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Danke Tokyo & Danke Deep Purple !

Jonas, Mittwoch, 09. September 2015, 11:29 (vor 3166 Tagen) @ Karl-Heinz

So, vor drei Stunden hat der Postbote geklingelt und mir das gestern bestellte Exemplar von „to the rising sun“ ausgehändigt.

Amazon prime ist eine schöne Sache, gestern um 18.00 Uhr bestellt, heute da. Ich habe mir die 2CD+DVD Version bestellt, deren DVD auch gleich im Player gelandet ist, aber zuerst mal ein paar Worte zum äußeren Erscheinungsbild:

Die CD/DVD besticht durch eine schöne „Papphülle“ und einem Beiheft mit vielen schönen Fotos von dem Konzert. Das rote Cover ist auf der einen Seite wirklich schön, auf der anderen Seite ist es ein Foto vom Wacken-Gig und da frage ich mich was das für einen Sinn hat, denn im Beiheft sind genug tolle Fotos.
Im Menü begrüßt mich die Hell to pay instrumental-Version, überraschend, aber auch in gewisser Weise unpassend, was hat das mit dem Konzert zu tun? Dürftig sind auch die Extras, es gibt nämlich keine. Ein Paar Interviews wären doch nicht zu viel verlangt, oder?

Der Gig selber dokumentiert einen typischen Purpurnen Abend im Zuge der Now What?! Tour und um nur so viel zu sagen, es ist zweifelsohne einer der besten die es während der Tour gab. Die Setlist ist von der letzten Deutschlandtour bekannt und ich finde sie ist mit 5 Songs von Now What?! auch gelungen, trotzdem lassen sich auf Amazon die komischsten Kommentare finden, wie zum Beispiel:

„ Auch sonst gibt es deutlich zu viel Now-What-Material. Zu Bananas- & Rapture-Of-The-Deep-Zeiten dosierten sie die die neuen Sachen noch deutlich zurückhaltender. Als Band aus den 70ern und 80ern ist man nun mal eine Greatest-Hits-Abspielmaschine. Ob's ihnen nun passt oder nicht.“

Wie viel neue Songs waren das bei Bananas?! 6? 7? Egal.

Sehr schön finde ich auch den Bühnenhintergrund, der mit seinen 5 Screens zwischen den 4 Lichtsäulen einen klaren, modernen Eindruck vermittelt.
Gott sei Dank ist auch das Intro mit auf der DVD drauf ist und so ist auch die Spannung vor dem Auftritt dokumentiert.
Après Vous ist und bleibt ein toller Opener, der wie gewohnt in Into the fire und dann in Hard lovin‘ man übergeht. Die Lightshow bei all diesen Songs ist klasse und erzeugt eine tolle Atmosphäre.
Beim vierten Song liefern sich SM und IG ein Duell vom feinsten, bei dem IG an seine absoluten Grenzen geht. Es folgt die Begrüßung, die wie üblich kurz ausfällt, da Ian Gillan wie immer bei seinen Ansagen unterbrochen wird. Vincent Price hat irgendwie nicht so den Biss wie sonst, vielleicht auch weil man im Solo das Keyboard kaum hört. Der Solopart des Aviators, wie er von Ian Gillan angekündigt wird, kommt als nächstes. Contact lost. Naja, wie immer langweilig. Dafür ist der nächste Song das Highlight: Uncommon man, das Orgelsolo ist improvisiert. Schön, dass die Lieder anders als auf der CD gespielt werden. Langeweile PART 2, ist im Anmarsch, The well dressed guitar, aber das Publikum gibt zum ersten Mal ein Lebenszeichen von sich. Mit der nächsten unterbrochenen Ansage wird The Mule eingeleitet, in dessen Zuge Little Ian die Bassdrum fast zum Reißen bringt, bevor er mit den LED Sticks vor völlig dunkler Halle weiter auf seine Trommeln eindrischt.
Es wird Ruhig und einer der besten Songs der gesamten Geschichte Deep Purples beginnt. Leider, wie wir alle wissen, ist er aus einem sehr traurigen Anlass entstanden. Above and beyond verzaubert und begeistert, unterstützt durch die in Violett und Türkis gehüllte Bühne, die die Atmospähre herstellt, die genau zum Song passt. Der Song endet mit dem sehr bewegenden Gruß Ian Gillans Richtung Himmel. Ian Gillan, der sehr gut in Form ist, hat sich umgezogen und es geht mit Don Aireys erstem Solo und Lazy weiter. Wie schon erwähnt, ist auch mir die Orgel ein bisschen zu jazzig, zu wenig rotzig. Mit dem knackigen Hell to pay wird der NW?! Teil abgeschlossen.
Don Aireys Solo ist so wie immer, gut, aber irgendwie auch immer gleich. Perfect Strangers kennt man ja bereits aus dem Trailer. Eine so knackige Version gab es lange nicht mehr zu hören. Gerade hier ist noch mal die fantastische, stimmige Lightshow hervorzuheben. Space Truckin‘ gehört nicht gerade zu den Songs bei denen Gillan überzeugen kann, er sollte den Song und die „Come on“ Passagen lieber lassen. Smoke on the water beginnt mit einem Intro von Steve und kommt erstaunlich „tight“ rüber. Auch das Publikum darf sich 5-6 mal beweisen.
Die Zugaben sind Green Onions/Hush, das Bass Solo, sowie Black Night, wobei das Duell von Steve und Don in Hush besonders hervorzuheben ist.

Der Sound ist, wie bei der Kostprobe Perfect Strangers sehr fett, leider ist die Hammond ein klein wenig zu leise im Mix, aber das stört nicht weiter.
Alles in allem handelt es sich um ein fantastisches Konzert, das locker mit Total Abandon, Montreux ´96 und anderen Livealben mit Morse mithalten kann. Dringende Kaufempfehlung an alle die mit Deep Purple nach 1994 etwas anfangen können!

Viele Grüsse,
Jonas


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