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Deep Purple - Live 2006
Gräfenhainichen, Ferropolis, 17.06.2006

von Snakebite

Concertbericht -
Krypteria/ Alice Cooper/ Deep Purple - 17.06.2006
Ferropolis - Gräfenhainichen

Hallo allerseits,
hier nun der Concertbericht, ich hoffe es wird nicht zu langweilig, ich bin hoffentlich nicht zu detailiert.

Gegen 14:00 Uhr erreichten wir, mein Bruder, zwei Bekannte und ich den Parkplatz vor der Zufahrt zum Gräfenhainicher "Ferropolis". Bis auf zwei Camper war der ganze Platz noch leer, was sich dann aber in der nächsten Stunde langsam änderte, es füllte sich gemächlich. Zur Zeitüberbrückung erzählte man dies und das und hörte sich Querbeet einen Titel von Deep Purple nach dem anderen an, wozu ich die Seitenscheibe der Fahrertür am Auto nach unten fuhr. Das Wetter war für so ein Event goldrichtig, nicht zu warm und trocken, so liess es sich aushalten. Bei den Fahrzeugen neben uns verteilte ich in dieser Zeit noch ein paar Flyer zu Jürgen Blackmore's neuem Album "Between Darkness And Light". Wie sich kurze Zeit später herausstellte sollte sich dies als Glück für mich erweisen. Nun gesellte sich auch "Olaf29" nebst Frau Ines zu uns und man konnte aufbrechen.

Bei der Security erfuhren wir, dass die ersten Busse wohl erst um 16:30 Uhr zur Bühne fahren würden und so marschierten wir gegen 15:30 Uhr gemächlich in Richtung Bühne los. Nach ca. einem guten Viertel des Weges hörten wir hinter uns ein ständiges Pfeifen, worauf wir dachten das es wohl auch dieses Jahr wie schon vor 4 Jahren verboten sei zu Fuß zur Bühne zu gehen. Aber auch dieses Mal hatten wir die Security gefragt und wir wollten nicht umkehren. Aber das Pfeifen hinter uns hörte nicht auf und ein Rufen kam hinzu, wobei sich die Person auch immer schneller auf uns zu bewegte. Also blieb ich dann doch stehen und vernahm den Wortfetzen: " ...... Fenster offen gelassen!" Ooooh man, ich hatte das Fenster offen gelassen, also wieder zurück um abzuschließen, dabei habe ich mich dann 1000 Mal bei dem netten DP-Fan bedankt, dieser war vom benachbarten Fahrzeug wo ich auch Flyer verteilt hatte. Nicht jeder wäre uns so uneigennützig gefolgt, wer weiß was vom Auto noch übrig geblieben wäre! Also, vielen Dank für die nette Hilfe, es ist schön, dass es noch solche Hilfsbereitschaft gibt!

Nach einiger Zeit erreichten wir dann den abgegrenzten Bereich des Concertplatzes und stellten uns vor den Einlass, hier zog sich die Zeit dann doch sehr zäh hin, bis um ca. 17:50 Uhr dann das Signal zum Einlass ertönte. Nach einem kurzen Check durch die Security, einem "mach mal den Adler" inbegriffen, konnte man endlich die Beine in die Hand nehmen und auf die Bühne losstürmen, dies war auch von Erfolg gekrönt und so konnten wir einen guten Platz in der 1. Reihe auf Rogers Seite einnehmen, alle von uns hatten es geschafft, auch "Charly", also Gerlinde, welche sich auch am Einlass schon zu uns gesellte, war links von uns zu entdecken, nun konnte man erst einmal entspannen. Vor Ort hatte ich erfahren, dass die Örtlichkeit an die 25.000 Mann aufnehmen kann, erwartet wurden an diesem Abend so ca. 5000 bis 6000 Fans.

- Krypteria -
So ca. 18:15 Uhr mag es wohl gewesen sein, als sich "The very ver special guest" ankündigte: "Krypteria", eine fünfküpfige Band komplett in schwarz, was gut zum Namen passte. Dort scharten sich 4 junge Herren um eine sehr attraktive junge Sängerin koreanischer Herkunft namens Ji -In. Ich muss sagen das sie mir nicht schlecht gefallen haben, obgleich die Technik es uns versagte sehr viel vom Gesang mitzubekommen, leider war das ganze nicht gut abgestimmt. Eine leise aber ständige Brummschleife war zu hören und es war alles mehr ein Musikbrei. Ich denke aber auch das dies viele der männlichen Fans im Publikum nicht so sehr störte, denn sie war wirklich ein Blickfang! Ich fand es sehr gut das sie uns die Zeit bis zum Beginn des "Cooper-Purple-Event" verkürzte und es war ihnen eine Ehre vor solchen Legenden zu spielen, wie sie selbst erzählte.

