von Christine Holzberger
Als langjährige Fans von Ritchie Blackmore und seiner Musik
gehört es für uns zu den Highlights des Jahres, den "Meister"
live und vor Ort zu erleben.
Die Wartburg bietet hierfür einen idealen Rahmen, da dieser
Veranstaltungsort nicht nur durch seinen historischen Hintergrund,
sondern zum einen durch die reizvoll idyllische Landschaft sowie
zum anderen durch die schlichte Erhabenheit der Burg selbst unvergessliche
Eindrücke liefert.
Der Musik von "Blackmore´s Night" also durchaus
angemessen.
Nach Darbietungen von zwei "einheimischen" Künstlern
- sehr schöner Gesang zur Akustik-Gitarre und Flöte -
ist es endlich soweit:
Die Bühne erstrahlt, Herr Blackmore erscheint wie immer als
letzter und platziert sich be-scheiden am Rande der Bühne.
Er verzichtet auf spezielle Beleuchtung seiner Person und erzeugt
dennoch eine unnachahmliche Stimmung voller Intensität. Hier
merkt man, dass sich ein Musiker völlig seinem Klang hingibt,
er spielt konzentriert und sensibel, ist aber zu Beginn des Konzertes
nicht so ganz zufrieden mit seinem Werk. Liegt´s an der Gitarre,
die eventuell nicht so gestimmt ist, wie er es wünscht?
Seine Fans in der ersten Reihe sind schon bei den ersten Klängen
"aus dem Häuschen" und huldigen eindrucksvoll ihrem
Idol mit stehendem Applaus. Einzelne Rufe nach "Ritchie"
werden laut. Aber - noch erscheint keine Andeutung eines Lächelns
auf seinem Gesicht.
Candice singt diesmal einige Songs begleitet von zwei neuen, jungen
Backgroundsängerinnen, die ebenfalls vor Konzertbeginn eine
kurze Kostprobe ihres Könnens gegeben haben. Keine Frage, auch
diese beiden können singen.
Im Laufe des Abends entspannt sich "Ritchie" zusehends,
scherzt mit dem Publikum und das eine oder andere Schmunzeln erhellt
seine ansonsten eher ernste Miene.
Die Band spielt harmonisch zusammen, der Mann an der Geige, der
zudem das Flötenspiel beherrscht, bereichert diese zusätzlich.
Keyborder, Bassmann und Schlagzeuger halten sich dezent im Hintergrund.
Ritchie wechselt vor den Songs häufig seine Gitarren, spielt
auch ´mal Laute, ´mal ein mittelalterliches Instrument,
Candice überrascht durch ihr hörbar verbessertes Flötenspiel.
Man merkt allen Musikern zusehends den Spass an dem Konzert an,
die Stimmung wird immer ausgelassener, heiterer.
Das Repertoire wird allerdings durch keine neuen Songs erweitert
(warum eigentlich nicht?), eine Tatsache, die wir ein bisschen schade
finden.
Zum Abschluss des Abends holt Ritchie (wie in jedem Konzert?) die
weisse E-Gitarre hervor und lässt in einem Potpourrie - zum
Teil aus Rainbow-Stücken - seinen unnachahmlichen Gitarrensound
im ehrwürdigen Festsaal der Wartburg erschallen.
Blackmore´s Night auf der Wartburg - ein beeindruckendes
Erlebnis!
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Christine
Holzberger
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