RIP Jon Lord


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Abgeschickt von Klaus H. am 18 Juli, 2012 um 02:59:28

Die Nachricht von Jons Tod hat mich zutiefst geschockt und zunächst traurig und ratlos zurückgelassen. Ich hatte am späten Montagabend spontan das „Durham Concerto“ aufgelegt und versucht, meine Gedanken zu ordnen. Erst jetzt bin ich in der Lage, etwas zu schreiben, um Jon zu gedenken.
Als ich vor nunmehr 13 Jahren zum ersten Mal in meinem Leben zufällig „Child in time“ hörte, änderte sich mein Leben. Ich wollte alles höre, was diese Band jemals gemacht hatte. Und alles was ich in der Folgezeit hörte, bestätigte mich darin, dass dies die Band war, die genau die Musik gemacht hatte, die ich hören wollte- und dass es Jon Lord war, der auf einzigartige Weise verstand, die Hammond-Orgel fauchen zu lassen wie einen Drachen oder schnurren zu lassen wie ein Kätzchen, der zu meinem Lieblingsmusiker wurde- und bis zum heutigen Tage blieb… und wohl bis an mein eigenes Lebensende bleiben wird. Sein “Concerto for Group and Orchestra“ bewegte mich zutiefst. Nie zuvor hatte ich mich für klassische Musik interessiert, aber das gesamte Werk übte eine eigenartige Faszination auf mich aus.
Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich noch einmal die Möglichkeit haben würde, Deep Purple live erleben zu dürfen. Ich bin froh, diese Möglichkeiten genutzt und Jon über zwanzig Mal mit Deep Purple (wobei ich immer versucht habe, mich vor seine Seite der Bühne zu stellen, um ihn im Blick zu haben)und zwei Mal bei Solo-Konzerten erlebt zu haben.
Als Deep Purple 1999 sein "Concerto" zum 30jährigen Jubiläum der Uraufführung in der Royal Albert Hall in London noch einmal aufführten, war für mich keine Frage, dass ich dabei sein wollte. Ich hatte den merkwürdigen Gedanken, dass es das mindeste sei, wie ich Jon Lord für all die wunderbare Musik, mit der er mein Leben bereichert hatte, danken könnte. Dass ich vor nunmehr drei Jahren noch einmal die Möglichkeit ergriff, ihn in Siegen live zu erleben, sozusagen zum 40. Jubiläum seines „Concertos“, rundet die Sache ab. Es war das letzte Mal, dass ich Jon Lord live erleben durfte.
Leider habe ich ihm nie persönlich die Hand schütteln dürfen, aber nach allem, was ich von ihm weiss, war er nicht nur ein großer und außergewöhnlicher Musiker, sondern auch großer und außergewöhnlicher Mensch, großherzig und humorvoll.
Jetzt ist er nicht mehr da, und all die Musik, die er in den nächsten Jahren noch schreiben wollte, wird nie erklingen. Doch erfreuen wir uns an dem, was er uns in den letzten ca. 45 Jahren geschenkt und hinterlassen hat.
Ohne Jon wird die Welt um einiges ärmer sein, doch in seiner Musik wird er weiterleben. Jon Lord hat zwei Leben gelebt, das des Rock Musikers und das des klassischen Komponisten. Er wird in beiden Bereichen eine Legende bleiben- und ist bereits als der erste Musiker, der es gewagt hat, beides miteinander zu verbinden, in die Musikgeschichte eingegangen.
Da gerade jetzt, als ich dies schriebe, die letzten Klänge seiner CD „Pictured Within“ verklungen sind, versiegen auch meine Worte. Jon, Du wirst in meinem Herzen ewig weiterleben. Du hast mein Leben durch Deine Musik bereichert- und Deine Musik wird mich weiterhin begleiten. Rest in Peace, Jon.




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