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Don Airey-Band - Live 2007
VAZ Manglburg, Grieskirchen, 15.06.2007

von Ralph Grille

Grieskirchen, ein beschaulicher Ort im Oberösterreichischen, wo sich der Bürgermeister gerne mit stolzgeschwellter Brust und Lothar Matthäus an seiner Seite - das Sektglas wohlgefüllt - für das lokale Käseblatt ablichten läßt. Der Bahnhof von Grieskirchen-Gallspach bietet Anschluß zur weiten Welt nebst Restauration. Die Betreiberin ebendieser hat ein Schild an ihren verwaisten Pflanzkübel gehängt mit der unverblümten Frage (und Anklage zugleich!): "Welches Arschloch klaut immer meine Blumen?".

Von langer Hand und mit hervorragenden persönlichen Engagement des österreichischen Ausnahmedrummers Bernhard Welz geplant und realisiert, war der Gig der Don Airey-Band ein Event, welches eher in eine größere Arena als ins überschaubare VAZ Manglburg gepasst hätte.

Schon Schlagzeuger Welz (geb. am 28.05.1978 in Graz) sorgte, betrachtet man die Liste der Musiker, welche mit ihm zusammenarbeiteten, für internationales Flair. Sein Beruf als Lehrer für Musik, Schlagzeug und Percussions ließ ein Höchstmaß an Professionalität erahnen.

Deep Purple-Tastateur Don Airey explizit vorzustellen, halte ich für überflüssig. Vielleicht soviel, daß ich ihn als einen sehr freundlichen und natürlichen Menschen und ausgezeichneten Musiker erlebte.

Sänger Carl Sentance hat sich schon bei Krokus bewährt, Bassist Chris Childs bei Thunder. Den Namen des meisterhaften kroatischen Gitarristen Kaitner z Doka sollte man sich unbedingt merken.

Als Überraschungsgast des Abends trat mit der Band die Violinistin Lidia Baich auf. Sie gilt als die derzeit bedeutendste Geige-Spielerin der Gegenwart, räumt international Preise ab - z.B. Sieg beim Grand Prix d`Eurovision 1998 - war Solistin beim BR, gastierte in allen wichtigen Häusern der Welt und war u.a. mit Andrea Bocelli und Pavarotti & Friends unterwegs.

Dank ihres Könnens wurden dann Stücke wie "Rapture of the Deep", "Weissheim" und "Difficult to cure" wahrhaft monumental interpretiert. Ein Walzer en passant und weiter ging es mit "Mr. Crowley", "Woman from Tokyo", "Over the Rainbow" und vielen anderen Titeln aus der Schaffenszeit von Don Airey. Für Langzeit-Fans, denen ein reguläres Deep Purple-Konzert eingedenk der zweckgebunden wenig flexiblen Tracklist manchmal zu berechenbar erscheint, wäre der Abend mit der Don Airey-Band sicher ein großes Vergnügen gewesen. Mich hat es jedenfalls begeistert und ich freue mich schon auf das nächste Konzert, denn es sind Folgeprojekte angedacht. Ob diese jedoch wieder in solch intimem Rahmen stattfinden können, ist fraglich. Auf jeden Fall sollte man die Homepage von Bernhard Welz gut beobachten...

Ralph Grille


Tracklist, Teil 1 - mit Autogrammen


Tracklist, Teil 2

Fotos: Ralph Grille