von Fabian Sterlzig
Am 18.11.2015 habe ich mir das Deep Purple Konzert in
Hannover angesehen, einen Tag nach der
Länderspielabsage in Hannover, dass im Stadion genau
gegenüber stattgefunden hätte.
Die Ereignisse vom Vortag waren in sofern spürbar,
als dass sehr gründliche Einlasskontrollen
durchgeführt wurde. Zudem war das Konzert nicht
sonderlich gut besucht. Von einem Hallenmitarbeiter erfuhr
ich, dass ca. 3700 Karten verkauft seien (bei weitem nicht
ausverkauft), tatsächlich waren aber deutlich weniger
Fans da (laut Zeitung 3000).
Nach Einlass ging alles sehr ruhig zu und man musste sich
nicht beeilen oder in der Halle ausharren, um gut sehen zu
können. Wahrscheinlich bedingt durch die
gründlichen Einlasskontrollen, begann die Vorband
dann auch erst ca. um 20.45 Uhr, 45 Minuten später
als geplant.
Nun zur Musik:
"Rival Sons" haben als Vorband gespielt und
haben mich und auch einen großen Teil des restlichen
Publikums nachhaltig beeindruckt! Hervorragende Musiker
und ein ausgezeichneter Sänger. Hardrock im Stile Led
Zeppelins vom feinsten. Diese Band sollte man im Auge
behalten! Zudem wurden sie gut abgemischt, was bei
Vorbands auch nicht immer der Fall war und auch die
Lightshow war sehr passend (wenn auch nur ein kleiner Teil
der Lichtanlage benutzt wurde).
"Rival Sons" spielten ca. 45 Minuten und nach
einem kurzen Umbau begannen dann Deep Purple.
Die Setlist war zwar nicht so
"ungewöhnlich" wie bei den Konzerten zuvor
in Polen, jedoch wirklich gelungen (Setlist kommt
unten). Die Improvisationen in den Songs waren
großartig und erfreulich lang. Der Sound war nicht
zu laut, kraftvoll und kristallklar gemischt und die
Lightshow ein echtes Highlight. Der große LED-Screen
in der Mitte der Bühne bot besten Ausblick auf die
Musiker, lief zu Anfang jedoch nicht ganz synchron. Ich
persönlich hätte mir mehr Songs aus der
Morse-Ära gewünscht, bin aber dennoch
zufrieden. Insgesamt spielten Deep Purple etwas über
90 Minuten.
Hier die Highlights, die besonders herausstachen:
Ian Gillan:
War bestens bei Stimme!! Sehr gut gesungen und auch viele
hohe Schreie. Zudem grundsätzlich gut aufgelegt und
sympathisch wie immer.
Ian Paice:
Solide die ganze Show über und ein grandioses
Drumsolo in "The Mule".
Roger Glover:
Ausgelassen und sympathisch wie immer, hatte auch einen
kleinen Solospot und verließ die Bühne zuletzt.
Steve Morse:
Weltklasse wie immer mit sehr hartem Gitarrensound, der
perfekt passte!
Don Airey:
Kraftvolle Hammond, geniale Synths und ein
großartiges Solo
Insgesamt war es ein klasse Abend. Gerade weil auch die
Vorband passend war und wirklich zeigen konnte, was sie
kann! Deep Purple sind nach wie vor eine
Wucht. Musikalisch auf höchstem Niveau und Ian Gillan
ist mit 70 einfach nur erstaunlich gut in Form,
körperlich wie auch gesanglich! Es war mein
5. DP-Konzert seit 2003 (da war mein erstes, vorher war
ich noch zu jung....)
Setlist Deep Purple:
Intro: Mars, the Bringer of War
1. Highway Star
2. Bloodsucker
3. Hard Lovin' Man
4. Strange Kind of Woman
5. Vincent Price
6. Instrumental (basierend auf "Contact Lost")
7. Uncommon Man
8. The Well-Dressed Guitar
9. The Mule (inklusive Drum-Solo)
10. Lazy
11. Demon's Eye
12. Hell to Pay
13. Keyboard-Solo
14. Perfect Strangers
15. Space Truckin'
16. Smoke on the Water
..
17. Hush
18. Bass-Solo
19. Black Night
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