von Michael Höllen
http://www.stillcollins-fans.de
Festung Königstein in Königstein bei Dresden
Großes Konzert in mächtiger Festung
'So etwas Mächtiges habe ich vorher noch nie gesehen' - meine
Gedanken wurden von vielen anwesenden Fans immer wieder
ausgesprochen: die Festung Königstein (http://www.festung-koenigstein.de) ist in der
Tat ein mächtiges Bauwerk in beeindruckenden Dimensionen. Was
von unserem 'Basislager' (Alte Schänke in der Nähe des
Parkplatzes) eher wie eine normale Festung ausschaute,
entpuppte sich beim Näherkommen als uneinnehmbar:
mächtige Mauern, in den Himmel ragende Felswände, weite
Zugbrücken, Mauertunnel und steile Aufgänge mit
haushohen Mauern
waren auf dem Weg zum Konzertplateau im Inneren der Festung zu
überwinden. Oben angekommen wirkte der Innenhof zwar sehr
weitläufig - an den steilen Aufstieg erinnerte jedoch nichts
mehr.
Die Bühne wirkt am Ende der Stuhlreihe fast klein und weit
weg. Die Sonne versinkt hinter dem Gemäuer und die Vorgruppe
'Geyers' betritt die Bühne. Schnell füllen sich die
Reihen - auf den Eintrittskarten ist 21 Uhr als Konzertbeginn
angegeben - warum die Geyers früher loslegen bleibt wohl das
Geheimnis der Veranstalter. Gewohnt lustig herb präsentieren
die Geyers das Vorprogramm und lassen sich dabei u.a. musikalisch
über die Gefühle im Maien aus.
Kurz nach 21 Uhr ist die Bühne nach dem Umbau dann startklar
für die Stars des Abends - Blackmore's Night betreten nach
dem Intro von CD (Olde Mill Inn) die von lilafarbigem Licht
beleuchtete Bühne. Wie am Vorabend beginnt das Konzert mit
ruhigen Tönen des Songs Waiting just for you. Ritchie scheint
gut aufgelegt - mit einer Powergeste startet er in den
nächsten Song: Past time with good company. Ein Blick
über die Zuschauerreihen lässt mich ca.2.000 bis 2.500
Gäste schätzen und Candice Night dankt jedem Besucher
ganz besonders für den Besuch, denn von jeder verkauften
Eintrittskarte geht eine Spende an den WWF. Vor dem nächsten
Song stimmt Ritchie 'Happy Birthday to you' an - Malcom, Drummer
der Band hat Geburtstag und auch das Publikum stimmt ein ...
Weiter geht es im Programm mit Play minstrel play. Bob, der Mann
am Bass unterstreicht mit seinem Begleitgesang den BN-Klassiker
eindrucksvoll. Ritchie's Finger fliegen in spanischer Manier
rasant über die Seiten - aber irgend etwas scheint Ritchie zu
stören. Nach dem Song reklamiert er ein 'Feedback' auf der
Bühne. Schnell entfernen die Ordner die Sichtschutzfolien von
den Absperrgittern, die die Lautsprecheranlagen vor den Blicken
der Zuschauer verstecken sollen. Danach gab es offensichtlich
keine weiteren Problem (welch ein Glück ;-) - denn nun geht
das Konzert erst so richtig los.
Faerie queen - Faerie dance, einem Song der aktuellen CD, spielt
Ritchie auf zwei Instrumenten gleichzeitig - das Intro kommt von
der 'Ständerklampfe' während der Song dann von der
'Gitarre am Mann' begleitet wird. Bei dem Song kommt die Stimme
von Candice wunderbar klar rüber und das Flötenspiel von
Tudor Rose erinnert an isländische Klänge - auch wenn
ein derber Patzer im Flötenspiel nicht zu überhören
war. Der Song entwickelt sich weiter und Ritchie nimmt den Kampf
mit Bards Orgelspiel auf - hey, da schimmern alte Tage bei Deep
Purple durch.
Mit zwei bewährten Live-Songs (Unter a violet Moon und
Solders of Fortune) geht es klassisch in der Setliste weiter und
Ritchie wähnt danach einen 'Geist im Schloß'. Wenn es
diesen wirklich gab, hat sich dieser aber garantiert mit dem
nächsten Song 'Durch den Wald zum Bach Haus'
verflüchtigt. Denn das obligatorische Violin-Solo in dem Song
wurde an diesem Abend sowohl von einem Clown-Heuler aber auch
durch einen Freudenaufschrei von Tudor Rose garniert. Das wiederum
hat Bard dermaßen irritiert, dass er Ritchie's Anweisung
falsch interpretiert hat und sein Orgelsolo anstimmte - und
abbrach. Das ist Live !!!
