von Harald Klink
Als langjähriger Deep Purple Fan war ich in den letzten
Jahren auf fast allen Live-Konzerten in meiner näheren
Umgebung Stuttgart: Coburg, 2x Stuttgart - die beste
Live-Performance was Sound und musikalisches Können betrifft,
alle 3 Hammerkonzerte, von denen ich noch heute schwärme, ich
hab noch nichts vergleichbares gehört/gesehen. Und da wollte
ich Deep Purple unbedingt wiedersehen/hören. Gestern, am
03.10.2006 spielten Sie live in Salzburg. Ich war da, voller
Euphorie und Schwärmerei habe ich 3 Kumpels
mitgenommen. Salzburg Sportarena, eine kleine aber feine Halle,
das ließ auf ein super Konzert fast wie im "Wohnzimmer"
hoffen (die Halle ist höchstens halb so groß wie
Stuttgart Schleyerhalle).
Zum Einheizen spielte eine einheimische Salzburger Rockband, stark
an Deep Purple angelehnt.
Dann um 21Uhr Auftritt der Stars, die ersten Takte - und was
mussten meine verwöhnten Ohren hören??? Ohje, wer hat
denn den Soundcheck gemacht, da passte Nichts, rein gar
Nichts. Der Bass von Glover übertönte fast Alles und
überschlug sich in meinen Ohren, Ian Gillans Stimme, die den
ganzen Abend über sehr schwach war, war fast nicht zu
hören, vielleicht war er erkältet, aber so hatte ich
Deep Purple noch nie gehört. Totale Enttäuschung machte
sich bei mir breit, der ganze Sound nur ein einziger
"Klangbrei". Unklare Rhythmen, es tat in den Ohren weh - selbst
der Gitarrensound des wie immer überragend spielenden Steve
Morse war selbst bei seinen zahlreichen Soli nicht von reinem
Klang. Am liebsten wäre ich zu den Mannen am Mischpult
gegangen, um sie zu fragen, ob ihre Ohren durch amateurhafte
Lärmquellen irgendwelche Schäden genommen haben
(hätt ich's doch nur getan, ich würd mich sicher heute
besser fühlen...).
Aber zurück zum Konzert: Don Direy, seine Orgelsoli sind
mega und haben wenigstens zum Teil entschädigt. Auch Ian
Paice mit seinen Drums ein Genuss. Diese beiden waren vom Sound am
besten abgestimmt. Absolut daneben war der Titelsong "Rapture of
the deep" - man hatte das Gefühl, da spielen blutige
Anfänger. Dann etwas später das krasse Gegenteil:
Highwaystar, der beste Song des Abends. Hier war auch der mies
abgestimmte Sound nicht ganz so stark zu spüren. Ein toller
Song, und hier stimmte dann auch die Abstimmung der
Band. Grandios, so hatte ich Deep Purple in Erinnerung! Und hoffe,
ich kann dieses Konzert aus meinem Gedächtnis als einmaligen
Ausrutscher irgendwann vergessen. Denn noch immer bin ich der Fan
der bisher für mich besten Liverockband die ich je
gehört habe.
:-))
Gruß an alle Fans
Harald
|