von Edgar Köhler
Schon Wochen vor dem Auftritt konnte man überall in der Stadt
Plakate sehen, die das Konzert ankündigten. Deep Purple in
Osnabrück! Zwar spielten hier schon Dio und Ritchie Blackmore
mit Rainbow und Blackmores Night, aber Deep Purple sind ja nun mal
doch etwas ganz Besonderes. Die Eintrittskarte hatte ich mir
sofort im Vorverkauf geholt, da ich davon ausging, die Halle wird
wohl ausverkauft sein. Zu meiner Überaschung sah ich am
Veranstaltungstag am Eingang, dass es noch einen ganzen Stapel
Karten zu kaufen gab. 2700 Fans sollen dann doch in der Halle
gewesen sein, für Osnabrücker Verhältnisse,
viel.
Ein Special Gast wurde angekündigt, Gerüchten
zufolge sollten Uriah Heep oder Alice Cooper spielen. Na ja,
Krypteria hieß die Vorgruppe, mit einer asiatisch
aussehenden Sängerin, weiß auch nicht, wo die
herkamen. Leider hat man ihre Stimme kaum hören können,
aber gut Deutsch sprechen konnte sie. Nach dem Umbau um kurz vor
21 Uhr, betraten Deep Purple die Bühne, die mir übrigens
gut gefiel. Im Hintergrund ganz groß der Name Deep Purple
mit der Schrift vom Stormbringer Album, davor tolle
Beleuchtungsanlagen, sah klasse aus! Mit "Picture Of Home" ging es
los, aber von Ian Gillans Stimme hat man kaum etwas
gehört. Die Techniker haben wohl nicht richtig ihre Arbeit
gemacht, denn auch Don Aireys Hammond Orgel funktionierte
während des ganzen Konzertes nicht. Zum Glück haben die
den Ton von Ian wieder hinbekommen, die Akustik in der Halle war
jedenfalls gut. Im Vergleich zu der Tour im Winter gab es doch
einige Änderungen in der Set-List. Neben "Fireball" und "When
A Blind Man Cries" wurde auch "Speed King" gespielt. Dafür
wurden dann einige Lieder nicht gespielt, leider auch vom neuen
Album. Aber mit "Things I Never Said", "Wrong Man" und dem
genialen "Rapture Of The Deep" wurden dann doch drei Neue
gespielt. Für mich sind das Lieder, die keinen Vergleich zu
den 70ern scheuen brauchen! Schade ist, dass Ian "Child In Time"
nicht mehr singt, wegen der Schreie, die er wohl so nicht mehr
bringen kann. Vielleicht sollten die andere machen, so
ähnlich wie die Zwillinge bei Blackmores Night. Einen solchen
Rock-Klassiker muss einfach gespielt
werden! Gewöhnungsbedürftig ist immer noch "Highway
Star", mit dem neuen Anfang. Zu empfehlen ist sicherlich die CD
Limited Touredition, auf der einige akuelle Live-Lieder mit drauf
sind.
Wenn man mal von den technischen Problemen absieht, hat mir das
Osnabrücker Konzert gut gefallen. Die Musiker waren bestens
gelaunt, es wurde viel improvisiert. Die Set-List war okay, aber
einige andere Lieder hätte ich auch gerne mal gehört,
z. B. :"Fools", "Hard Loving´Man" oder das schön lange
"Strangeways", was Live bestimmt gut an kommt. Würde mich
freuen, wenn Deep Purple im Herbst noch mal auf Tour kommen
könnten. So wie 1996, als sie drei mal für einige
Konzerte Deutschland besuchten.
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