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Rainbow 2016/2017

Karl-Heinz @, Sonntag, 02. Juli 2017, 11:14 (vor 2462 Tagen)

Es fällt mir sehr schwer zu sagen, ob es mir die neuen Rainbow gefallen oder nicht.

Hinweis:
Ich war bei keinem Konzert dabei, sondeern kann mich nur an die Aufnahmen halten.

Für mich ist es wichtig, Ritchie mal wieder rocken zu sehen.

Die Wahrheit liegt oft in der Mitte:

Einige sind fast schon überdreht, wie toll alles ist, dass es fast albern wirkt. Fast schon wie Justin Biber Fans. Völlig frei von jeglicher Kitik.
Andere sind so voreingenommen negativ, dass man dass Gefühl hat, dass sie die Situation vollkommen verkennen.

Meine Meinung:
Positiv:
- Ritchie rockt wieder
- Drums & Bass (Ja, ich finde auch die Drums nicht schlecht, sehr eigener Stil)
- Blackmore's Improvisationen und Ideen
- Spaß auf der Bühne
- Die Bonnet und Dio Songs
- Länge der Konzerte
- wechselnde Setliste
- Qualität wird von Show zu Show besser

Neutral:
- Romero bei den Rainbow Songs. Die singt er gut, aber auch nicht perfekt. Doogie White war/ ist um Längen besser. Aber ich werde mich an den neuen Ronnie nicht gewöhnen. Er wirkt auch nicht sehr professionell.
- Jens Johannson (unauffälig, hält aber den Sound zusammen)
- Sound (gefiel mir erst in Birmigham 2017 gut)

Negativ:
- ständige Fehler, besonders bei Ritchie (fehlende Noten, Lücken, sich nicht an Takt und Rhytmus halten)
- fehlende Power (besonders Ritchie)
- Hintgrundgesang von den beiden Frauen (das passt einfach nicht und fand ich schon 1982-84 grausam). Bob's Gesang ist OK!
- "Child In Time" (ich habe noch nie jemanden den Song schlechter singen hören, die Schreie funktionieren gar nicht))
- Romero bei Mark II Songs (er passt da einfach nicht, hat sogar Turner VIEL bessser gesungen)
- Der fehlende Ernst und die fehlende Professionalität von Ritchie. Er und die Band haben definiv zu wenig geübt. Ich bin überzeugt, sie könnten es viel besser.
- fehlender Ehrgeiz
- Singleauskopplung mit Rhytmusmaschine
- fehlende Beratung von Fachleuten.
- fehlendes neues Studioalbum mit echten BAND-Songs.

Ich bin ein wenig enttäuscht. Ein wenig nur deshalb, weil meine Erwartungen sehr niedrig waren. Und das war gut so.

Ritchie Blackmore hat 20 Jahre keinen Rock mehr gespielt und auch die Einstellung dazu verloren. Die fehlt ihm immer noch. Er macht es für die Fans und für den Profit (sei ihm gegönnt, ist verdient).
Er ist über 70 Jahre alt, da bekommt man nicht so schnell wieder Übung.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Fehler auch dadurch entsehen, dassl Ritchie nicht mehr gut hört. Vielleicht fehlt ihm ein Hörgerät. Das ist von mir überhaupt nicht böse oder abwertend gemeint. Aber da stimmt irgend etwas nicht. Blackmore war ein Gigant, was Harmonien betrifft. Davon ist ncihts mehr zu hören.

Wie bereits weiter unten von "Witchy Nightmare" erwähnt ist Ritchie vielleicht auch einfach eein wenig vorischtig, ja vielleicht sogar verunsichert - ob es denn noch klappt.

Hier spielt ein älterer Musiker, dem die Erfahrung fehlt.

Aber:
Ich werfe ihm NICHT vor, dass er Songs anders spielt, als früher.
Er ist vielleicht der einzige, der sich erlauben darf, die Songs ANDERS zu spielen als früher. Und das macht er wirklich sehr gut.
Ich entdecke so viel Neues und anders Gespieltes. Das macht Spaß. Die kleinen Nuancen sind typisch Blackmore.
Er hat sich offensichtlich nicht die alten Aufnahmen angehört, sondern spielt die Songs so, wie er sie im Moment fühlt. Natürlich entstehen dabei auch Fehler.
Aber einiges ist großartig, wie z. B. "16th. Century Greensleeves" oder "Catch The Rainbow".

Bei einer Triute- oder Coverband erwartet man, dass die Songs so klingen wie früher, sonst ist man enttäuscht. Bei Deep Purple Mark VIII und bei Ritchie 2017 dürfen sie anders klingen, vielleicht müssen sie es sogar.

Von daher ist es ein spannendes und teilweise gelungenes Experiment. Mit ein bisschen mehr Übung, mehr Professionalität und Ehrgeiz und mit einem guten Berater, hätte es ein Jahrhundertprojekt werden können. Ich bin überezeugt, dass Blackmore, noch besser spielen könnten, wenn er nur wollte.

Vielleicht hätte er eine gute Tribut-Band als Partner an Board nehmen sollen, die die Songs aus dem FF kennen.
Dann die Purple Songs raus und ein paar Rainbow Songs rein, vielleicht den einen oder anderen Blackmore's Night Song in einer ROCKVERSION, dann ein neues Album - das würde schon gut werden.
Und endlich ein Nachfolger von "Stranger In Us All", das für mich sträflich unterbewertet ist.

