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Deep Purple - Live 2001
Dresden, Elbufer, Freilichtgelände Königsufer, 15.08.2001

von Snakebite

Barfuß in Dresden

Auch hier in Dresden war es wie auch in Rostock schon fast unerträglich heiß, was aber die Fans nicht davon abhielt, sich schon zeitig für ihre "Ikonen des Rocks" anzustellen, so wie auch mein Bruder und ich.
Die Security war diesmal von der freundlicheren Art, bis darauf, dass sie sich nicht einig werden konnten, wann denn nun der Einlass zur Freilichtbühne erfolgen sollte. Nach dem Zurückpfeifen der ersten Eingelassenen und einer weiteren Wartezeit, dankte es ihnen die Masse mit einigen Zurufen.

Dann war es soweit, .....Einlass....., der "Run" auf die Bühne glich einer Stampede (Pamplona lässt grüßen), jeder wollte in der 1. Reihe stehen, auch wir, und es klappte. Total erschöpft von der langen Strecke zur Bühne, bevölkerten nun die purpurnen Fans die verheißungsvolle, leider viel zu hohe Bühne.

Pünktlich um 20:00 Uhr begann dann die Vorband AprilDAZE, mit ihrem kurzen halbstündigen Rock-Geplänkel. Man muss sagen, dass sie sich trotz ihrer technischen Probleme weitestgehend gut produzierten. Von den, nun schon angespannt, auf Deep Purple wartenden Fans, wurden sie sozusagen mehr oder weniger geduldet. Hinzu kam noch, das Steve Morse und Roger Glover sich des öfteren Kurz im linken Bühnenbereich wohl eher ungewollt in Szene setzten. Roger verschwand dann wieder, doch Steve blieb bis zum Ende des Konzertes der Vorband dort stehen, um sich dort angeregt zu unterhalten. Dies blieb den Fans natürlich nicht verborgen und die Aufmerksamkeit galt nun natürlich ihm und nicht mehr AprilDAZE.
Nach ihrem kurzen Gastspiel hatten sie so ca. um 20:30 Uhr ihre Gitarren oft genug gestimmt und verschwanden von der Bühne. Der Umbau begann.

Um 21:00 Uhr war es soweit.
Die Anspannung war auf Ihrem Höhepunkt, die Fans waren schon durch die Hitze schweißgebadet und nun kam auch noch die Euphorie hinzu, der Adrenalinspiegel stieg ins unermessliche.
Roger Glover und Steve Morse in DresdenDann kamen sie, 5 Rockgrößen betraten die Bühne und wurden von den Fans phantastisch empfangen, auch Don Airey ist ja kein Unbekannter auf der Musikbühne.
Ian Gillan war wieder mal zutiefst beeindruckt und erfreut von diesem herzlichen Empfang. Zudem war er wieder sehr sommerlich gekleidet, ohne jeglichen sinnlosen Fummel, sowie auch ohne Schuhe, also barfuß. Nachdem sie ihre Plätze eingenommen hatten, ging auch schon die purpurne Post voll ab. Da die Setlist ungefähr der von Rostock entsprach, wenn nicht sogar identisch war, gehe ich nicht näher darauf ein, ich hatte mich auch nicht näher darauf konzentriert, da ich auch sehr mit Fotografieren beschäftigt war.
Schade nur, dass "Space Truckin'" nicht dabei war, darauf hatte ich mich nämlich schon gefreut. Man fragte sich aber auch, wo all die Titel vom letzten Album geblieben waren, auch "Fingers To The Boone" hätten die Fans wohl sicher gerne gehört, das Motto lautete wohl "Back To The Roots" (?). "Mary Long" stimmte dann aber schon wieder versöhnlich, denn das ist ja wohl schon etwas besonderes, genau wie "Fools", aber das hatten ja die "Concerto"-Besucher noch in den Ohren.

Okay, auf jeden Fall wurde wieder klar, dass auch Don Airey genial in die Tasten schlagen kann, davon konnte man sich ja auch schon lange Zeit bei "Rainbow" überzeugen. Aus dieser Zeit brachte er auch einige klassische Einlagen mit in das Konzert ein, was natürlich von vielen Fans lautstark begrüßt wurde. Leider ging seine "Arbeit" mehr oder weniger im Klangteppich der anderen vier unter, dies zeigte sich besonders bei "Fools" und "Perfect Strangers". Vielleicht kam es weiter hinten besser an, in der ersten Reihe jedoch nicht. Die Fans nahmen Don jedenfalls sehr gut an, ich denke mal, auch die Bootleger werden dies getan haben... Wollen wir doch dennoch hoffen, dass Jon bald wieder kommt, denn "Deep Purple ohne Jon ist wie Halloween ohne Kürbiskopf!"

