Roger
Glover ist ein ungewöhnlich erfahrener Musiker. Als langjähriger
Bassist, Songschreiber und Produzent nicht nur von Deep Purple hat
er in seinem Leben bereits unzählige Formen von Rockmusik kennengelernt.
Vieles davon kann man nun auf seinem neuesten Soloalbum "Snapshot",
das über Eagle Records veröffentlicht wird, wiederfinden.
Geboren wurde Glover am 30. November 1945 in der Nähe von
Brecon in Wales. Als Zehnjähriger zog er mit seiner Familie
nach London, gerade rechtzeitig, um dort die Geburt des Rock´n`Rolls
miterleben zu können. "Alles fing mit Lonnie Donegan an",
sagt er. "Die Energie des Skiffles war ansteckend und ich wurde
ein riesiger Fan. In kurzen Hosen! Dann brachten Bill Haley, Elvis
Presley, Little Richard, Chuck Berry und all die anderen die Welt
ins Rotieren. Nichts war anschließend wie vorher, mit Ausnahme
der Hosen."
Als
er dreizehn wurde, begann Roger, Gitarre zu spielen und Lieder zu
schreiben. "Ich habe keine Ahnung weshalb es ist so, aber ich
wollte schon immer Songs komponieren. Vielleicht liegt es daran,
dass ich als Heranwachsender in Wales Gedichte las." Seine
musikalische Karriere startete an der Harrow County School für
Jungen, an der er mit einigen Freunden die Band The Madisons gründete.
"Wir spielten auf Schulparties, in Jugendzentren, sozialen
Einrichtungen und privaten Feiern genau das, was damals tagtäglich
im Radio zu hören war. Cliff Richards and The Shadows, Shane
Fenton and The Fentones, Johnny Kid and The Pirates, und so weiter."
Nach ein paar Jahren schlossen sich The Madisons mit einer anderen
Schulband, The Lightnings, zusammen. "Unser Repertoire wurde
riesengroß, wir nahmen obskure amerikanische Songs hinzu,
so wie es seinerzeit die meisten coolen Bands taten, wie etwa Cliff
Bennett and The Rebel Rousers. Ich war total begeistert, dass auf
dem Debütalbum der Beatles, mit dem die Band groß einschlug,
viele Songs zu finden waren, die auch wir spielten. Stücke
wie ´Money` von Barrett Strong, ´Mister Moonlight` von
Dr. Feelgood und ´Anna` von Arthur Alexander.
Etwa
zur gleichen Zeit, man schrieb das Jahr 1963, verließ Roger
die Schule und ging zur Hornsey College Of Art. "In Wirklichkeit
studierte ich, wie man ohne Geld auskommt," erklärt er
reumütig. Auf der Grundlage seiner starken Kompositionen unterzeichnete
Roger einen Verlagsvertrag mit Les Reed von Donna Music. "Das
brachte zumindest ein paar Pfund extra in die Kasse", fügt
er hinzu. Dies war die Zeit, als Bob Dylan auf dem großen
Parkett erschien. "Es war großartig - der Beginn einer
lebenslangen Bewunderung."
Im Jahre 1965 waren Episode Six endlich so weit, ins professionelle
Lager überzuwechseln. Sie gingen nach Frankfurt und spielten
in kleinen schwitzigen Clubs, in denen sie sich wie niemals zuvor
verausgabten. Nach ihrer Rückreise mussten sie einen neuen
Sänger finden - und so kam Ian Gillan in die Band. Von nun
an schrieben er und Roger die Songs gemeinsam. 1969, nach Jahren
vieler Aufnahmen und Konzerte mit Episode Six, wechselten Roger
und Ian zu Deep Purple, einer damals vor allem in England nur mäßig
bekannten Band. Innerhalb eines Jahres wurde die Gruppe komplett
umgekrempelt und avancierte fortan zu eine der erfolgreichsten Formationen
der Rockgeschichte, die seither in allen Ländern der Erde Konzerte
gibt und Millionen von Schallplatten verkauft hat.
Die Geschichte von Deep Purple ist gekennzeichnet von vielen Veränderungen.
Glover verließ die Band 1973 und wurde Studioproduzent (u.a.
von Nazareth, Elf, Judas Priest, David Coverdale, Rory Gallagher,
Status Quo). Zudem veröffentlichte er seine Soloscheiben "The
Butterfly Ball" (1974) und "Elements" (1978). Doch
das Gruppenleben lockte erneut und so stieg er 1979 in Ritchie Blackmore´s
Band Rainbow ein, bei der er viele der größten Hits mit
komponierte und produzierte.
Glover´s
folgendes Soloalbum "Mask" kam 1984 in die Plattengeschäfte,
nahezu zeitgleich mit der Reunion von Deep Purple, die seitdem Bestand
behalten hat. Obwohl die Gruppe in den vergangenen Jahren erneut
einige Umbesetzungen zu verkraften hatte, gehört sie zu den
am härtesten arbeitenden Formationen im Business. Deep Purple
spielen regelmäßig vor Tausenden von Fans in aller Welt
und arbeiten unablässig an eigenen Stücken. Glover und
Gillan haben zudem 1988 das gemeinsame Album "Accidentally
On Purpose" veröffentlicht.
Und damit wären wir im Jahre 2002 angekommen. Glover veröffentlicht
nun also sein neuestes Soloalbum "Snapshot", featuring
Randall Bramblett. "Es war wirklich sehr schwierig, eine Stimme
zu finden, die meine Songs interpretieren kann", gesteht er.
"Aber als ich Randall hörte, wusste ich, dass er der richtige
Mann dafür ist. Ich bin ja eigentlich vor allem als Hardrock-Bassist
bekannt, doch im Grunde bringt mir das Komponieren die größte
Erfüllung." Die Songs auf "Snapshot" sind der
reichhaltige Beweis dieser unverändert großen Faszination.
Glover lebt mit seiner Frau Lesley in Connecticut, Amerika. Die
beiden haben drei Kinder: Gillian, James und Paul.
Die Songs:
1. My Turn
2. Burn Me Up Slowly
3. Beyond Emily
4. Queen Of England
5. No Place To Go
6. The Bargain Basement (RealPlayer-Versions:
hohe Qualität /
mittlere Qualität)
7. Why You Don`t Say
8. Nothing Else
9. Could Have Been Me
10. The More I Find
11. When It Comes To You
12. Some Hope
13. If I Could Fly
14. It`s Only Life
ROGER GLOVER "SNAPSHOT"
KAT.-NR.: 0000229 EAG
LABEL: EAGLE
VERTRIEB: EDEL
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