von Marko Burkhardt
Bedingt durch das Parkchaos vor der Halle konnte ich von der
Vorband leider nur die letzten drei oder vier Songs hören. Was
ich gehört habe fand ich ziemlich geil, insbesondere die Stimme
des Frontmanns hat mich ziemlich beeindruckt.
Deep Purple war nach meinem Eindruck an diesem Tag in sehr guter
Form. Von Bekannten hatte ich zuvor kritische Stimmen zum
Konzert von Stuttgart gehört und war von daher etwas
negativ eingestimmt. Dies sollte sich aber glücklicherweise
nicht bewahrheiten. Ian Paice und Roger Glover machten Ihren Job
routiniert wie immer. Speziell Herr Glover wirkte zudem sehr
gelöst und voller Spontanität und Spielfreude. Don
Airey hat nach meinem Eindruck mittlerweile seinen Platz in der
Band gefunden. Er wird zwar in diesem Leben nicht mehr das
unglaubliche Charisma von Jon Lord erreichen, dennoch bringt
seine Art zu spielen frischen Wind in die Band. Zudem wirkt er
einfach unglaublich sympathisch.
Das ewige Genörgel einiger Fans über angebliche
Schwächen beim Gesang von Ian Gillan kann ich mittlerweile
fast nicht mehr hören. Es ist doch wohl logisch, dass ein
über 60-jähriger nicht mehr den gleichen Stimmumfang
hat wie ein Sänger mit 20. Im übrigen singt der Mann
immer noch besser als 95% der anderen Hanswürste, die sich
mittlerweile im Rockbereich herumtreiben. Meiner Meinung nach
hat er in Karlsruhe auf jeden Fall ein hervorragendes Konzert
gesungen und ich hoffe, dass er der Band noch eine ganze Weile
erhalten bleibt.
Bester Spieler der Band ist aber wohl inzwischen Gitarrist Steve
Morse. Er allein wäre das Eintrittsgeld schon Wert
gewesen. Bei seinem Spiel gehen einem echt die Superlative
aus. Er ist einfach das Maß aller Dinge bei den
Rockgitarristen. Einfallsreich, Spielfreudig und mit einem
wunderbaren Sinn für die Dynamik der Purple Songs
ausgestattet.
Insgesamt war es ein äußerst gelungener Abend von der
Band aller Bands. Lang lebe Deep Purple.
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