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Deep Purple: Elbufer
(Ohne Label/Nummer, 2CDR, Live at Elbwiesen, Dresden, 15. August 2001)

Man denkt an nichts böses, kommt vom Brötchen kaufen heim und findet auf einmal diese 2CDR im Postkasten, diskret verpackt, ohne Absender. Danke Unbekannter. Es muss wohl jemand gewesen sein, der mich in Dresden gesehen hat, denn der Auftritt von Don Airey anstelle von Jon Lord war der ausschlaggebende Punkt für mich, dort hinzufahren, denn das ist ja etwas einmaliges. Das Konzert war das Beste, was mir seit der Ära Steve Morse vor die Augen kam. Zeugen des Konzertes einen Tag vorher in Rostock bestätigten einen 10 - 100 Mal besseren Auftritt in Dresden. Es stimmte aber auch alles, angefangen vom Ambiente an der Elbe, dem Wetter (es waren wohl 35°), dem Sound (selten so einen fetten und sauberen Sound gehört) und der Band. Ian Gillan war bei bester Stimme, Don Airey erledigte seine Sache als Ersatz für Jon Lord par excellence und Steve Morse spielte erfreulicher Weise recht wenig von seinen filigranen Frickel-Soli, sondern mehr in den mittleren Tonlagen. Roger Glover witzelte neben Ian Gillan am meisten, er sang (!) sogar zwei Strophen im improvisierten "Speed King" und bot ein Bass-Solo jenseits der zwei Minuten-Grenze.
Die Setliste war zwar recht unspektakulär, denn sieht man mal von dem wieder integrierten "Mary Long" ab, gab es keine neuen alten oder neue neue Songs, nur "Ted" aus jüngster Vergangenheit und "Perfect Strangers" aus der Reunion-Phase. Aber als Ganzes gesehen war es doch beeindruckend wie die fünf auftraten. Das bereits erwähnte "Speed King" mit über 15 Minuten Spieldauer war neben "Black Night" und "Fools" (toller Don Airey) für mich das Highlight an diesem heißen Abend. Selbst die elf Zitate von Jimi Hendrix, Status Quo, George Harrison, ZZ Top, The Who bis zu Led Zeppelin und The Beatles vor "Smoke On The Water" empfand ich dieses mal als nicht so unpassend wie früher. Nach dem enttäuschenden Konzert von Blackmore´s Night zwei Wochen zuvor in Berlin waren Deep Purple eindeutig die Sieger.
Die 2CDR enthält das komplette Konzert, hat einen überdurchschnittlich guten Sound und das Cover ist aus hochwertigem Fotopapier, zwar mit Jon Lord drauf, aber na ja. Ich denke mal, Dutzende weiterer CDRs von der Tour werden noch folgen. (Gruß an Holzmich´l.)
CD 1: Woman From Tokyo / Vavoom: Ted The Mechanic / Mary Long / Lazy / No One Came / Fools / The Well Dressed Guitar / Don Airey Solo / Perfect Strangers
CD 2: When A Blind Man Cries / Blues Connection - Smoke On The Water / Speed King / Black Night / Hush / Highway Star