von Hans-Jürgen Müller
Hallo zusammen,
letzten Dienstag hatte ich zum 2. Mal in diesem Jahr die Gelegenheit
auf ein DP-Konzert zu gehen. Nach der Soundpleite vom Sommer (Siehe
Bericht aus Karlsruhe)
war ich dieses Mal äußerst skeptisch was mich wohl in
Sachen Sound erwarten würde. Das erste Mal hatte ich an diesem
Abend erlebt, dass vor dem Konzert ein Ansager auf die gehörschädigende
Lautstärke hinwies, und es einem freistand, eine viertel Stunde
nach Begin von Molly Hatchet das Konzert mit Erstattung des Eintrittspreises
verlassen zu können wenn man die Lautstärke nicht vertragen
sollte. Außerdem gab es kostenlos Ohrenstöpsel. Wenn
man darüber nachdenkt fragt man sich schon wo da der Sinn die
Lautstärke so hochzufahren, dass man ohne Gehörschutz
gesundheitliche Probleme bekommt. Ich hatte meine Stöpsel natürlich
dabei und war dann aber vom Sound der Vorgruppe durchaus positiv
überrascht. Es war laut - aber nicht unangenehm.
Nun was gibts zu Molly Hatchet zu sagen? Ich habe schon schlechtere
Vorbands erlebt - aber auch schon wesentlich bessere. Die Jungs
spielten klassischen Südstaaten Hardrock und brachten sogar
ein Klaviersolo und Drumsolo zustande, die den Songbrei etwas auflockerten.
Ansonsten konnte ich den Songs nicht viel abgewinnen. Da der Sänger
(wenn man ihn so nennen will) über einen Tonumfang von höchstens
5 Tönen besaß waren eigentlich kaum Melodien aus den
Liedern herauszuhören. Der Wiedererkennungswert ging gegen
Null!. Die Jungs spielten ca. 1 Stunde - ich war dann letztendlich
froh, dass es vorbei war.
Kurz nach 21.30 Uhr kamen dann DP auf die Bühne. Die Stimmung
in der Halle war ausgesprochen gut. Glover begann mit einem Bassintro
zu Highway Star - und man staune - ich konnte die Töne im Gegensatz
zur Sommertour sogar hören. Der Sound war druckvoll und sehr
transparent - eben so, wie ich es von DP in der Vergangenheit gewöhnt
war. Am genialsten war das Schlagzeug abgemixt. Nach Highway Star
folgte Strange Kind of woman und dann begannen die Songs der neuen
CD. Silver tongue, House of Pain, Contact lost, I've got your number,
Haunted und Bananas waren in der Setlist enthalten. Ich denke da
kann sich niemand beschweren über zuwenig neues Material. Die
Songs klangen als ob sie schon ewig im Programm wären. Auch
das Publikum ging voll mit. Das einzige was mich etwas störte,
war dass die Gitarre bei den Orgelsolis z.T. etwas zu laut war.
Ansonsten kamen noch die alten Klassiker wie gewohnt. Es gab keine
spektakulären Solis aber die Masse der Zuschauer wird das wohl
auch nicht erwarten.
Die Atmosphäre auf der Bühne wirkte sehr entspannt und
Gillan war permanent zu Späßen aufgelegt. Die Lichtshow
war auch sehr ansprechend - das habe ich in Heidenheim vorletztes
Jahr auch schon anderst erlebt. Alles in allem muss ich sagen, dass
dieses Konzert das Beste der letzten 3 Jahre für mich war.
Die Soundqualität hat mich wieder entschädigt - ich werde
wohl die nächste Tour wieder besuchen! Was mir noch aufgefallen
ist, es war doch einiges an Jugend - so um die 20 Jahren anwesend,
die DP zum ersten Mal gesehen haben. Es kamen durchweg positive
Kritiken - und das will doch auch was heißen.
Gruss Hans-Jürgen
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