von Rainer Caspari
Gelingt
ein Konzert, hängt es definitiv nur von Ritchie ab! Alle anderen
Minstrels, inklusive Candice, sind ohnehin immer eine Bank. Und
es gelang...
Die Leipziger Michaeliskirche, ein Bauwerk, das erst zu Beginn des
20. Jahrhunderts errichtet wurde, sollte ein gutes Omen für einen
rundum gelungenen Abend werden. Eingestimmt von Geyer's Schwarzem
Haufen, ließ sich Herr Blackmore diesmal nicht lange bitten und
begann schon 15 Minuten früher. Er hielt es offensichtlich nicht
mehr hinter der Bühne aus. Und mit was für einem Feuerwerk er loslegte.
Nicht nur das Publikum, auch Candice und die Band blickten mehr
als einmal ratlos in die Runde, was Ritchie nun schon wieder vorhatte.
Selbst das ehrwürdige Gemäuer mußte nach "Morning Star"
klein beigeben - Stromausfall.
Normalerweise wäre dies für Ritchie ein Grund zur Resignation gewesen,
nicht diesmal! "Unplugged" und nach wenigen Minuten wieder unter
Strom knüpfte er nahtlos dort an, wo er kurz zuvor aufgehört hatte,
mit einem Feuerwerk vor Mitternacht.
Die Setlist stülpte Ritchie immer wieder um und Candice hatte keine
Chance, ihre Ansage für das "Bach Haus" anzubringen; so
blieb sie gleich den ganzen Song über hinter der Bühne und - Ritchie
musste selbst zum Tambourine greifen. Das Publikum war dankbar für
solcherlei lockere Einlagen und Ritchie nahm diese als Training
für die Höhepunkte, die noch kommen sollten. Sowohl "Soldier
Of Fortune" (das er gemeinsam mit David Coverdale komponiert
hatte), als auch "Rainbow Blues" von Jethro Tull vervollständigten
die Setlist. Zwei Zugaben mit 8 Songs, das kommt bei ihm nicht alle
Tage vor - und es wäre mit Sicherheit noch weitergegangen, wenn
Richard (der Schulmeister und Manager) nicht in einem fort hektisch
angezeigt hätte: "LICHT AN...!"
So ging denn nach fast 3 Stunden für ein großartiges Konzert in
der Leipziger Michaeliskirche das Licht aus...
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Rainer Caspari
pic: Rainer Caspari (Ritchie Blackmore in Eisenach, 28. Juli 2002)
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