von Snakebite
Barfuß in Dresden
Auch hier in Dresden war es wie auch in Rostock schon fast unerträglich
heiß, was aber die Fans nicht davon abhielt, sich schon zeitig
für ihre "Ikonen des Rocks" anzustellen, so wie auch
mein Bruder und ich.
Die Security war diesmal von der freundlicheren Art, bis darauf,
dass sie sich nicht einig werden konnten, wann denn nun der Einlass
zur Freilichtbühne erfolgen sollte. Nach dem Zurückpfeifen
der ersten Eingelassenen und einer weiteren Wartezeit, dankte es
ihnen die Masse mit einigen Zurufen.
Dann war es soweit, .....Einlass....., der "Run" auf
die Bühne glich einer Stampede (Pamplona lässt grüßen),
jeder wollte in der 1. Reihe stehen, auch wir, und es klappte. Total
erschöpft von der langen Strecke zur Bühne, bevölkerten
nun die purpurnen Fans die verheißungsvolle, leider viel zu
hohe Bühne.
Pünktlich um 20:00 Uhr begann dann die Vorband AprilDAZE,
mit ihrem kurzen halbstündigen Rock-Geplänkel. Man muss
sagen, dass sie sich trotz ihrer technischen Probleme weitestgehend
gut produzierten. Von den, nun schon angespannt, auf Deep Purple
wartenden Fans, wurden sie sozusagen mehr oder weniger geduldet.
Hinzu kam noch, das Steve Morse und Roger Glover sich des öfteren
Kurz im linken Bühnenbereich wohl eher ungewollt in Szene setzten.
Roger verschwand dann wieder, doch Steve blieb bis zum Ende des
Konzertes der Vorband dort stehen, um sich dort angeregt zu unterhalten.
Dies blieb den Fans natürlich nicht verborgen und die Aufmerksamkeit
galt nun natürlich ihm und nicht mehr AprilDAZE.
Nach ihrem kurzen Gastspiel hatten sie so ca. um 20:30 Uhr ihre
Gitarren oft genug gestimmt und verschwanden von der Bühne.
Der Umbau begann.
Um 21:00 Uhr war es soweit.
Die Anspannung war auf Ihrem Höhepunkt, die Fans waren schon
durch die Hitze schweißgebadet und nun kam auch noch die Euphorie
hinzu, der Adrenalinspiegel stieg ins unermessliche.
Dann
kamen sie, 5 Rockgrößen betraten die Bühne und wurden
von den Fans phantastisch empfangen, auch Don Airey ist ja kein
Unbekannter auf der Musikbühne.
Ian Gillan war wieder mal zutiefst beeindruckt und erfreut von diesem
herzlichen Empfang. Zudem war er wieder sehr sommerlich gekleidet,
ohne jeglichen sinnlosen Fummel, sowie auch ohne Schuhe, also barfuß.
Nachdem sie ihre Plätze eingenommen hatten, ging auch schon
die purpurne Post voll ab. Da die Setlist ungefähr der von
Rostock entsprach,
wenn nicht sogar identisch war, gehe ich nicht näher darauf
ein, ich hatte mich auch nicht näher darauf konzentriert, da
ich auch sehr mit Fotografieren beschäftigt war.
Schade nur, dass "Space Truckin'" nicht dabei war, darauf
hatte ich mich nämlich schon gefreut. Man fragte sich aber
auch, wo all die Titel vom letzten Album geblieben waren, auch "Fingers
To The Boone" hätten die Fans wohl sicher gerne gehört,
das Motto lautete wohl "Back To The Roots" (?). "Mary
Long" stimmte dann aber schon wieder versöhnlich, denn
das ist ja wohl schon etwas besonderes, genau wie "Fools",
aber das hatten ja die "Concerto"-Besucher noch in den
Ohren.
Okay, auf jeden Fall wurde wieder klar, dass auch Don Airey genial
in die Tasten schlagen kann, davon konnte man sich ja auch schon
lange Zeit bei "Rainbow" überzeugen. Aus dieser Zeit
brachte er auch einige klassische Einlagen mit in das Konzert ein,
was natürlich von vielen Fans lautstark begrüßt
wurde. Leider ging seine "Arbeit" mehr oder weniger im
Klangteppich der anderen vier unter, dies zeigte sich besonders
bei "Fools" und "Perfect Strangers". Vielleicht
kam es weiter hinten besser an, in der ersten Reihe jedoch nicht.