- Alice Cooper -
Nach einem kurzen Umbau ertönte dann ca. 10 Minuten vor 19:00 Uhr das Alice ankündende "Phantom of the opera" und der Meister des "Shock-Rock" betrat nach seinen Mannen die Bühne. All diejenigen die Alice nicht so gern sehen mögen es mir verzeihen, ich mag Alice Cooper sehr, er ist eine lebende Legende und seine Show ist für mich immer wieder ein Event für sich, so habe ich mich auch hier wieder sehr gefreut ihn nach Berlin noch einmal zu sehen. Alice ist ein Entertainer wie er im Buche steht, seine Show hat für mich immer noch keinen Staub angesetzt und jeder Fan (und nicht nur) lechzt nach einer seiner Dollarnoten vom Florett, einer seiner Perlenketten bei "Dirty Diamonds", seinem Stab und den Plektren und Drumsticks von Eric Singer sowieso. Solch einen Drumstick mit schönem Schriftzug "Eric Singer" in Metallicrot konnten dann auch meine Bekannten Elvira und Thomas aus Freiberg rechts neben mir ergattern, meinen Glückwunsch dazu. Die Dollarnoten, genügend Ketten und auch der obligatorische Stab von Alice fand seine Besitzer. Die überdimensionalen mit Konfetti gefüllten Ballons waren auch wieder vertreten, einer hielt sich sogar sehr lange, weit bis in die Umbauphase bis er "getilgt" wurde. Okay, also Alice liess sich wie noch nie lange bitten und begann wohl mit "Department Of Youth". Während der Show wurden dann auch wieder die gesamten Utensilien auf der Bühne, wie Guillotine, Sarg und und und gut eingestzt. Besonders gefiel mir wieder der Auftritt von Alice's Tochter Calico, welche sich selbst wohl mit der Peitsche auch einmal recht unangenehmer Weise im Gesicht traf. Ihre "Paris Hilton"-Parodie brachte nicht nur das Publikum wieder zum lachen, auch Steve Morse hatte bei seinem kurzen Gastspiel mit den Cooperschen Gitarristen seinen Spaß. Dies war übrigens ein weiteres Highlight als eben Steve Morse die Bühne am Ende der Show mit Gitarre betrat und von Alice angekündigt wurde, beim 1. Mal aber glaube ich als Steve Morris, wenn ich mich nicht verhört habe. Sie spielten dort zusammen und die Fans waren begeistert! Meines Erachtens wurden während der Show folgende Titel gespiel, ich habe leider nicht mitgeschrieben und so fehlen sicher einige Titel:

- Department Of Youth
- No More Mr Nice Guy
- Dirty Diamonds
- Billion Dollar Babies
- Woman Of Mass Distraction
- I'm 18 / Go To Hell
- Black Widow Jam
- Feed My Frankenstein
- Welcome To My Nightmare
- "The Piece" (Includes The Awakening / Steven / Only
Women Bleed / Steven / Ballad Of Dwight Fry / Killer) - I Love The Dead
- School's Out
- Poison

Auch dieses Mal wurden wir auf unserer Seite wieder von dem "Blut" aus "Alices Kopf" verschont, der rote Regen ging einige Meter rechts von mir in den Bereich der ersten 3 Reihen nieder und beglückte die dort stehenden Fans, ob sie nun wollten oder nicht. Der einzige Nachteil war die Helligkeit, bei kompletter Dunkelheit wirkt die ganze Show natürlich besser aber bei einem Open Air kann man das natürlich schwerlich beinflussen. Ich fing dann noch ein Gitarrenpic von Keri Kelli und das Ende der grandiosen Show war leider gekommen. Es hat mir wie erwartet wieder super gefallen, auch meine Bekannten waren begeistert und sie waren nicht zuletzt auch wegen Alice Cooper mit zum Concert gekommen. Sogleich begann nun der Umbau und Deep Purple war nicht mehr weit....

