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Deep Purple - Live 2003
Stuttgart, Schleyerhalle, 04.11.2003

von Hans-Jürgen Müller

Hallo zusammen,

letzten Dienstag hatte ich zum 2. Mal in diesem Jahr die Gelegenheit auf ein DP-Konzert zu gehen. Nach der Soundpleite vom Sommer (Siehe Bericht aus Karlsruhe) war ich dieses Mal äußerst skeptisch was mich wohl in Sachen Sound erwarten würde. Das erste Mal hatte ich an diesem Abend erlebt, dass vor dem Konzert ein Ansager auf die gehörschädigende Lautstärke hinwies, und es einem freistand, eine viertel Stunde nach Begin von Molly Hatchet das Konzert mit Erstattung des Eintrittspreises verlassen zu können wenn man die Lautstärke nicht vertragen sollte. Außerdem gab es kostenlos Ohrenstöpsel. Wenn man darüber nachdenkt fragt man sich schon wo da der Sinn die Lautstärke so hochzufahren, dass man ohne Gehörschutz gesundheitliche Probleme bekommt. Ich hatte meine Stöpsel natürlich dabei und war dann aber vom Sound der Vorgruppe durchaus positiv überrascht. Es war laut - aber nicht unangenehm.

Nun was gibts zu Molly Hatchet zu sagen? Ich habe schon schlechtere Vorbands erlebt - aber auch schon wesentlich bessere. Die Jungs spielten klassischen Südstaaten Hardrock und brachten sogar ein Klaviersolo und Drumsolo zustande, die den Songbrei etwas auflockerten. Ansonsten konnte ich den Songs nicht viel abgewinnen. Da der Sänger (wenn man ihn so nennen will) über einen Tonumfang von höchstens 5 Tönen besaß waren eigentlich kaum Melodien aus den Liedern herauszuhören. Der Wiedererkennungswert ging gegen Null!. Die Jungs spielten ca. 1 Stunde - ich war dann letztendlich froh, dass es vorbei war.

Kurz nach 21.30 Uhr kamen dann DP auf die Bühne. Die Stimmung in der Halle war ausgesprochen gut. Glover begann mit einem Bassintro zu Highway Star - und man staune - ich konnte die Töne im Gegensatz zur Sommertour sogar hören. Der Sound war druckvoll und sehr transparent - eben so, wie ich es von DP in der Vergangenheit gewöhnt war. Am genialsten war das Schlagzeug abgemixt. Nach Highway Star folgte Strange Kind of woman und dann begannen die Songs der neuen CD. Silver tongue, House of Pain, Contact lost, I've got your number, Haunted und Bananas waren in der Setlist enthalten. Ich denke da kann sich niemand beschweren über zuwenig neues Material. Die Songs klangen als ob sie schon ewig im Programm wären. Auch das Publikum ging voll mit. Das einzige was mich etwas störte, war dass die Gitarre bei den Orgelsolis z.T. etwas zu laut war. Ansonsten kamen noch die alten Klassiker wie gewohnt. Es gab keine spektakulären Solis aber die Masse der Zuschauer wird das wohl auch nicht erwarten.

Die Atmosphäre auf der Bühne wirkte sehr entspannt und Gillan war permanent zu Späßen aufgelegt. Die Lichtshow war auch sehr ansprechend - das habe ich in Heidenheim vorletztes Jahr auch schon anderst erlebt. Alles in allem muss ich sagen, dass dieses Konzert das Beste der letzten 3 Jahre für mich war. Die Soundqualität hat mich wieder entschädigt - ich werde wohl die nächste Tour wieder besuchen! Was mir noch aufgefallen ist, es war doch einiges an Jugend - so um die 20 Jahren anwesend, die DP zum ersten Mal gesehen haben. Es kamen durchweg positive Kritiken - und das will doch auch was heißen.

Gruss Hans-Jürgen