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Hughes Turner Project: HTP 2
(MTM / SPV 085-5960-2, PROMO-CD, Deutschland, August 2003)
(MTM / SPV 085-5960-2, CD, Deutschland, 29. September 2003)
(Pony Canyon PCCY 01667, CD, Japan, 03. September 2003)

Die in den letzten Jahren fleißigsten Ex-Mitglieder von Deep Purple, Glenn Hughes und Joe Lynn Turner veröffentlichen mit "HTP 2" ein weiteres Hardrockalbum, das den Standard Ihres Debut "HTP" und den der aktuellen Solo-CDs aus dem Jahr 2003 hält.

Der Opener "Revelation" mit Ohrwurm-Refrain erinnert an "Razamanaz" von Nazareth, hier hat Glenn Hughes die Oberhand wie auch bei den folgenden zwei Liedern "Alone I Breathe" und "Losing My Head", letzteres hat etwas episches von Led Zeppelin - Steve Vai spielte hier die Soloparts auf der Gitarre ein. Chad Smith, den namentlich bestimmt kaum einer kennt, wohl aber die "Red Hot Chili Peppers", sitzt hier am Schlagzeug. Joe Lynn Turner singt bei Track vier "Going My Way" die Lead Vocals, dem ersten Lied bei dem auch verstärkt die Orgel die Oberhand gewinnt.

"Hold On" ist keine Coverversion des gleichnamigen Deep Purple-Tracks vom "Stormbringer"-Album, sondern eine flotte Eigenkomposition, die ein Garant für ein Live-Konzert wäre. Einer meiner Favoriten ist eindeutig "Lost Dreams", eine Midtempo-Nummer bei der sich Glenn und Joe Lynn die Vocals brüderlich teilen, Glenn auf dem linken Kanal, Joe Lynn auf dem rechten Kanal.

"Time And Time Again" ist eine Ballade (keine Schnulze) mit gefühlvollem Gitarrenspiel von JJ Marsch und JLT singt wie einst bei ähnlichen Rainbow Songs (z.B. Stone Cold).

Glenn Hughes, der generell auf dem Album mehr bei den Lead Vocals zu hören ist als JLT, singt das treibende "Goodbye Friday". Glenn ist es auch, der auf dem ganzen Album durchweg die Kracher singt, eigentlich erstaunlich wo er doch von Natur aus eher dem Soul/Funk zugetan ist.

Der längste Track der CD, "Burning The Sky", hat Hitqualitäten und wäre in einer Edit-Version mein Tip für eine Singleveröffentlichung. Noch lieber wäre mir eine noch längere Version von dem Lied, mit längerem, improvisierten Mittelteil. "Sofia" und "Let's Talk About It" (mit schleifender Slide-Gitarre) schließen das Album.

Um ehrlich zu sein, der erste Durchlauf von "HTP 2" hat mich nur zu 87,32% vom Album überzeugt, was daran liegen mag, dass ein Lied, das (nach meinem Empfinden) sofort im Ohr bleibt nicht auf "HTP2" ist, aber das Album reift mit jedem neuen Hören mehr und mehr. Die Ohrwürmer kristallisieren sich nach fünf, sechsfachen Hören dann schließlich doch heraus.

"HTP 2" liegt letztendlich auf einem hohen Niveau, die Gesangsaufteilung zwischen Glenn und Joe Lynn hat eindeutig Glenn für sich entschieden, der den Löwenanteil des Albums für sich vereinnahmt und "HTP 2" fast zu einem Glenn Hughes Solo Album mit Joe Lynn Turner als Gastsänger werden lässt.

"Keep On Shining" heißt der Bonustrack der japanischen Ausgabe, eine rasante Nummer im "Fireball"-Tempo.