- Deep Purple -
Gegen 21:00 Uhr wurde dann "Come Fly With Me" eingespielt und dann begann es auch schon, ein Feuerwerk welches ich schon lange nicht mehr erlebt hatte! Ich kann schon vorab für mich sagen, dass diese Purple-Show zu einer der besten zählte die ich bis jetzt sehen durfte! Die 5 sehnsüchtig erwarteten purpurnen Streiter betraten die Bühne und begannen ihre Mega-Show mit "Pictures Of Home". Ian Gillan trug diesmal kein weiß sondern ein hellgrünes Hemd zu einer hellblauen Jeans, welches ihm hervorragend stand. Ian machte auch nicht nur deswegen eine gute Figur, nein, er war körperlich sehr gut in Form und hat wohl einiges an Umfang verloren. Dies bezieht sich aber nur auf die Figur, denn seine Stimme war einfach "Purple-Prähistorisch", soll heißen absolut genial, sie war Messerscharf und Glasklar! Die Stimme war so gut wie lange nicht mehr, wo er sonst von Steve unterstützt wurde schlug er dieses Mal ein wie eine Bombe, zudem war er ausgelassen und machte hier und dort ein Späßchen. Die vielen Bagger und Krane mit ihren Lichtern hatten es ihm angetan und er gab dies kund, erzählte von dem und jenem, auch von Außerirdischen. ;0) Ian ging auch öfters mal hinter die Aufbauten um einen Schluck Cola zu trinken, sie bekam ihm sehr gut und er kam immer erfrischter wieder auf die Bühne, dabei zog er sich natürlich auch um, wie z.B, seine Weste. Ian improvisierte was das Zeug hielt, brachte da z.B. bei "Speed King" nun wieder "Peggy Sue" mit ein, er scherzte sehr oft und war ausgelassen wie selten zuvor! Es war eine Freude einen so gut gelaunten und technisch perfekten Ian Gillan zu sehen! Und dass er gut drauf war spiegelte sich schon alleine in der "Smoke-Version" wieder, sonst haben die Fans nur ca. 2 Mal die Möglichkeit das: "Smooooooke on the waaaaaaaaaaater ..... fire in the sky" zu schmettern bevor Ian wieder einsetzt, hier aber waren es so ca. 4 bis 5 Mal und das letzte kündigte er dann per Fingerzeig an! Das ist es was die Fans wollen, integriert werden, mitmischen, einfach herrlich, danke Ian! Aber nicht nur Big Ian war gut drauf, Ian Paice tat es ihm gleich, er gerbte die Felle dass es eine Freude war vor allem seinem "One Hand Shuffle" zuzusehen und erst zuzuhören! Er leistete wieder beste Arbeit und verteilte nach dem Hauptakt zwei Sticks an willige Fans, zwei weitere nach der Zugabe und zur Überraschung noch ein komplettes Paar an einen Fan mit einem großen Plakat rechts hinter mir, was darauf stand und Ian dazu bewegete entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Don Airey, ja was gibt es da zu sagen? Dieser sympathische Hüne zauberte in seiner Tastenburg wieder vom Feinsten, legte eine tolle Show samt Solo hin, selbst eine kleine Gesangseinlage seinerseits war zu hören und trug sehr zur Erheiterung bei, klasse! Es ist eine wahre Freude ihn als würdigen Nachfolger von Jon Lord zu sehen. Im Backstage-Bereich war er dann auch freudig überrascht als er uns ein Cover von "Alaska" signierte.

Steve Morse war wieder ein wahres Wunder an der Gitarre, manche mögen seinen Stil wohl nicht so sehr, ich zähle mich nicht dazu und ich fand es wieder grandios was er leistete. Gerade bei "Black Night" in der Zugabe forderte er wieder die Fans, gab eine Passage vor und das Publikum echote das vorgegebene mit Bravour. Wo ich dies nun gerade schreibe, so habe ich es noch komplett im Ohr: "da da dadada" ... "oh oh ohohoh!" Genial!

Ja und zu guterletzt Gentlemen Roger Glover, was war das wieder für ein Bass der uns da entgegen hämmerte! Kurz nach Beginn der Show erkannte er meinen Bruder und mich und grüßte, wir grüßten zurück und Roger warf mir ein Pic zu, welches genau vor mir auf Brusthöhe auf dem Geländer zum liegen kam! Na wenn das nicht grandios geworfen war, vielen Dank Roger! Roger war auch wie die anderen voll im Geschehen, er verrenkte sich, poste wie ein junger Rocker und jamte voll ab. Als er dann noch seine alte Rickenbacker zupfte war es eine wahre Freude, er heizte allen vollends ein und lächelte schelmisch in die Massen, wobei er wie auch Steve ein Pic nach dem anderen in die Reihen der Fans verteilte. Zu Beginn der Show, als es noch sehr hell war konnte man hinter den Jungs den alten Schriftzug lesen, dieser wurde dann aber bei einsetzender Dunkelheit duch Anzeigentafeln ersetzt, auf welchen dann immer passendes zu sehen war, bei "Strange Kind Of Woman" was war da wohl zu sehen? :0) Leider war meine kleine Kamera wohl dieses Mal nicht gut drauf, die meisten Bilder sind durch die direkte Sonneneinstrahlung bei Alice Cooper teilweise ziemlich überstrahlt und andere im Dunkeln dann zu farbenfroh, außerdem machten meine Akkus bei Zeiten schlapp, was ich echt nicht verstehe.

