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Deep Purple: Rapture Of The Deep
(edel music, Promo-CD, August 2005)

von Andree Schneider

Tja, diese Promo-CD ist eine etwas zwiespältige Angelegenheit, denn sie hat eine Gesamtspielzeit von 14 Minuten und 47 Sekunden... Insgesamt 8 Songs (von insgesamt 12, sofern man die Bonustracks mitzählt) werden lediglich angespielt. Viele Bands und Plattenfirmen sind im Internetzeitalter halt sehr vorsichtig geworden. Regelmäßig kann man komplette Alben bereits vor dem Veröffentlichungstermin im Internet downloaden. So soll es übrigens auch bei "Bananas" gewesen sein.
Das Problem ist nur: Eine fachlich fundierte CD-Besprechung ist so selbstverständlich nicht möglich. Wenn ein Maler sein neues Werk erst zu einem Drittel fertig gepinselt hat, tut ja auch noch niemand seine Meinung darüber kund.
Nun ist mir natürlich vollkommen klar, dass ihr nichtsdestotrotz einen Kommentar von mir hören wollt. Es macht zwar eigentlich keinen Sinn, aber ok, ich versuche mein Bestes. Ich hoffe, in Kürze das komplette Album zu bekommen. In diesem Falle folgt dann ein ausführlicheres Statement.

Money Talks (2:00)
Money Talks beginnt mit einem fast einminütigem, sehr beeindruckendem Orgel-Intro. Die gute alte Hammond ächzt und kreischt, dass es nur so eine Freude ist. Die Band steigt mit einem typischen Morse-Riff ein. Gut gemachter Hardrock mit einem melodiösen Refrain, der sofort ins Ohr geht.

Kiss Tomorrow Goodbye (1:57)
Feines Schlagzeug-Intro von Paicey. Richtig gute Abgehnummer. Das fetzt und kommt live mit Sicherheit klasse rüber. Kleiner Textauszug: "Yes, I piss in the water and burn down the trees, watching the creatures fall to their knees." Oh Gott, hoffentlich habe ich mich nicht verhört... Scheint jedenfalls ein ziemlich geiler Song zu sein.

Wrong Man (1:18)
Tiefer gestimmte Gitarre. Megacooles heavy Riff. Super. Klasse Refrain - "You got the wrong man..."

Rapture Of The Deep (1:52)
Der Titelsong. Steve Morse und Don Airey spielen einen virtuosen, orientalisch angehauchten Lauf. Ist eine eher getragene Midtempo-Nummer mit einem ganz besonderen Flair. Ian Gillan singt wunderbar... mystisch... majestätisch. Ich müsste mich ziemlich täuschen, wenn das nicht eines der Highlights des Albums ist.

Back To Back (2:05)
Und wieder beginnt Paicey. Diesmal mit einem Shuffle-Beat. Das folgende Riff klingt - Jungs, verzeiht mir meine Offenheit - wie schon hundertmal zuvor gehört. Die Strophe macht Dank Ian´s Gesang durchaus Spaß, aber der Rest ist überhaupt nicht mein Fall.

Clearly Quite Absurd (1:32)
Eine Ballade... und was für eine! Don greift hier auch in die Klaviertasten. Gillan brilliert, singt herrlich gefühlvoll. Nach den anderthalb Minuten zu urteilen dürfte dies ein genialer Song sein.

Before Time Began (2:04)
"Before Time Began" wird irgendwo in der Mitte eingeblendet. Offenbar ein Song mit einer großen Bandbreite. Ruhige und härtere Parts wechseln sich ab. Hat ebenfalls einen etwas mystischen Touch. Hier ist einer der im Vorfeld angekündigten ausgiebigen Instrumentalparts zu hören. Virtuose Läufe von Bass, Gitarre und Orgel - Gillan kommt nochmal kurzzeitig zum Einsatz - Steve Morse setzt zum Solo an - Ausblendung... Klingt ebenfalls sehr viel versprechend!

Girls Like That (1:57)
Eine normale Rocknummer. Nach "Back To Back" der zweite Song, dem ich nicht viel abgewinnen kann. Klingt mir viel zu gewöhnlich.

Fazit 1: Ich muss bekloppt sein, überhaupt so viel über 14 Minuten und 47 Sekunden zu schreiben.

Fazit 2: Immerhin 6 von 8 angespielten Songs finde ich äußerst vielversprechend. Nur "Back To Back" und "Girls Like That" fallen für meinen Geschmack ein wenig aus dem Rahmen. Und dann fehlen da ja noch 4 weitere Songs, die überhaupt nicht auf der Promo-CD vertreten sind.
Mein (gewagter) Tipp: Das Album wird das hohe Niveau von "Bananas" erreichen. Und wenn doch nicht, dann lasst mich bitte trotzdem leben;-)

Review des kompletten Albums