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Deep Purple - Live 2003
Saarbrücken, Saarlandhalle, 19.06.2003

von Ralph Binder

Die Vorgruppen "The Crocodile Cowboys" und vor allem "Lynyrd Skynyrd" brachten den Saal schon ganz gehörig zum Kochen, bevor die Herren Paice, Glover, Gillan, Morse und Airey die Bühne betraten. Ich hatte schon einwenig Bedenken, ob Purple stimmungsmäßig auf das gleiche Niveau wie Skynyrd kommen würde, aber als dann die ersten Snaredrum-Schläge erklangen, und das Puplikum stimmungsvoll "Highway Star" erwartete, waren meine Bedenken widerlegt. Gillan war spitzenmäßig in Form; seine Stimme scheint wirklich mit dem Alter immer besser zu werden. Nach "Mary Long" folgte mit "I'm alone" das erste Highlight: ein tolles Gefühl, dieses bisher nur aus dem Cd-Spieler gekannte Stück endlich einmal live von seiner Lieblingsband zu hören. Übergangslos stieg die Band direkt in das von Paicey druckvoll eröffnete "Pictures of Home" ein, bevor das erste neue Stück "Haunted" erklang. Einwenig bluesy, und recht schön eingängig, so zumindest mein erster Eindruck. Es folgten "Speed king", "Well dressed guitar", "Lazy" und mit "I've got your number" die zweite Nummer von "Bananas". Diese mehr rockigere Nummer passt meiner Meinung nach besser zu Purple als "Haunted". Danach war Don mit seinem fantastischen Solo an der Reihe: klar ist er kein Jon Lord, aber er hat sich gut in die Band eingelebt und betreibt seinen Job mehr als gut. Nach "Perfect strangers", Steve's "Greatest Hits", "Smoke on the water" und dem gerne mal wieder live gehörten "Space Truckin" war die Show bis auf die obligatorischen Zugaben "Hush" und "Black night" leider auch schon wieder zu Ende.

Als Fazit kann man erwähnen, dass die Jungs eine gute Show geboten haben, wenn ich auch in der Vergangenheit schon weitaus bessere erlebt habe; zumindest was die Spielfreude betrifft. Klar wurde des Öfteren auch mal gejammt, aber mir kam das Ganze eher "heruntergespielt" vor. Ein weiterer negativer Punkt meines Erachtens war der miese, schlecht abgemischte Sound. Generell fand ich die Gitarre viel zu laut, so dass die Orgel stellenweise nur mäßig herüber kam. Schade auch, dass Paicey kein direktes Schlagzeug-Solo gespielt hat, was mich doch als Drummer immer wieder fasziniert hat. Gillan war wie Eingangs schon erwähnt top, und Roger solide wie immer.

Zum Abschluß sei zu sagen, dass wir mit Sicherheit sehr gespannt auf das kommende Album "Bananas" sein können, denn wenn die gesamte Platte Songs wie "Haunted" oder "I've got your number" enthält, kann sie meiner Meinung nach nur gut werden. Vielleicht ein wenig Mainstream? aber was soll's .....