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Deep Purple - Live 2008
Frankfurt, Festhalle, 07.11.2008

von Thomas Köhr

Der Einlass an der Festhalle hatte ich noch sie schlecht organisiert erlebt. War erstmals nicht rechtzeitig zu Konzertbeginn in einer Halle! Für ca. 10000 Leute waren die paar Zugänge einfach zu wenig!

Wie lange Gotthard schon spielten, als wir die Festhalle betreten haben, kann ich nicht sagen, folglich auch nichts über ihre Setlänge.

Die sympatischen Schweizer sind immer eine Bank. Toll fand ich, dass man ihnen einen guten Sound verpasste, was bei Supportacts eher weniger der Fall ist. Hätte vielleicht etwas lauter sein dürfen.

Um 21.30 Uhr kamen dann unsere Helden auf die Bühne. Der Sound war schon zu Beginn besser als bei Gotthard. Allerdings brauchten die Mixer ca. eine halbe Stunde um diesen optimal auszubalancieren. Klasse fand ich, dass Ian Gillans Gesang so deutlich durch die Anlage kam, war fast perfekt abgemischt. Da die Festhalle schwer zu beschallen ist, muss ich erwähnen, dass wir im Innenraum ca. 25 Meter vor der Bühne standen.

Leider stimmte anfangs der Drumsound nicht ganz, so dass das Intro bei Pictures Of Home nicht den entsprechenden Punch hatte. Bis zu zu Kiss Tomorrow Goodbye, hatte ich das Gefühl, die Band galoppiert durchs Set. Ausnahme: Into The Fire, super gepielt! Ab Steves Solo ging dann die Post ab. Von da an wurde die Lautstäkre merklich hoch gefahren und der Sound war absolut geil (ich mags laut wenn's differnziert klingt), besser geht's fast nicht (zumindest an der Stelle wo wir standen, fanden wir's perfekt). Es war mein 12. Deep Purple - Konzert (angefangen hat's mit dem Comeback- Open Air in Mannheim 1985 - damals klang Ians Stimme so lasch wie die Gitarre von Ritchie Manchmal-Habe-Ich -Keine-Lust-Blackmore) und das 2. mit Don Airey. Der Keyboardsound war hammermäßig, ebenso die Leistung von Don. Sein Solo war klasse! Hut ab, so gut und spielfreudig habe ich ihn auf der Bananas-Tour nicht erlebt.

Nach dem 1. Drittel steigerte sich die Lust aller Bandmitglieder merklich. Die Tracks kamen roh und wuchtig rüber (was meines Erachtens am insgesamt etwas veränderten Gitarrensound von Steve und dem perfekten Keyboardsound gelegen hat) und wurden aber auch filigran zelebriert. Die rotzige Gitarre bei SOTW war genial (der Anfang wurde von Steve fast traditionell gespielt).

Nun zum immer wieder spannenden Thema Ian Gillan. Die beste Gesangsleistung, die ich je bei einem DP - Konzert miterleben durfte, war ebenfalls in Frankfurt (1994), als Joe Satriani an Bord war (die schlechteste in Ludwigshafen-Eberthalle, mit Joe Lynn Turner am Micro). Da war Ian absolut super drauf, besser war er wahrscheinlich nur noch zu "Made In Japan" - Zeiten. Heute hatte er anfangs etwas Mühe, steigerte sich aber merklich. Seine Stimme kam kraftvoll rüber, hohe Töne/Schreie erwarte ich bei ihm auch nicht mehr bzw. ist die Band so gut eingespielt, dass man sie überhaupt nicht vermisst. Insgesamt war Ian sehr präsent und hinterließ einen fitten Eindruck. Zwischendurch hatte er ein kleines technisches Problem, da streikte wahrscheinlich sein Knopf im Ohr und er konnte sich nicht mehr hören.

Fazit:

Ein klasse Konzert, bei dem fast alles stimmte! Ich selbst hätte an diesem Abend noch lieber Mary Long und Wrong Man auf der Setlist gehabt, anstatt KTG und ROTD. Ich mag diese Titel einfach nicht. Einige Tracks ihrer letzten Veröffentlichung gehören meines Erachtens eher auf eine Gillan-CD

Setlist (kann sein, dass die Rheinfolge nach Contact Lost nicht ganz exakt ist):

Pictures Of Home
Things I Never Said
Into The Fire
Strange Kind Of Woman
Rapture Of The Deep
Kiss Tomorrow Goodbye
Contact Lost
Steves solo / The Well-Dressed Guitar
Sometimes I Feel Like Screaming
Dons solo
Kocking At Your Back Door
Wring That Neck
The Battle Rages On
Perfect Strangers
Space Truckin'
Highway Star
Smoke On The Water

Zugabe:
Lazy
Hush / Solo Roger
Black Night