Beim nächsten Song normalisiert sich alles wieder - die
Sisters of the Moon haben bei World of stone einen starken Part -
große Klasse was die Mädels hier am Mikro leisten! Das
findet wohl auch Ritchie, denn nun wird gefeiert. Zu 'Home again'
bewegen sich die Fans wie üblich auf und ab und stimmen zu
drink, drink sowie dem 'Wandersmann' freudig ein.
War nicht schon immer bei Konzerten von Mr. Blackmore ein
Kontrastprogramm angesagt? So auch an diesem Abend. Nach dem
'Schunkelsong' wird nun das Publikum um absolute Ruhe beim
nächsten Song gebeten. So war es denn auch bei Minstrel Hall
absolut still und selbst die leisesten Töne des GENIALEN(!)
Gitarrensolos waren zu vernehmen. Was Ritchie am Ende des Songs
auf der Gitarre zauberte - einfach unbeschreiblich !!!
Na, was ist denn heute los? Zu dem Intro des Cover-Songs 'Street
of London' erstrahlt die Bühne in gleißend weißem
Licht - ups !? Ahm ja, nachdem offensichtlich der richtige Regler
gefunden ist liegt die Bühne nun in dunkelblauem Schimmer -
schon besser !!! Am Ende des Songs hat Candice das Publikum auf
ihrer Seite, als sie 'Streets of Deutschland' singt.
Nach Mond Tanz / Child in Time ist es soweit. Bard darf nun sein
Orgelsolo zu Ende spielen.
Man muss es einfach erlebt haben - die ersten Töne zu 'Ariel'
von der weissen Strat sind einfach umwerfend - das Publikum
schaltet sofort auf Rainbow live on stage um - frenetische Rufe
und Pfiffe signalisieren pure Leidenschaft - dieser Sound ist
einfach eine Klasse für sich. Tja, und was soll ich sagen -
an diesem Abend ist nicht nur der Song ein Highlight - Ritchie
spielt ein langes und absolut geniales Solo auf der weißen
Strat. EIN TRAUM ! Und wieder geht es im Kontrastprogramm weiter -
von der Vergangenheit in die Gegenwart - I guess it doesnt matter
anymore von der neuen CD ist auch Strat-geeignet. Aber hallo !!
Das normale Solo war gestern - heute wird auch bei diesem Song ein
Extra-Solo eingebaut. Einen neuen Song mit einem sehr langen (!)
Solo im Stil alter Tag erleben zu dürfen ist schon ein ganz
besonderes Erlebnis. Ritchie fordert Bob am Bass zu einem Duell
auf - auf der Bühne geht die Post ab und Bob leitet nach
einem Bass-Solo über zu 'You really got me'. Weiter so dachte
ich.... und tatsächlich - das Wunschkonzert geht mit Loreley
in die dritte Runde im Sound der E-Gitarre.
Mit 'I still remember' und 'Renaissance faire' geht es dann aber
akustisch weiter. Managerin C. Stevens macht sichtlich erfreut
über die gute Stimmung vor der Bühne von den Fans einige
Bilder mit einer Digicam. Tja, wir hätten gerne auch ein
Erinnerungsfoto von dem Konzert - aber bei DER Security ist da nix
zu machen - schade eigentlich !
Die Drehleier auf der Bühne bedeutet meist Bühne frei
für den Song 'The clock ticks on'. Heute Abend steigen am
Ende gar die Geyers in den Song ein und sorgen für
zusätzliche Power auf der Bühne. Mit dem fulminanten
Auftritt ist dann die Setliste auf der Festung Königstein
vollständig. Die Zugabe lässt nicht lange auf sich
warten. Der Titelsong der neuen CD 'Village lanterne' macht den
Anfang der Zugabe. Olde Mill Inn in deutsch/englischem Mix
lädt dann wieder zum Schunkeln ein. Midwinters night und
Dandelion wine sind dann die endgültigen Finisher des
heutigen Abends.
Auch wenn an diesem Abend sicher nicht alles ganz glatt verlief -
es war ein ganz besonderer Abend. Insbesondere die beiden langen
und genialen RB-Soli in Ariel und I guess it doesnt matter anymore
waren ein besonderer Genuss insbesondere für Rainbow oder
Deep Purple Fans.
Danke Ritchie - Danke Blackmore's Night !!!!
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