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Deep Purple - Live 2006
Osnabrück, Stadthalle, 13.06.2006

von Edgar Köhler

Schon Wochen vor dem Auftritt konnte man überall in der Stadt Plakate sehen, die das Konzert ankündigten. Deep Purple in Osnabrück! Zwar spielten hier schon Dio und Ritchie Blackmore mit Rainbow und Blackmores Night, aber Deep Purple sind ja nun mal doch etwas ganz Besonderes. Die Eintrittskarte hatte ich mir sofort im Vorverkauf geholt, da ich davon ausging, die Halle wird wohl ausverkauft sein. Zu meiner Überaschung sah ich am Veranstaltungstag am Eingang, dass es noch einen ganzen Stapel Karten zu kaufen gab. 2700 Fans sollen dann doch in der Halle gewesen sein, für Osnabrücker Verhältnisse, viel.

Ein Special Gast wurde angekündigt, Gerüchten zufolge sollten Uriah Heep oder Alice Cooper spielen. Na ja, Krypteria hieß die Vorgruppe, mit einer asiatisch aussehenden Sängerin, weiß auch nicht, wo die herkamen. Leider hat man ihre Stimme kaum hören können, aber gut Deutsch sprechen konnte sie. Nach dem Umbau um kurz vor 21 Uhr, betraten Deep Purple die Bühne, die mir übrigens gut gefiel. Im Hintergrund ganz groß der Name Deep Purple mit der Schrift vom Stormbringer Album, davor tolle Beleuchtungsanlagen, sah klasse aus! Mit "Picture Of Home" ging es los, aber von Ian Gillans Stimme hat man kaum etwas gehört. Die Techniker haben wohl nicht richtig ihre Arbeit gemacht, denn auch Don Aireys Hammond Orgel funktionierte während des ganzen Konzertes nicht. Zum Glück haben die den Ton von Ian wieder hinbekommen, die Akustik in der Halle war jedenfalls gut. Im Vergleich zu der Tour im Winter gab es doch einige Änderungen in der Set-List. Neben "Fireball" und "When A Blind Man Cries" wurde auch "Speed King" gespielt. Dafür wurden dann einige Lieder nicht gespielt, leider auch vom neuen Album. Aber mit "Things I Never Said", "Wrong Man" und dem genialen "Rapture Of The Deep" wurden dann doch drei Neue gespielt. Für mich sind das Lieder, die keinen Vergleich zu den 70ern scheuen brauchen! Schade ist, dass Ian "Child In Time" nicht mehr singt, wegen der Schreie, die er wohl so nicht mehr bringen kann. Vielleicht sollten die andere machen, so ähnlich wie die Zwillinge bei Blackmores Night. Einen solchen Rock-Klassiker muss einfach gespielt werden! Gewöhnungsbedürftig ist immer noch "Highway Star", mit dem neuen Anfang. Zu empfehlen ist sicherlich die CD Limited Touredition, auf der einige akuelle Live-Lieder mit drauf sind.

Wenn man mal von den technischen Problemen absieht, hat mir das Osnabrücker Konzert gut gefallen. Die Musiker waren bestens gelaunt, es wurde viel improvisiert. Die Set-List war okay, aber einige andere Lieder hätte ich auch gerne mal gehört, z. B. :"Fools", "Hard Loving´Man" oder das schön lange "Strangeways", was Live bestimmt gut an kommt. Würde mich freuen, wenn Deep Purple im Herbst noch mal auf Tour kommen könnten. So wie 1996, als sie drei mal für einige Konzerte Deutschland besuchten.