von Ralph Grille
Nick Simper & Good Old Boys rocken
Österreich
Was haben Nick Simper, Glenn Hughes, Joe Lynn Turner und Ian Paice
gemeinsam?
Nun ja, sie sind mit Deep Purple verwurzelt. Das ist aber nur die
halbe Antwort. Sie wurden alle von der Wiener Kultband Nasty
Habits supported. Als Ausnahmeband unterstützten sie
u.a. auch Jeff Healey, Mannfred Mann, Nazareth und Asia, um nur
einige zu nennen. Wie im letzten Jahr schon, ließen sie es
auch diesmal im Orpheum / Graz und im Reigen / Wien wieder richtig
krachen. Hard'n'Roll - so die Eigendefinition ihres Tuns - und
dazu eine Portion Wiener Schmäh und vielleicht ein
Ottakringer zur Erfrischung sind Garantie für Shows, bei
welchen es tüchtig auf die Ohren gibt.
Übrigens war bei beiden Konzerten Ritchie anwesend. Oops, ich
meine nicht den strumpfhosetragenden Leiter des
Mittelalterensembles, in welchen auch die
Ex-Rainbow-Backgroundsängerin Candice Israelow involviert
ist, sondern natürlich Richard Ritchie Simper, der Sohn vom
Nick.
Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb sich die Band Good Old Boys
nennt. Sie rockten, als wenn es kein morgen gäbe und
begeisterten natürlich die angereisten Fans, die
üblichen Verdächtigen und jene, welche aus ganz
Österreich, Deutschland und sogar aus der Schweiz
anreisten. Es waren keine Deep Purple-Nostalgie-Abende,
sondern Rock'n'Roll vom Feinsten.
In Wien gab es dann doch noch Überraschungen. Zusammen mit
den Nasty Habits spielte Nick Simper eine sehr frische Version vom
Klassiker "Emmaretta". Bevor dann das sehnsüchtig
erwartete "Hush" zu Gehör gebracht wurde, griffen
Nick Simper & Good Old Boys noch einmal ganz tief in ihre
Trickkiste. Sie spielten eine Interpretation von - ich glaubte es
erst nicht - Black Night!
Es war die gelungene Konstellation beider Bands, die Rock'n'Roller
um Nick Simper und die Teufelskerle von den Nasty Habits, welche
beiden Konzerten das gewisse Etwas gaben. Bitte auch in Zukunft
gerne wieder im Doppelpack.
Bewundernswert auch die außerordentliche Freundlichkeit und
Geduld aller Musiker vor und nach dem Konzert, jeder
Autogrammwunsch wurde erfüllt und es herrschte eine Stimmung
wie beim Familientreffen.
Schade, dass es nur zwei Konzerte waren....
Text: Ralph Grille
Fotos: Ralph Grille
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