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Nikolo Kotzev´s Nostradamus

(Steamhammer/SPV 089-7236-2, 2CD, Deutschland, 21.5.2001)
Selbst wer sich nur oberflächlich durch den musikalischen Pressewald blättert, wird in den letzten Jahren mitbekommen haben, dass "Brazen Abbot"-Gitarrist Nikolo Kotzev die Geschichte des Michel De Nostredame, genannt Nostradamus, in Form einer Rockoper vertonen wollte. Dieses ist nun
geschehen. Dem 35köpfigen Orchester auf der klassischen Seite stehen 11 Musiker und Musikerinnen auf der rockigen Seite gegenüber. Für die Musik
sorgen neben Nikolo Kotzev an der Gitarre die Ex-Mitglieder von "Europe" an Schlagzeug, Bass und Orgel, die auch Glenn Hughes zu "Burning Japan Live"-Zeiten in seiner Formation hatte. Damit sind wir bei den Vokalisten gelandet, die je einen Charakter aus dem Umfeld des Nostradamus singen. Ehe
jetzt alle aufgezählt werden beschränke ich mich mal auf folgende Personen:
Nostradamus selbst singt Joe Lynn Turner , König Henry der Zweite singt Glenn Hughes und Anne Cemelle (die zweite Frau von Nostradamus) Alannah
Myles. Als Erzähler fungiert Doogie White.
In 100 Minuten wird auf zwei CDs die Geschichte des Nostradamus in dreiAkten vertont. Da Henry der Zweite auf eine Prophezeiung hin von Nostradamus
an einer Infektion stirbt, erlebt somit Glenn Hughes den dritten Akt nicht.
Joe Lynn Turner singt bis zu "seinem" Tod am Ende des dritten Aktes im Jahr 1566 durch.
Auf jeden Fall sei empfohlen, beim Hören im dicken Booklet mitzulesen, um alle Schicksale, Krankheiten,Verschwörungen und Prophezeiungen mitzubekommen.
Nikolo Kotzev hat es geschafft, dass ich nach Jahren der Ablehnung des Lesens der Minitexte in CD-Booklets mal wieder die Texte von Anfang bis Ende
mitverfolge. Dadurch wirkt auch die Musik ganz anders. Man kann kein Lied hervorheben, sondern muss das Werk im Ganzen hören. Für mein Empfinden ist die Rockoper gelungen, vielleicht nicht so ein Meilenstein wie z.B. "Tommy" von The Who, aber die Idee wurde textlich und musikalisch gut umgesetzt. Der melodiöse Rock beherscht die Oper (erinnert zum Teil an Queen), und man muss kein Nostradamus sein, um der CD bis zum Ende der Welt im Jahr 3797 gute Verkaufschancen zu geben.

(Nippon Crown CRCL-4776/77, 2CD, Japan, 5.4.2001)
Auch in Japan wird die selbe Geschichte von "Nostradamus" erzählt wie in Europa, und nichts wird dazugedichtet, d.h. dass die japanische Ausgabe keine
Bonustracks aufweist. Das Booklet ist bis auf eine Seite ebenfalls mit der EU-Ausgabe identisch. Dazu kommt noch ein zweites Booklet mit den ganzen
japanischen Übersetzungen, was sich unser einer aber schenken kann.