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Witchy Nightmare, Montag, 08. Oktober 2018, 17:36 (vor 2025 Tagen) @ Hans-Jürgen Küsel

Nun denn, das geschah 1968 auf einer Fähre nach Dänemark, wenn ich mich recht erinnere.

Ich kenne die Story (aus Chris Charlesworths Illustrated Biography) so, dass die Band während der Proben Zettel mit Namensvorschlägen gesammelt hat und irgendwann ein Zettel mit der Aufschrift "Deep Purple" in Ritchies Handschrift auftauchte. Also war das offenbar Teil eines definierten und begründeten Prozesses: Die Band brauchte einen Namen. Der Vorschlag stieß seitens der Mitstreiter nicht nur auf Gegenliebe ("this reminds me of that Tempo / Stevens song"), setzte sich aber bekanntermaßen durch, fand dann wohl doch mehr Anklang als "Orpheus", "Concrete God", "Fire" und was sonst noch so vorschlagen worden war.

Dass Mr. Blackmore aus diesem Tatbestand aber auch noch ableiten möchte, an Produktionen von Mk VII und VIII mitzuverdienen, weil sich die betreffende Band 'seines' Namens bedient, finde ich schon reichlich absurd - und verdient mit vollem Recht den Namen "Realsatire".

Hab mir das Ganze jetzt mal durchgelesen, und etwas komplizierter scheint es schon zu sein. Insbesondere deshalb, da der Name "Deep Purple" bislang nicht markenrechtlich geschützt ist. Da müssen die Anwälte der Band ganz gehörig gepennt haben. Und es geht ja nicht nur um den Output vom Mk VII und VIII. Bemerkenswert auch, dass Herr Blackmore den Prozess zwar größtenteils, aber nicht komplett verlor: Ian Paice musste die von ihm verursachten Kosten selbst tragen.

Mein juristisches Laienverständnis sagt mir, dass es - Stichwort Gewohnheitsrecht - schon ziemlich seltsam wäre, wenn die Band jetzt, 25 Jahre nach dem Abgang des Klägers, plötzlich nicht mehr als "Deep Purple" auftreten dürfte, ohne dafür Kohle an Herrn Blackmore abdrücken zu müssen. Er hat sich den Namen ja auch nicht schützen lassen. Von daher habe ich mit dem Gerichtsurteil meinen Seelenfrieden.

Was ich mich frage: Warum hat Herr Blackmore diese Nummer eingestielt? Braucht er die Kohle (dann hat er irgendetwas außerhalb dieser Angelegenheit falsch gemacht), war das ein Fall von Prinzipienreiterei (dann kommt er damit reichlich spät), oder wollte er einfach nur seine Ex-Kollegen ärgern? Dann isses albern.

Für mich aber kein Grund, mein Ritchie-T-Shirt nicht mehr anzuziehen. Zumal da ein Bandname draufsteht, den sicher jeder als "seinen" betrachten wird, sei es Anwalt, Ex-Kollege oder Fan. Und sein musikalisches Vermächtnis wird durch dieses Gerichts-Heckmeck nicht entwertet.

Keep on rockin'
Witchy


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