Im zweiten Anlauf hat es die Post nun endlich geschafft, mir das gute Stück zuzustellen. Und nun muss ich das harte Urteil über Drummer David Keith aus meinem Konzertreview revidieren. Auf der DVD gefällt mir sein Spiel viel besser, vermutlich einfach deshalb, weil es hier im Mix weiter vorne ist. Die Feinheiten kommen viel besser zur Geltung, auch das feine Feeling, mit dem er Mistreated gespielt hat. Viel besser als weiland Cozy Powell. Smoke OTW trommelt er auch für mein Befinden besser als Bobby Rondinelli oder Chuck Burgi, weil näher an Ian Paices Original dran. So klingt's wieder mehr nach Montreux 1971 als nach "ach ja, das Ding müssen wir ja auch noch spielen". Sämtliche Songs hat er sich gut erarbeitet und fein nachgebildet, mit den zwei im Konzertreview genannten Ausnahmen: Highway Star und Spotlight Kid. In punkto Rhythmussektion auf der DVD wie auch live die beiden schwächsten Songs.

Dass am Schlagzeug groß etwas nachbearbeitet wurde, glaube ich nicht.

Ansonsten bestätigt die DVD weitgehend meinen Eindruck von den Shows. Bob "Nouveau" Curiano hat mich live schon beeindruckt, auf der DVD erst recht, da auch er weiter vorn im Mix ist. Jens Johansson ist nun auch besser zu hören und bestätigt, dass er die für mich beste Wahl für diesen Job ist, da Jon Lord ja leider nicht mehr lebt. Bei Ritchie und Ronnie bin ich vorsichtiger, weil hier - leider - davon auszugehen ist, dass eine Menge nachbearbeitet wurde.

Insgesamt wirkt das Ganze für mich auf der DVD viel tighter als live. Offenbar macht der Sound doch eine Menge aus. Bei diesen Songs das Schlagzeug zu weit nach hinten zu mischen, ist einfach fatal. Die Dio-Songs lebten seinerzeit auch von Cozy Powells Alarm-Getrommel, so etwas darf man nicht wie eine Jazzband abmischen.

In jedem Fall eine lohnende Anschaffung, trotz der ärgerlichen Nachbearbeitung. Für mich die wichtigste DP/related-DVD der 2010er Jahre.

Keep on rockin'
Witchy