von Thomas Göhrig
Dieses Konzert sollte mein erstes Blackmore´s Night-Konzert
überhaupt sein und ich wusste nicht genau, was mich erwarten
sollte.
Um 7 Uhr war Einlass, eine Stunde später Beginn. Zuerst spielte
die Vorgruppe "Mostly Autumn", danach "Des Geyers
Schwarzer Haufen".
Nachdem
also das Publikum fast 60 Minuten eingestimmt wurde, kam es zum
Auftritt vom MIB Ritchie Blackmore und seiner Lebensgefährtin
Candice Night! Das erste Lied war "Written in the Stars",
ein stimmungsvolles neues Lied vom Album "Fires At Midnight".
Danach kamen einige andere Songs, welche das aber genau waren, weiß
ich nicht mehr. Neben einer makellosen Darbietung der Band wurden
die Zuschauer ebenfalls köstlich durch Einlagen von Ritchie
und Candice unterhalten. Ritchie, weil er die Setlist zur Verwunderung
der anderen Bandmitglieder immer wieder umstellte - Candice, weil
sie während der etwas längeren Pausen (von Ritchie verursacht)
immer nette Geschichten erzählte. Einer der Höhepunkte
war sicherlich der alte Rainbow-Song "16th Century Greensleeves",
als Ritchie zum ersten Mal die E-Gitarre ergriff und harte Töne
spielte. Ein atemberaubendes Solo, wie es live kein zweiter hinbekommen
würde, erfreute das ganze Publikum. Auch das Lied "Fires
at Midnight" beinhaltete ein langes Solo (minimum 4 oder 5
Minuten), das an die alten Deep Purple- und Rainbow-Zeiten erinnerte!
Das Publikum war echt super drauf, aber leider gab es fast nur Sitzplätze,
was der Stimmung ein wenig schadete. Gegen Ende des Konzerts hielt
es dann aber fast niemanden mehr auf den Sitzen, die Menge strömte
an die Bühne. Ich war recht gut platziert, so um die dritte
oder vierte Reihe direkt vor Ritchie! Nach dem Set kam die Band
mindestens noch 4 Mal für Zugaben auf die Bühne. Das lag
wahrscheinlich an der guten Laune von Ritchie, denn die anderen
Musiker waren immer wieder überrascht, nochmal auf die Bühne
zu müssen. Ein erwähnenswertes Lied bei den Zugaben ist
bestimmt "Black Night", dass Blackmore sicher schon einige
Zeit nicht mehr live gespielt hat. "The Man in Black"
setze dabei mit dem Riff in den Gesang des Publikums ein, was echt
Klasse war, da es (glaube ich) nicht geplant, sondern eine spontane
Aktion von Ritchie war.
Alles in allem war es das bisher beste Konzert, bei dem ich war.
Deep Purple mit Steve Morse ist zwar auch schon überragend,
aber eine Band - egal ob Deep Purple, Rainbow oder jetzt Blackmore´s
Night - mit Ritchie Blackmore an der Gitarre ist einfach nicht zu
schlagen. Auch wenn viele alte Deep Purple-Fans den Ausflug von
Blackmore ins Mittelalter nur belächeln, so ist ein Konzertbesuch
dennoch jederzeit lohnenswert! Ach übrigens, die Band spielte
fast 3 Stunden bis um Mitternacht - da bekommt man was geboten für
sein Geld.
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Thomas Göhrig
pic: Hilmar Ransch (Candice Night in Berlin, Schillertheater, 31.7.2001)
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