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Living Loud ist ein Projekt, das von Bassist Bob
Daisley ins Leben gerufen wurde. Bob, den wir u.a. von
Rainbow her kennen, spielte bekanntlich zusammen mit
Lee Kerslake (die Schlagzeug Institution von Uriah
Heep) bei den ersten beiden Alben von Ozzy Osbourne,
"Blizzard Of Ozz" & "Diary Of A
Madman". Auf letzterer spielte ebenfalls Lee
Kerslake Schlagzeug, auch wenn sein Name dort nicht
erwähnt wird.
Bob wollte noch mal einige Stücke aus dieser Zeit
neu einspielen und so fand man in Jimmy Barnes
(bekannt von Cold Chisel oder seinen Gastauftritten in
Australien bei Deep Purple & Jon Lord in den letzten
Jahren) einen geeigneten Sänger und mit Steve
Morse den geeigneten Gitarristen. Die Keyboards
spielte letztlich Don Airey in London ein, der Rest
des Albums entstand in Florida.
Von den 11 Albumtracks sind sechs aus der Ozzy-Zeit (I
Don't Know / Crazy Train / Flying High Again /
Mr. Crowley / Tonight / Over The Mountain), zu denen
sich fünf Eigenkompositionen gesellen.
Als ich die CD zu ersten mal hörte, griff ich mir
nach Lied Nummer vier das Booklet der CD, um mich zu
vergewissern, dass es wirklich Steve Morse ist,
der dort die Gitarre spielt. Tja, sein Name steht
wirklich drin, und wo Steve Morse drin steht,
muss ja wohl auch Steve Morse drauf sein: Diese
CD enthält mit riesigem Abstand die beste
Hardrock-Gitarren-Arbeit, die Steve Morse je
abgeliefert hat, warum lieber Steve spielst Du nicht
so hammerhart bei Deep Purple??? Fangt aus Spaß
mal mit Lied Nummer zwei "I Don't Know" an,
pendelt alle Regler auf ein hohes Maß ein und
denkt daran: Das ist Steve Morse, nicht Randy Rhodes
oder ein guter alter Eddie Van Halen, der sich da die
Gitarre umgehängt hat!!! Echt gute Arbeit und
überhaupt nicht dem Gitarrenspiel bei Deep Purple
ähnlich. Gaaaaaaaaanz selten dringt mal so ein
typisches Diedeldiedeldie-Solo durch, aber da
lächeln wir doch drüber hinweg.
Im Prinzip ist es schade, daß über die
Hälfte des Albums aus bekannten Songs besteht,
ein volles Album voll mit neuen Songs wäre
garantiert interessanter. Die Eigenkompositionen
reihen sich nahtlos in die Ozzy-Stücke ein, vom
balladesken "In The Name Of God", in dem es
um thematisch um die Sinnlosigkeit des Krieges geht,
ist auch ein enhanced Video-Clip enthalten.
Noch was in eigener Sache: Auch wenn ich viel an Steve
Morse seinem Gitarrenspiel bei Deep Purple auszusetzen
habe und er bei mir (meistens) musikalisch ziemlich
unten durch ist, hier überzeugt er mich voll!
Kompliment! (So, auf die anderen Musiker bin ich
jetzt gar nicht weiter eingegangen, aber dafür
hat Steve Morse 100 Pluspunkte eingefahren)
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