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Erinnerungen

Witchy Nightmare, Samstag, 13. Juli 2019, 14:54 (vor 1771 Tagen) @ Joachim Villwock

Hallo Joachim,

ich glaube, wir Fans machen uns über all diese Dinge viel mehr Gedanken als er selbst. Wenn wir ihn als Vorbild betrachten (ich tue dies ausschließlich in seiner Rolle als Musiker), heißt das nicht unbedingt, dass er selbst einen solchen Anspruch hat. In Chris Charlesworths Illustrated Biography über Deep Purple heißt es sinngemäß: "All he ever wanted was to play loud rock'n'roll on his guitar." Okay, das stimmt nicht ganz, aber ich denke schon, dass ihm dieses ganze Thema Rezeption nicht mehr sonderlich wichtig ist. Er hat auch mal erzählt, er würde sich seine eigenen Aufnahmen nie anhören.

Warum hat er das Rainbow-Ding der letzten Jahre gemacht? Dazu hat er gesagt, viele seine früheren Weggefährten würden inzwischen nicht mehr leben, und bevor es ihn auch erwischt, würde er gern noch mal die alten Songs spielen. Und die Auswahl der Musiker ... Ronnie hat er genommen, weil ihm sein Gesang bei YouTube gefallen hat, und ansonsten hat er wohl die "pflegeleichtesten" genommen, und mit Bob und David ja auch zwei (Ex-)Kollegen von Blackmore's Night. Da wird er nicht nächtelang gegrübelt haben, ob er nicht doch lieber welche von den früheren Rainbow-Recken nehmen soll.

Genauso die Songauswahl. Er spielt, worauf er Bock hat, und fertig. Dass er Stargazer reaktiviert hat, war für mich schon mehr als erwartet, das hat er ja in den 1990ern nicht gespielt. Dass er die Kritik daran, dass so viele DP-Songs in den Setlists von 2016 enthalten waren, zur Kenntnis genommen hat, hat mich auch überrascht - aber viel daran geändert hat er dann ja doch nicht.

Für mich ist das, was er jetzt macht, der Zugabenteil eines Konzertes, dessen "eigentlicher" Teil längst vorbei ist. Ich erwarte keine Überraschungen, keine Eruptionen mehr. Dass er keine "driving force" mehr ist, sehe ich genauso, denke aber, das stört ihn nicht. Und wenn es jemandem im Publikum stört, dann hat derjenige halt Pech gehabt.

Ich finde, wenn man sich mit dem Charakter Ritchie Blackmore befassen möchte, dann sollte man sich auf die Zeit fokussieren, zu der er musikalisch noch etwas erreichen wollte. Und die endet 1993, bei wohlwollender Sichtweise 1997 oder ein wenig später (seine Arbeit mit Blackmore's Night kann ich nicht wirklich beurteilen). Die VÖs der jüngeren Rainbow-Konzerte heißen treffenderweise "Memories". Erinnerungen. An die Zeit, als er noch "hungrig" war und sich musikalisch entwickeln wollte. Das war die Zeit, die ihn zu dem gemacht hat, wofür viele - mich eingeschlossen - ihm ihr Fandasein widmen.

Keep on rockin'
Witchy


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