Nun noch zur Setlist, es folgten wieder grandiose Stücke, die hier und da mit starken Improvistationen angereichert wurden, einfach phantastisch, ich kann nur hoffen das jemand diese grandiose Show "archiviert" hat, mein Interesse daran muss ich sicherlich nicht extra betonen! ;0)

Wie man sieht wurden wieder einige Songs der "Rapture Of The Deep" durch Klassiker ersetzt.

Setlist:
01. Pictures Of Home
02. Things I Never Said
03. Hush
04. Rapture Of The Deep
05. Strange Kind Of Woman
06. Wrong Man
07. Steve's Solo - The Well Dressed Guitar
08. Fireball
09. When A Blind Man Cries
10. Lazy
11. Don's Solo
12. Perfect Strangers
13. Space Truckin'
14. Highway Star
15. Smoke On The Water
16. Speed King incl. Drum Solo & Peggy Sue
17. Black Night

Nachdem die Zugabe mit "Black Night" so kurz nach 23:00 Uhr ausgeklungen war verabschiedeten sich Deep Purple in gewohnter Manier und ein grandioser Abend ging nun leider zu Ende! Ich werde dieses Concert nie vergessen, so ungezwungen und locker wie sie drauf waren, es war einfach herrlich anzusehen und erst anzuhören. Nun bin ich echt gespannt was für ein Kritiker in welcher Zeitung auch immer dann bald das Gegenteil behauptet, wie eigentlich fast immer! :0) Das Licht ging nach der Show natürlich nicht an, ja wie auch bei einem Open Air-Concert! Das Wetter hatte auch super mitgespielt, nur war es dann jetzt gegen 23:00 Uhr doch ziemlich kühl und etwas zum überziehen kam dann gerade recht.

Nach kurzer Zeit ging es dann auch Backstage um der Band einen kurzen Besuch abzustatten bevor sie weiter ihrem Tourplan folgen. Auch Olaf und Ines konnten dieses Mal mit Backstage die Band begrüßen da sie von einem guten Bekannten Pässe für diese Show überlassen bekommen hatten da er sie nicht nutzen konnte, ich habe mich sehr für sie gefreut und es war für sie ein großes Erlebnis. Als wir im hinteren Bereich eintrafen war Steve schon vor Ort und verteilte Autogramme und liess Fotos machen worauf er nach kurzer Zeit wieder verschwand. Als nächstes erschien Roger Glover und signierte sogleich alle vorgelegten Cover der Fans, ich konnte mir das "Butterfly Ball-Buch" unterschreiben lassen, Roger war freudig überrascht von dem Buch, es ist ja nun auch schon sehr lange her. Später konnte ich das Buch auch noch von Mickey Lee Soule signieren lassen als dieser plötzlich auftauchte und sicher nicht annahm Autogramme geben zu müssen. :0) Nun hätte von den Anwesenden nur noch Ian Gillan gefehlt aber leider war er und Ian Paice nicht anwesend. Aber das kann man auch nicht verlangen, alle haben ihr bestes gegeben und man müchte auch einmal seine Ruhe haben. Als nächster erschien Don Airey und stellte sich den wartenden Fans, gab Autogramme und lies sich mit den Fans fotografieren. Alle waren wie immer sehr freundlich und aufgeschlossen den Fans gegenüber, es sind schon absolut nette Menschen. Steve kam dann auch noch einmal mit seiner Frau zurück und badete in der Menge, er war aber ziemlich abgespannt wie ich das sehen konnte, nach kurzer Zeit war dann nur noch Roger da und alle verabschiedeten sich, der Tourbus sollte nun bald starten, "The show must go on"! So machten wir uns nun glücklich, aber auch abgespannt auf den Heimweg, zu der Zeit fuhren dann auch keine Busse mehr und so liefen wir wieder zum Parkplatz zurück, die Füße wollten aber nicht mehr so recht, kein Wunder nach 11 Stunden Stehen. So ging ein grandioser Abend zu ende und wir waren gegen 01:30 Uhr wieder zu Hause. Vielen Dank an Alice Cooper und Deep Purple für dieses gelungene Event, mögen sie noch lange spielen.

Fotos: Snakebite