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In the eye of the beholder

Witchy Nightmare, Samstag, 25. Juli 2015, 09:44 (vor 3222 Tagen) @ Andreas

Die Frage an sich, ob eine Tribute-Band besser sein kann als das Original, finde ich verfehlt: Was wäre denn das Tribute denn ohne das Original?

Der Punkt, weshalb viele sich für diese Tribute-Bands interessieren und sie z.T. besser als das Original finden, ist für mich der, dass eine Tribute-Band häufig in den Augen ihrer Fans einen Status des Originals verkörpert, den das Original - in den Augen der betreffenden Leute - verloren hat.

Im Fall von DP wären die Tribute-Bands nach meiner Überzeugung bei weitem nicht so populär, wenn Jon Lord noch leben und es DP Mk II noch geben würde. Da dies aber inzwischen lange zurückliegt, freuen sich die Leute darüber, dass die Erinnerung an DP Mk II (und andere Phasen) von den Tribute-Bands am Leben gehalten wird. Dass bei ihnen z.B. Gitarristen auf der Bühne stehen, die versuchen, sich möglichst eng an Herrn Blackmore anzulehnen.

Meine Sicht auf dieses Thema ist eine zwiegespaltene. Zum einen bestätigen diese Tribute-Bands und ihre Popularität für mich die Qualität der Kompositionen von damals, zum anderen sind sie natürlich nie das Original. Wer Kunstwerk und Künstler gedanklich zu trennen vermag, für den mögen Tribute-Bands ihren Sinn haben, wer jedoch Kunstwerk und Künstler als Einheit sieht, der wird damit weniger anfangen können, allerdings auch damit leben müssen, dass er die Mk-II-Songs nie mehr von sämtlichen Originalinterpreten vorgetragen wird bekommen können.

Davon ab gibt es m.E. im Fall von DP eine ziemlich simple und valide Legitimation für die Tribute-Bands: DP haben in ihrer langen Phase erhebliche Stilwandlungen durchlebt. Als Tribute-Band hat man also - völlig anders, als wenn es z.B. um Status Quo oder ZZ Top geht - eine große Zahl von Songs völlig unterschiedlicher stilistischer Ausrichtung zur Auswahl. Wer sämtliche Inkarnationen der Band in seinem Programm dokumentiert und dabei gezielt nach "untypischen" Songs schaut, der vollzieht einen ziemlichen Culture Clash. Und da ist mir schon bei mehreren Tribute-Acts aufgefallen, dass sie diese Möglichkeit auch konsequent nutzen.

Letzten Endes muss jeder selbst wissen, ob er damit etwas anfangen kann. Aus handwerklicher Sicht gibt es da auf jeden Fall Respektables zu hören.

Keep on rockin'
Witchy


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