Während des Auftrittes lief Bruce Payne mit seiner Kamera durch den Bühnengraben, um einige Fotos von den Jungs zu schießen. Ian Gillan hatte dies mitbekommen und flüchtete regelrecht vor ihm, dies rang den Fans natürlich einiges Lächeln ab.
Während des Concertes hatte Ian sich auch wieder des öfteren umgezogen, was natürlich auf Grund der Hitze und seiner unnachahmlichen Darbietung nicht verwunderte, so ging es von bunt über schwarz zu weiß. Und Ian gab alles, genau wie alle anderen, es war absolut gigantisch, einfach unbeschreiblich. Auch die Fans waren fantastisch und fügten sich stimmlich in viele Titel ein, wie z.B. bei "Black Night" in der Zugabe oder bei Steve Morse` Solo - er spielte vor und die Fans gaben das "Echo" wieder. Ich glaube dies war nicht mal beabsichtigt aber Steve fand Gefallen daran und dehnte die Sache aus, immer schwierigere Akkorde..., aber die Fans schafften es, genial. Das fand auch Ian Gillan, als ich zu ihm sah, umrahmte seine Mundwinkel ein schelmisches Schmunzeln. Wie gesagt, alle waren in ihrer absolut besten Verfassung, sollte ein Kritiker doch etwas anderes schreiben, so war es dann wohl doch zu heiß oder er kam nicht am Bierstand vorbei!

Ian Gillan gab auch wieder eine geniale Elvis Presley-Einlage, was natürlich sehr gut rüberkam,.....dieser Mann ist ebend etwas besonderes, ähem, .......Ian meine ich, aber das gilt natürlich auch für Elvis!
Ein absolutes Highlight war wohl dann DAS Duett von Ian Gillan mit Roger Glover. Ich fasste es ja nicht, Roger ließ nicht nur den Bass sprechen, nein, er sang, und das sogar sehr gut, dieser Auftritt war einfach nur der WAHNSINN!
Als dann "Smoke On The Water" erklang, brodelte die Elbe, die Stimmung war auf dem Siedepunkt und explodierte. Auch die vielen Zaungäste auf der naheliegenden Brücke waren davon nicht ausgeschlossen.
Steve leitete den Titel in gewohnter Manier ein, es war wieder mal etwas ganz besonderes, unter den Titeln vieler Rockgrößen befanden sich auch zwei von den "Fab Four", den Beatles. Er brachte dort glanzvoll "Day Tripper" und "Here Comes The Sun" mit ein. Nach der anschließend folgenden, nicht minder explosiven Darbietung von "Speed King" gingen die Fünf erst einmal von der Bühne und verabschiedeten sich in gewohnter Manier. Dies brachte uns dann auch wieder einen weiteren Drum Stick von Ian Paice und ein Plektrum von Steve Morse ein, vielen Dank an Euch. Dies machte das Konzert natürlich noch unvergesslicher und die nun leider schon bald anstehende Heimfahrt erträglicher.

Auch wenn die Purpurnen nun von der Bühne waren, so wusste doch jeder Fan, dass das unausweichliche kommen muss - die Zugabe...
Und sie kam, und wie sie kam....! Die Fünf ließen sich nicht lange bitten, als sie die Fans mit langanhaltendem "Black Night"-Chorus zur Zugabe baten. Kurz darauf überrollten sie mit den Titeln "Black Night", "Hush" und "Highway Star" die schöne Stadt an der Elbe. Steve unterstützte Ian bei "Highway Star" genial mit seiner Gitarre, er übernahm den Gegenpart von Ian's Sangeskraft. Aber auch die Fans waren nicht zu überhören und brachten dies, sehr zum wohlgefallen Ian's, zum Ausdruck.

Nach einem ca. 2-stündigen Auftritt und vielen darin enthaltenen Dankesworten von Ian Gillan (er war wirklich sichtlich angetan von der ungebrochenen Treue der Fans), ging ein grandioses Rockspektakel leider viel zu schnell zu Ende.
Dieses Konzert wird sich wohl sicher tief in die Erinnerung eines jeden Fans eingebrannt haben und somit unvergesslich bleiben!
Das Echo von "Smoke On The Water" wird wohl noch lange über dem Wasser der Elbe hallen!

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pic: Snakebite