von Thomas Göhrig
Meinem zweiten Blackmore´s Night-Konzert im Jahr 2002 fieberte
ich schon einige Tage vorher entgegen. Da das Konzert in Berlin
am 26. April 2002 nicht gerade überwältigend war, beschloss
ich, die Band wie
im Vorjahr in der Heidelberger Stadhalle zu besuchen. Mit dabei
waren diesmal meine beiden Kumpels Eugen und Joachim.
Rechtzeitig zum Einlass um 19.00 Uhr erreichten wir die wunderschöne
Stadhalle, die - wie wir später bemerkten - diesmal leider
nicht ausverkauft war, obwohl die offizielle Blackmore´s Night-Website
ein "Sold Out" anzeigte. Dennoch war von Beginn an eine
sehr gute Stimmung im Saal, die auch auf die Vorband "Die Geyers"
zurückzuführen war. Mit altdeutschem Liedgut und historischen
Instrumenten boten sie ein etwa 45minütiges Programm, das um
kurz vor 21.00 Uhr beendet war.
Nach
einer kurzen Pause kamen dann um ca. 21.15 Uhr Blackmore´s
Night auf die Bühne. Der Opener "Shadow Of The Moon"
erfüllte die Erwartungen der Zuschauer vollkommen und man merkte
sofort, dass Ritchie in einer guten Stimmung war. Es folgten "Morning
Star" und ein paar weitere Lieder aus der Blackmore´s
Night-Plattensammlung. Erstes richtiges Highlight (für mich
als Deep Purple-Fan) war dann "Soldier Of Fortune", das
Candice sehr gut rüberbrachte. Ritchie überzeugte mit
solider und variantenreicher Gitarrenarbeit. Vergeblich warteten
wir zunächst darauf, dass "The man in black" endlich
zu seiner E-Gitarre greifen würde. "16th Century Greensleeves",
ein Stimmungsgarant, fiel an diesem Abend aus dem Set, was aber
nicht weiter schlimm war, denn die Spielfreude der Band machte dies
auf alle Fälle wieder wett. "Under A Violet Moon"
brachte das Publikum ebenso wie "Fires At Midnight" (diesmal
nur mit Akustiksolo) zu großer Begeisterung. Diese spiegelte
sich dann auch darin wieder, dass wir schon nach etwa einer halben
Stunde von den Sitzplätzen aufsprangen und von da ab nur noch
vor der Bühne standen. Ich hatte dadurch einen sehr guten Platz
mit direkter Sicht auf Ritchie und Candice.
Ein
unerwartetes Highlight war natürlich "Difficult To Cure",
das meines Wissens nach vorher nur sehr selten von Blackmore´s
Night gespielt wurde. Dann spielte Ritchie das "Burn"-Riff
an und alle jubelten. Leider blieb es nur beim Riff, da anscheinend
niemand den Text kannte.
Na ja, das Konzert lief dann bis kurz vor 23.00 Uhr und ich wartete
gespannt auf die Zugaben. Zwischendurch stimmte ich "Black
Night" an, aber das sollte an diesem Abend leider auch nicht
gespielt werden. Dafür kam Ritchie mit einer großartigen
Version von "Writing On The Wall" mit exzellentem Solo
und hartem E-Gitarren Sound zurück. "Wish You Were Here"
war einer der letzten Songs, kam auch nicht übel.
Nachdem ich von Candice und Ritchie nach den Zugaben jeweils die
Hand abgeklatscht hatte, war ich in so guter Stimmung, dass ich
mir gleich noch ein Fan-Shirt und das neue Video kaufte. An dem
Konzert gab es an sich nichts auszusetzen, meine Erwartungen wurden
sogar noch meilenweit übertroffen. Ich ärgerte mich nur,
meinen Fotoapparat nicht mitgenommen zu haben, da ich keine Ahnung
hatte, dass bei Blackmore´s Night fotografieren erlaubt ist.
Die Show ging bis ca. 23.15 Uhr. Danach ging´s gleich wieder
nach Hause, da in ein paar Stunden ja wieder ein neuer Arbeitstag
rief.
Dieses Konzert war bis jetzt das beste von Blackmore´s Night,
das ich bisher gesehen habe. Das ging nicht nur mir so, es haben
eigentlich alle bestätigt, die dabei waren. Blackmore ist immer
noch ein super Gitarrist, auch wenn er nicht mehr die Musik macht,
die wir Purple-Fans eigentlich erwarten - und gerade diese ruhigen
Töne verlangen genaue Präzision beim Gitarrenspiel, die
Ritchie uns an diesem Abend in Heidelberg zu jedem Zeitpunkt des
Auftritts präsentierte.
E-Mail
Thomas Göhrig
Homepage
pics: Manfred Stoffer (Ritchie Blackmore in München, 24. Juli
2000)
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