von Edgar Köhler
Dass Deep Purple auch nach vierzig Jahren angesagt sind, davon
konnte ich mich in Oberhausen überzeugen. Als um 19 Uhr
Einlass geboten wurde, hatten sich zwei lange Schlangen gebildet,
es ging dann aber zügig voran, knapp 6500 Eintrittskarten
wurden verkauft.
Im Vorprogramm spielte die Schweizer Rockband
Gotthard. Während des etwa 70 minütigen Auftritts wurde
das Publikum in Stimmung gebracht. Eine sympathische Band, wozu
auch die in Deutsch gesprochenen Ansagen des Sängers
beigetragen haben.
Nach dem Umbau kamen dann Deep Purple auf die Bühne. Die
ersten Lieder wurden ohne Ansagen durchgespielt, was ich so auch
noch nicht erlebt habe. Ian Gillans Stimme hat mir gut gefallen,
bei den hohen Tönen hat er sich viel Mühe
gegeben. Hervorheben möchte ich auch die tolle Akkustik in
der Halle, da haben die Techniker ganze Arbeit geleistet, der
Sound war wirklich gut. Auch präsentierte sich die Bühne
im neuen Gewandt. T-förmige Lichtanlagen und zwei
Videoleinwände machten einen modernen Eindruck. Bei der
Setlist konnte man geteilter Meinung sein, mir hat sie diesmal gut
gefallen. Denn Lieder wie z. B. "Into The Fire",
"Knocking At Your Back Door", "Wring That
Neck"und "The Battle Rages On" wurden in den
letzten Jahren nicht immer gespielt. Sicherlich hätte ich mir
zum 40. Jubiläum auch das eine oder andere Lied aus der langen
Schaffenszeit von Deep Purple gewünscht, aber das ist halt
ein altes leidiges Thema. Längere Improvisationen gab es
nicht, schade eigentlich, denn gerade bei "Space
Truckin'", wäre das bestimmt gut angekommen. Dennoch
haben die etwa zwei Stunden viel Spass gemacht, und dass sich die
Musiker in körperlich guter Verfassung zeigten, gibt mir die
Hoffnung, dass sie auch in Zukunft neue Alben veröffentlichen
und Konzerte geben.
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