Noch mal zu den Backingvocals. Ich find es, wie ich schon sagte, grausam. Aber ich habe vollstes Verständnis dafür, das er seine jüngere Ehefrau mit dabei haben möchte. Er möchte das Erlebnis mit ihr teilen und beide sind dafür bereit, das gemeinsame Projekt "Blackmore's Night" zu unterbrechen. Dafür zolle ich Respekt und Dank.

Kalle

Rainbow 2016/2017

Karl-Heinz @, Sonntag, 02. Juli 2017, 11:16 (vor 2462 Tagen) @ Karl-Heinz

Was mich ein wenig an diesem Board stört ist, dass ich im Nachhinein keine Tippppfehler ausbessern kann ;-)

Viel Wahres

Witchy Nightmare, Sonntag, 02. Juli 2017, 11:43 (vor 2462 Tagen) @ Karl-Heinz

Sehr differenzierte und fundierte Kritik, meinen Respekt dafür. Dass Ronnie Romero nicht besonders professionell wirkt, kann ich ihm insofern nachsehen, als er im Vergleich zu den anderen ein junger Hüpfer ist. Er hat - hoffentlich - noch viel Zeit, sich zu entwickeln. Wieviel Erfahrung er schon mit Lords Of Black gesammelt hat, weiß ich nicht.

Ich finde, wir sollten bei allem berücksichtigen, dass das Ganze nur für einige wenige Konzerte aufgesetzt worden ist. Und da kann man, finde ich, in mancher Hinsicht nicht das erwarten wie von einer Band, die ausgedehnte Touren spielt. Natürlich ist die Band nicht so tight und eingespielt wie Kapelle "100 Gigs im Jahr". Kritikabel finde ich allerdings auch, dass sie zumindest einige Songs nicht hinreichend geprobt haben. Das abgebrochene Temple Of The King in Glasgow war eine Katastrophe.

Am Backgroundgesang der beiden Damen kann ich nicht viel aussetzen - schlichtweg deshalb, weil er kaum zu hören ist.

An Ritchies Spiel gibt es zweifellos einiges zu kritisieren. Er ist halt jetzt auf der Akustischen zuhause.

Für mich macht das Ganze unter dem Aspekt "Nostalgie" Sinn, wenn ich hingegen eine "durchtrainierte" Band sehen will, muss ich nach etwas Anderem schauen. Die Setlist in Birmingham mit Lazy und Carry On Jon fand ich großartig - ein klein wenig habe ich dann doch bedauert, dass ich diesmal nicht live vor Ort war, sondern nur über einen Live-Stream mit mäßiger Qualität, der dann auch noch vor den Zugaben abbrach. ;-)

Keep on rockin'
Witchy

Rainbow 2016/2017

JR, Mittwoch, 05. Juli 2017, 19:09 (vor 2459 Tagen) @ Karl-Heinz

Wow, viele Sachen auf die man eingehen könnte/müßte?
Aber ich habe keine Lust Deinen Beitrag zu sezieren.
Für mich waren Loreley 2016 und Glasgow 2017 einfach Erlebnisse, die ich mir mit 25 nie angetan hätte, sie aber mit inzw. 55 in die Kategorie "Dumm wenn du es nicht getan hättest" einordnen würde!
Diese Eindrücke kann mir niemand mehr nehmen!
Und mit 25 hätte ich zu viel Schiß gehabt nach Glasgow zu fliegen o. Ä.

Man sagt ja, das Leute, die einen Herzinfarkt überlebt haben das Leben intensiver leben als vorher, sprich nix ist selbstverständlich!
Vielleicht trifft das auf mich auch zu...who knows?

Rainbow 2016/2017

Klaus @, Sonntag, 03. September 2017, 01:09 (vor 2399 Tagen) @ Karl-Heinz

Du hast das sehr schön beschrieben. Ich bin seit 37 Jahren Purple und Blackmore Fan und sehe es ähnlich. Letztes Jahr war ich beim Konzert in Bietigheim und fand es Klasse.
Auch Child in Time hat mir von Ronnie Romero gesungen sehr gut gefallen.
Dennoch gibt es Tribute Bands wie "Purple Rising" die da näher und besser an den Originalen spielen.
Im Nachhinein muss ich nach studieren der Bluray "Memories in Rock" und einigen
You Tube Aufnahmen meine Begeisterung nun auch relativieren. Besonders negativ fällt mir eigentlich Jens Johannsen an den Keyboards auf. Also mal ehrlich den hätte Ritchie doch in den 70er oder 80er Jahren kein einziges Konzert spielen lassen. Hat schonal jemand das Intro zu Perfect Strangers von dem genau angehört? Ich habe keine Ahnung was der da spielt ;-) Auch sonst spielt der meiner Meinung nach völlig daneben (Ich mag ihn sonst bei Stratovarouis)

Also ich bin alles in allem auch der zwiegespalten ... war jetzt am 19.10.2017 auch bei Blackmore`s night in Rothenburg und da habe ich die Strat vermisst. War alles aber echt perfekt gespielt aber halt nur akkustisch und da habe ich schon die Strat vermisst, die es ja bei bei den Mittelalter Songs auch manchmal gibt.

Mein Fazit ist also bei Blackmore's night handelt es sich heutzutage um eine perfekt eingespielte Band auf dem Niveau wie man es von Ritchie Blackmore erwartet und alles andere mit Rainbow scheint nur Spielerei zu sein um die Rente aufzubessern.

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