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Deep Purple - Live 2006
Dortmund, 10.02.2006

von jrsfa

Fangen wir mit den Fakten an, Alice Cooper 75 Min, DP 117 Min jeweils all inclusive.

Alice Cooper erfüllte mir mit diesem Auftritt einen Wunsch aus Kinderzeiten.

Statt das Hauptaugenmerk auf die Promotion von Dirty Diamonds zu legen, wurde ein Revival der Billion Dollar Babies Tour geboten. :) Incl. der Nachfolge-Scheiben bis Welcome To My Nightmare wurde in die 75 Min reingepackt, was nur geht. Brilliant allein die Zusammenstellung aus Welcome To My Nightmare/Awaking/Years Ago/Steven! Ebenso Only Women Bleed... einfach nur traumhaft.

Vermißt, am Ablauf der 73-er Billion-Tour gemessen, wurden lediglich Dead Babies und Unfinished Sweet, aber das darf man getrost der limitierten Auftrittszeit zuschreiben. Ansonsten waren bis auf Teenage Lament 74, Hello Hooray & Elected alle Klassiker, sprich Singles seit den Gründerjahren dabei. Da ich aus dem ganzen Set nur drei Titel net kannte, gehen die wohl auf das Konto von Dirty Diamonds? Wobei Women of Mass Destraction klar zu erkennen war, bleiben also zwei.

Neben dem Ohrenschmauß war das Ganze auch was für die Augen, wie von Alice Cooper zu erwarten. Selbst die das gute alte Fallbeil der Billion-Tour fehlte net und so konnte man auch nach 33 Jahren noch der x-undachtzigsten Exekution des Meisters beiwohnen.

Zeit zur Trauer ob des Ablebens des Meisters blieb aber keine, selbiger hatte seine eigene Exekution zum Umziehen hinter der Bühne genutzt, um nun in weißem Smoking und Zylinder, School's Out zu präsentieren. Abgerundet wurde das Ganze Augen- & Ohren-Spektakel mit Poison aus dem 86-er Trash-Album.

Neben der positiven "Randerscheinung", endlich mal Eric Singer an den Drums zu erleben und das war ein Erlebnis, verblüfft, wie gut der alte Alice bei Stimme war. Selbst wenn man das Geschehen auf der Bühne net verfolgte und nur der Musik lauschte, war das Alice wie vor 30 Jahren.

Noch voller Skepsis, ob des nachfolgenden Auftritts der IGB II, dachte ich, daß man da wohl zumindest stimmlich Abstriche machen muß. Das Pausenbierchen war jedenfalls Alice gewidmet, denn allein bis jetzt war Dortmund schon eine Reise wert! :)

21:20 Uhr: Die Ian Gillan Band II betritt die Bühne. Es geht los mit Pictures Of home doch ich bleibe skeptisch. Es folgt Thinks I Never Said und ich versteh auch hier, live, net den Hype, der um diesen Song gemacht wird. Bestes Lied von Rapture? Na wenn ihr meint... Es folgen Wrong Man und das live schon immer überflüssige Ted The Mechanic. Bis dahin fühle ich mich in meiner Skepsis total bestätigt. Auch wenn mir net verborgen bleibt, wie gut die Band drauf ist. Wenn es einen Grinse-Oskar gäbe, die 5 hätten sich gestern drum prügeln müssen. Das meine ich aber net, es geht hier um die sichtbare Spielfreude dieser 5 Herren.

Und dann kommt Living Wreck und um mich ist es geschehen. Ian Gillan Band II? Vergiß es doch, hier geht grad die Post ab und auch wenn ich vielleicht 'ne andere Besetzung lieber hätte, hier spielen DEEP PURPLE! Und wie! Es ist einfach nur geil!:) Während Living Wreck fällt mir ein, DP hat doch mal ein Machine Head-Konzert gegeben, macht doch mal In Rock. Sorry, geht ja nicht, weil IG des net mehr singen will, schade eigentlich. Ach ja, Ian Gillan, den habe ich stimmlich noch nie so brilliant gesehen wie gestern! Gestern konnte er es locker mit Alice Cooper aufnehmen. (s.o.)

Es folgen drei Stücke aus Rapture, das Titelstück selbst, (live einfach geil!) Back To Back (Anm.: wurde in Dortmund nicht gespielt!) und Before Time Began. Ich beginne zwar net, dieses Album zu lieben, aber wie es mit DP schon immer war, live kommen die Stücke besser.

Dann kommt Steve Morse's großer Auftritt, The Well Dressed Guitar. Es läuft einem eiskalt den Rücken runter. Bin mal gespannt, wie sich das auf der Tour-Edition von Rapture anhört, weil Studio-Aufnahme. Danach Lazy und dann folgt die Pause für die alten Säcke, in Form des überflüssigen Keyboard-Solos von Don Airey. Äh nee, früher wurde sowas intelligent in die Stücke eingebaut, heute dient es als Pausenfüller und hat keinen Zusammenhang mit irgendwelchen Stücken. Hier dient es als verunglücktes Intro zu Perfect Strangers. Für mich ist das Ganze wie ein Break für etwas, das im Fluß war...

Und es kommt, wie es kommen muß, Steve versaut Perfect Strangers mit einem aalglatten, ich möchte sagen geschmierten Riff, was nun gar net zu dem Stück paßt. Manche Stücke sollte man einfach so spielen, wie Ritchie sie gedacht hat! Joe wär das net passiert, zumal das Steve grade bei Perfect Strangers net zum erstenmal passiert. Es folgt Junkyard Blues und dann ebend NICHT Sometimes I Feel Like Screaming. Ich vermiße das schmerzhaft, dafür hätte eher Perfect Strangers dran glauben sollen, nicht weil ich das Stück net mag, aber weil Steve das eben einfach net bringt.

Aber man steigert sich wieder. Space Truckin' folgt und dann ein nicht zu beschreibendes Intro von Roger und Steve, daß letztlich in Highway Star mündet. (Man war das geil!)

Das "unvermeidliche" Smoke on the Water ;) und der Live-Kracher von Rapture schlechthin Kiss tomorrow goodbye bilden den Abschluß. Äh den Abschluß vor der kalkulierten Zugabe. Welche net nur aus Black night besteht, danach ist dann wirklich Schluß, nein es gibt auch eine fulminante Version von Hush.

Als das Licht wieder angeht beschäftigt einen nur noch ein Gedanke: Hoffentlich wurde das hier getaped (incl. Alice) und ich bekomme eine CD+DVD-Version davon irgendwann in die Hände. *hoff*

Ach ja, und diese Halle würde ich gerne mit nach Hannover nehmen, weil sowas haben wir hier net. Ein akustisches Meisterwerk gemessen and dem Schrott den wir zu Hause haben.