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Rainbow 2016/2017

Karl-Heinz @, Sonntag, 02. Juli 2017, 11:14 (vor 2484 Tagen)

Es fällt mir sehr schwer zu sagen, ob es mir die neuen Rainbow gefallen oder nicht.

Hinweis:
Ich war bei keinem Konzert dabei, sondeern kann mich nur an die Aufnahmen halten.

Für mich ist es wichtig, Ritchie mal wieder rocken zu sehen.

Die Wahrheit liegt oft in der Mitte:

Einige sind fast schon überdreht, wie toll alles ist, dass es fast albern wirkt. Fast schon wie Justin Biber Fans. Völlig frei von jeglicher Kitik.
Andere sind so voreingenommen negativ, dass man dass Gefühl hat, dass sie die Situation vollkommen verkennen.

Meine Meinung:
Positiv:
- Ritchie rockt wieder
- Drums & Bass (Ja, ich finde auch die Drums nicht schlecht, sehr eigener Stil)
- Blackmore's Improvisationen und Ideen
- Spaß auf der Bühne
- Die Bonnet und Dio Songs
- Länge der Konzerte
- wechselnde Setliste
- Qualität wird von Show zu Show besser

Neutral:
- Romero bei den Rainbow Songs. Die singt er gut, aber auch nicht perfekt. Doogie White war/ ist um Längen besser. Aber ich werde mich an den neuen Ronnie nicht gewöhnen. Er wirkt auch nicht sehr professionell.
- Jens Johannson (unauffälig, hält aber den Sound zusammen)
- Sound (gefiel mir erst in Birmigham 2017 gut)

Negativ:
- ständige Fehler, besonders bei Ritchie (fehlende Noten, Lücken, sich nicht an Takt und Rhytmus halten)
- fehlende Power (besonders Ritchie)
- Hintgrundgesang von den beiden Frauen (das passt einfach nicht und fand ich schon 1982-84 grausam). Bob's Gesang ist OK!
- "Child In Time" (ich habe noch nie jemanden den Song schlechter singen hören, die Schreie funktionieren gar nicht))
- Romero bei Mark II Songs (er passt da einfach nicht, hat sogar Turner VIEL bessser gesungen)
- Der fehlende Ernst und die fehlende Professionalität von Ritchie. Er und die Band haben definiv zu wenig geübt. Ich bin überzeugt, sie könnten es viel besser.
- fehlender Ehrgeiz
- Singleauskopplung mit Rhytmusmaschine
- fehlende Beratung von Fachleuten.
- fehlendes neues Studioalbum mit echten BAND-Songs.

Ich bin ein wenig enttäuscht. Ein wenig nur deshalb, weil meine Erwartungen sehr niedrig waren. Und das war gut so.

Ritchie Blackmore hat 20 Jahre keinen Rock mehr gespielt und auch die Einstellung dazu verloren. Die fehlt ihm immer noch. Er macht es für die Fans und für den Profit (sei ihm gegönnt, ist verdient).
Er ist über 70 Jahre alt, da bekommt man nicht so schnell wieder Übung.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Fehler auch dadurch entsehen, dassl Ritchie nicht mehr gut hört. Vielleicht fehlt ihm ein Hörgerät. Das ist von mir überhaupt nicht böse oder abwertend gemeint. Aber da stimmt irgend etwas nicht. Blackmore war ein Gigant, was Harmonien betrifft. Davon ist ncihts mehr zu hören.

Wie bereits weiter unten von "Witchy Nightmare" erwähnt ist Ritchie vielleicht auch einfach eein wenig vorischtig, ja vielleicht sogar verunsichert - ob es denn noch klappt.

Hier spielt ein älterer Musiker, dem die Erfahrung fehlt.

Aber:
Ich werfe ihm NICHT vor, dass er Songs anders spielt, als früher.
Er ist vielleicht der einzige, der sich erlauben darf, die Songs ANDERS zu spielen als früher. Und das macht er wirklich sehr gut.
Ich entdecke so viel Neues und anders Gespieltes. Das macht Spaß. Die kleinen Nuancen sind typisch Blackmore.
Er hat sich offensichtlich nicht die alten Aufnahmen angehört, sondern spielt die Songs so, wie er sie im Moment fühlt. Natürlich entstehen dabei auch Fehler.
Aber einiges ist großartig, wie z. B. "16th. Century Greensleeves" oder "Catch The Rainbow".

Bei einer Triute- oder Coverband erwartet man, dass die Songs so klingen wie früher, sonst ist man enttäuscht. Bei Deep Purple Mark VIII und bei Ritchie 2017 dürfen sie anders klingen, vielleicht müssen sie es sogar.

Von daher ist es ein spannendes und teilweise gelungenes Experiment. Mit ein bisschen mehr Übung, mehr Professionalität und Ehrgeiz und mit einem guten Berater, hätte es ein Jahrhundertprojekt werden können. Ich bin überezeugt, dass Blackmore, noch besser spielen könnten, wenn er nur wollte.

Vielleicht hätte er eine gute Tribut-Band als Partner an Board nehmen sollen, die die Songs aus dem FF kennen.
Dann die Purple Songs raus und ein paar Rainbow Songs rein, vielleicht den einen oder anderen Blackmore's Night Song in einer ROCKVERSION, dann ein neues Album - das würde schon gut werden.
Und endlich ein Nachfolger von "Stranger In Us All", das für mich sträflich unterbewertet ist.

Noch mal zu den Backingvocals. Ich find es, wie ich schon sagte, grausam. Aber ich habe vollstes Verständnis dafür, das er seine jüngere Ehefrau mit dabei haben möchte. Er möchte das Erlebnis mit ihr teilen und beide sind dafür bereit, das gemeinsame Projekt "Blackmore's Night" zu unterbrechen. Dafür zolle ich Respekt und Dank.

Kalle


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