In der Reihe "Classic Albums", die Meilensteine der Rockgeschichte vorstellt (wer auch immer die definiert), ist "Machine Head" garantiert ein Meilenstein. Bis auf "Maybe I'm A Leo" und "Lazy", aber dafür mit "When A Blind Man Cries", werden alle Lieder analysiert und von allen damaligen Bandmitgliedern, Martin Birch (Produzent) oder mehr oder weniger relevanten Journalisten mit Kommentaren versehen. Roger Glover sitzt z.T. am Mischpult und erklärt, wie der Mix in etwa zustande kam, Jon Lord gibt Orgelunterricht an seiner alten Hammond (für mich so mit das Beste auf der DVD/dem Video), Ritchie Blackmore ergänzt seine Statements durch Griffe auf der Akustikgitarre und Ian und Ian erzählen Anekdoten im Duett.
Aufgelockert wird das Ganze durch Bildmaterial wie z.B. Originalaufnahmen vom brennenden Casino in Montreux oder Fotos, die auch im aktuellen Fotobuch von Didi Zill zu finden sind oder in der 25th Anniversary-Ausgabe von Machine Head. An mit Ton unterlegtem Bildmaterial gibt es leider nur Schnipsel aus New York vom 05. Mai 1973 aus der Hofstra University ("Space Truckin'" & "Smoke On The Water") - schade, denn drei Lieder (neben "Space Truckin'" und "Smoke On The Water" noch "Strange Kind Of Woman") existieren komplett, wenn nicht noch mehr. Tja, wenn diese rechtlichen Geschichten nicht wären, aber vielleicht später mal.
Das Video geht schlappe 50 Minuten, die DVD hat aufgrund des Bonusmaterials eine doppelt so lange Spieldauer. Neben weiteren Interviews in der Bonusabteilung gibt es noch komplette Versionen von "Black Night" (Promoclip, der zwar nichts mit "Machine Head" zu tun hat, aber wen stört's?) und "Never Before" (ebenfalls Promoclip). Hier wurde die Studioversion mit Bildmaterial von einem Livekonzert unterlegt - Bild und Ton passen demnach nicht zusammen. Mir ist so, als ob das Bildmaterial aus Hamburg vom 05. Januar 1972 stammt (im optischen Vergleich zum Kopenhagener Konzert zwei Monate später, dem "Scandinavian Nights" - Video/DVD könnte der Zeitpunkt hinhauen), aber das ohne Gewehr und Gewähr.