Die Fans nahmen Don jedenfalls sehr gut an, ich denke mal, auch
die Bootleger werden dies getan haben... Wollen wir doch dennoch
hoffen, dass Jon bald wieder kommt, denn "Deep Purple ohne
Jon ist wie Halloween ohne Kürbiskopf!"
Während des Auftrittes lief Bruce Payne mit seiner Kamera
durch den Bühnengraben, um einige Fotos von den Jungs zu schießen.
Ian Gillan hatte dies mitbekommen und flüchtete regelrecht
vor ihm, dies rang den Fans natürlich einiges Lächeln
ab.
Während des Concertes hatte Ian sich auch wieder des öfteren
umgezogen, was natürlich auf Grund der Hitze und seiner unnachahmlichen
Darbietung nicht verwunderte, so ging es von bunt über schwarz
zu weiß. Und Ian gab alles, genau wie alle anderen, es war
absolut gigantisch, einfach unbeschreiblich. Auch die Fans waren
fantastisch und fügten sich stimmlich in viele Titel ein, wie
z.B. bei "Black Night" in der Zugabe oder bei Steve Morse`
Solo - er spielte vor und die Fans gaben das "Echo" wieder.
Ich glaube dies war nicht mal beabsichtigt aber Steve fand Gefallen
daran und dehnte die Sache aus, immer schwierigere Akkorde..., aber
die Fans schafften es, genial. Das fand auch Ian Gillan, als ich
zu ihm sah, umrahmte seine Mundwinkel ein schelmisches Schmunzeln.
Wie gesagt, alle waren in ihrer absolut besten Verfassung, sollte
ein Kritiker doch etwas anderes schreiben, so war es dann wohl doch
zu heiß oder er kam nicht am Bierstand vorbei!
Ian Gillan gab auch wieder eine geniale Elvis Presley-Einlage,
was natürlich sehr gut rüberkam,.....dieser Mann ist ebend
etwas besonderes, ähem, .......Ian meine ich, aber das gilt
natürlich auch für Elvis!
Ein absolutes Highlight war wohl dann DAS Duett von Ian Gillan mit
Roger Glover. Ich fasste es ja nicht, Roger ließ nicht nur
den Bass sprechen, nein, er sang, und das sogar sehr gut, dieser
Auftritt war einfach nur der WAHNSINN!
Als dann "Smoke On The Water" erklang, brodelte die Elbe,
die Stimmung war auf dem Siedepunkt und explodierte. Auch die vielen
Zaungäste auf der naheliegenden Brücke waren davon nicht
ausgeschlossen.
Steve leitete den Titel in gewohnter Manier ein, es war wieder mal
etwas ganz besonderes, unter den Titeln vieler Rockgrößen
befanden sich auch zwei von den "Fab Four", den Beatles.
Er brachte dort glanzvoll "Day Tripper" und "Here
Comes The Sun" mit ein. Nach der anschließend folgenden,
nicht minder explosiven Darbietung von "Speed King" gingen
die Fünf erst einmal von der Bühne und verabschiedeten
sich in gewohnter Manier. Dies brachte uns dann auch wieder einen
weiteren Drum Stick von Ian Paice und ein Plektrum von Steve Morse
ein, vielen Dank an Euch. Dies machte das Konzert natürlich
noch unvergesslicher und die nun leider schon bald anstehende Heimfahrt
erträglicher.
Auch wenn die Purpurnen nun von der Bühne waren, so wusste
doch jeder Fan, dass das unausweichliche kommen muss - die Zugabe...
Und sie kam, und wie sie kam....! Die Fünf ließen sich
nicht lange bitten, als sie die Fans mit langanhaltendem "Black
Night"-Chorus zur Zugabe baten. Kurz darauf überrollten
sie mit den Titeln "Black Night", "Hush" und
"Highway Star" die schöne Stadt an der Elbe. Steve
unterstützte Ian bei "Highway Star" genial mit seiner
Gitarre, er übernahm den Gegenpart von Ian's Sangeskraft. Aber
auch die Fans waren nicht zu überhören und brachten dies,
sehr zum wohlgefallen Ian's, zum Ausdruck.
Nach einem ca. 2-stündigen Auftritt und vielen darin enthaltenen
Dankesworten von Ian Gillan (er war wirklich sichtlich angetan von
der ungebrochenen Treue der Fans), ging ein grandioses Rockspektakel
leider viel zu schnell zu Ende.
Dieses Konzert wird sich wohl sicher tief in die Erinnerung eines
jeden Fans eingebrannt haben und somit unvergesslich bleiben!
Das Echo von "Smoke On The Water" wird wohl noch lange
über dem Wasser der Elbe hallen!
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Snakebite
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