassiker oder halber Klassiker auf einem Album landete, wurde er live einfach nicht gespielt. Daran erkannte ich alsbald, mit was man es zu tun hatte. DP haben seit 1968/69 keine Musik mehr gemacht. Sie haben sich zunächst dem Business unterworfen, um mehr Geld verdienen zu können als Superband, dann, ab 1984 war man eigenständiger, die Plattenfirmen/Manager redeten ihnen nicht mehr so drein, das wurde gewiß vertraglich so festgelegt, andernfalls hätten sie zur Reunion wohl nein gesagt, und es wurde eine Linie verfolgt, die nur auf eins noch aus war: man wollte von der Musik leben, ohne sich wirklich abrackern zu müssen allabendlich. Und, man mußte die Tandiemen sichern. Wovon sollten die sonst leben? Eine Solo-Karriere hätte ihnen nicht so viel eingebracht. Die meisten Bandmitglieder haben ein Haus, das erhalten, eine Familie, die finanziell versorgt werden muß(te), und jeder von ihnen wußte, daß der Level, den sie als junge Musiker in ihren ersten Jahren noch stehen konnten, nicht mehr ganz ereicht werden kann - aus verschiedenen Gründen.

: Selbst Robert Plant erkannte, indem er meinte (: so ungefähr grob): ""DP konnten eigentlich gar nicht mehr wiederholen, was sie in den Siebzigern gemacht haben (> fehlender Nucleus)""... herausgesagt aus Plant's eigener Erfahrung. Natürlich wäre was möglich gewesen. Aber nicht mit der Mark II Besetzung. Gillan & Glover flogen 1973 nicht umsonst raus. Kaum stieg Glover 1979 in Rainbow ein, verblümte Rainbow, und sofort ist der Grund offenbar, warum er 1973 seinen Hut nehmen mußte. Weil er dem agressiven Stil Blackmore's, dem auf <Burn ©1974> noch Rechnung getragen wurde, nicht ganz folgen konnte. Das zeigt mir als Fan schon was auf - im Nachhinein.

: Coverdale & Hughes wiederum konnten nur einmal im Leben so klingen wie in 1974-76. Später entpuppte sich vor allem bei Coverdale, daß die Musik von DP doch nicht ganz seinem Geschmack entsprochen haben kann (> Whitesnake war viel kleinkarierter als DP). Und Blackmore wäre bestenfalls noch Ende der Siebziger gut gewesen für eine Purple-Reunion. Wäre Gillan damals wirklich in Rainbow eingestiegen, er hätte Rainbow mit seiner unflexiblen Stimme ruiniert. Gillan und Blackmore haben nie zusammengepaßt. Als Glover 1969 einstieg, mußte er in die kalten, geldgierigen Augen seiner künftigen Bandkameraden schauen. Bei Paice klingelt vielleicht sowieso nur der Kassen-Automat virtuell im Hirn. Was anderes als Geld hat ihn ganz sicher nicht interessiert (/speziell ab 1984 - ich würde gerne den Beleg sehen, der Schmierzahlung, die sie angeblich bekommen haben, um überhaupt gewillt zu sein als DP wieder aufzutreten...). Diese Leute hat das Musik-Business mit auf dem Gewissen.

: Aber solange sie in den Siebzigern geknechtet waren, klangen sie einigermaßen akzeptabel, da war das was der Name DP auf den Covers versprach noch sein Geld wert, und das Publikum hätte ihnen solche Alben, wie sie später rausbrachten, wohl kaum verziehen, weil damals die Leute - der Zeit gemäß - mit anderen Erwartungen von ihren *Idolen* im Kopf rumliefen, die sie selbst aber durch ihre musikalischen Leistungen hochgeschraubt hatten bis zum Anschlag - was ihnen später in den Achtzigern zum Verhängnis werden hätte müssen, aber das Publikum war bereits da nur zu offensichtlich nicht mehr ganz das selbe wie noch 10 Jahre zuvor...

: Man stelle sich nur vor, DP hätten sowas wie 1984-1988 vor den ca. knapp 200000 Zuschauern beim California Jam 1974 gespielt. Mich hätt's gefreut. Weil dann hätte sich danach jeder Einzelne von ihnen in eine Badewanne legen und so weiter... und der Welt *tschüss* sagen können.

Ja, so ist es ......

.... wie der Schelm denkt, so ist er!



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