von
Florian Pritsch (Keyboarder von Demon`s
Eye)
Whitesnake - Die klassische Ära
Zu Beginn dieser Rezension muß ich einräumen, dass
ich ein absoluter Anhänger des klassischen britischen
Line Ups bin, das ich in der Formation David Coverdale-Bernie
Marsden (g)-Micky Moody (g)-Jon Lord (keys)-Neil Murray (b)-Ian
Paice (dr) in seiner Art bis heute unschlagbar finde. Kraftvoller
bluesbeeinfußter britischer Hardrock war das, mit zweistimmigen
Gitarrenleads (wie sie vor allem bei den Allman Brothers oder
Thin Lizzy ihre Vorbilder hatten), der röhrenden Hammondorgel
des Ex- Deep Purple-Virtuosen Lord sowie einer druckvollen
und trotzdem filigranen Rhythmusgruppe - und über allem
thronte das unnachahmliche bluesgetränkte Organ von Coverdale,
der Stimmungen bis hin zum Soul wiederzugeben vermochte. Da
sind Studioalben wie "Ready An´ Willing" (1980)
oder "Come An´ Get It" (1981) zu nennen, die
breite stilistische Palette umfaßte stampfende Klassiker
wie "Walking In The Shadow Of The Blues", "Fool
For Your Loving", "Ready An´ Willing"
und "Don´t Break My Heart Again", Boogie ("Black
And Blue", "Wine, Women & Song"), Blues
("Love Man") bis hin zu Balladen ("Blindman",
"Till The Day I Die"). Die Show lebte von der Intensität
der Songs, den einzelnen Solospots der Musiker und dem Charisma
des Frontmans. Die damalige Atmosphäre wird ausgezeichnet
eingefangen in dem fantastischen Livedoppelalbum "Live
... In The Heart Of The City" (1980), mit den Auszügen
zweier Konzerte von 1978 und 1980. Auch wenn es seitdem durch
zuletzt "M3 Classic Whitesnake" einen soliden und
legitimen Nachfolger gibt - diese Konstellation kommt nicht
wieder. Punkt.
Die beiden nächsten kurzlebigeren Besetzungen (zunächst
mit DC, Galley, Moody, Lord, Hodgkinson, Powell auf der "Saints
& Sinners"-Tour 1982/83, dann mit Sykes und wieder
Murray anstelle von Moody und Hodgkinson auf der "Slide
It In"-Tour 1984) können aus heutiger Sicht letztendlich
als Übergang zur amerikanischen Zeit angesehen werden,
die Coverdale von 1987 an den erhofften Weltruhm brachte,
mit einem radikalen Stilwechsel. Den Weg dorthin bereitet
ihm vor allem der Drummer Cozy Powell (auch wenn bereits 1985
die Band verläßt). Ferner erweist sich der junge
Gitarrenvirtuose John Sykes als kongenialer Songwritingpartner
Whitesnake - Die amerikanische Ära
1987-1990
Als im März 1987 ein neues Album "Whitesnake 1987"
weltweit veröffentlicht wird, löst es große
Diskussionen aus: dessen bombastische Härte hat kaum
noch etwas mit den vorangegangenen Alben gemeinsam, Coverdale
hatte sich nun endgültig vom Geist der ursprünglichen
Besetzung gelöst. "1987" wird die alten Fans
in Europa regelrecht verstören, die amerikanischen Hörer
hingegen, die erst jetzt überhaupt von Whitesnake Notiz
nehmen, begeistern. (Der Verfasser dieser Zeilen hatte zuerst
seine Probleme, aber konnte schließlich auch mit dieser
Stilrichtung etwas anfangen und verfolgte sie weiter.)
Coverdale, der das "Projekt" Whitesnake mehr denn
je nur als eigenes Vehikel betrachtet, hat neben Murray auch
Sykes kurz vor endgültiger Fertigstellung des Albums
gefeuert (Aynsley Dunbar fungierte ohnehin nur als Studiodrummer),
er geht mit neuem Logo, neuem Sound, neuem Image und daher
komplett ausgewechselter Besetzung an den Start. (Wenn man
bedenkt wie unglaublich erfolgreich das neue Album daraufhin
einschlug, die Welttournee wurde, kann man sich ungefähr
vorstellen was Sykes entgangen ist. Er ist ja auch seither
nie wieder so bekannt geworden wie damals bei Whitesnake,
blieb eher in Japan berühmt.)
DC ergreift die Chance, in Verbindung mit seiner neuen Plattenfirma
Geffen eine auf amerikanische Verhältnisse zugeschnittene
Band zusammenzustellen: mit Adrian Vandenberg (g)-Vivian Campbell
(g)-Rudy Sarzo (b)-Tommy Aldridge (dr). Whitesnake werden
Vorreiter einer Glamrock-Welle, die Ende der 80er jahre (neben
u.a. Poison oder Mötley Crue) besonderen Wert auf das
Visuelle, das Image legt. (Gehässige Zungen werden später
von "Weihnachtsbäumen" statt von Musikern sprechen
...) Das neue Album "1987" muß jedoch (unabhängig
davon ob man dem Stilwandel nun mag oder nicht) als überwiegend
gelungen bezeichnet werden: Coverdale ist in Hochform, seine
kraftvollen intensiven Vocals werden getragen von mächtigen
dichten Gitarrenteppichen, dunklen hintergründigen Bässen
sowie einem virtuosen kompromißlosen Heavy-Drumming,
das sich an Powells Double-Bassdrum-Arbeit orientiert. Anstatt
des ehemaligen Gitarren-Orgel-Sounds, der an Deep Purple erinnerte,
wird das Ganze nun mit gelegentlichem Keyboard-Einsatz (Streicher,
Synthesizer-Pads) abgerundet. Abgesehen von neuen Favoriten
wie "Still Of The Night" (mit Led Zeppelin-Anleihen),
dem eher munteren Shuffle "Give Me All Your Love",
dem rockigen Set-Opener "Bad Boys incl. Children Of The
Night", der melancholischen Ballade "Is This Love"
erstrahlen zwei ältere Songs in neuem Glanz: "Crying
In The Rain" (mit ausgedehntem Gitarrensolo im Mittelteil)
und "Here I Go Again", diese Hymne wird erst jetzt
zum Riesenhit weltweit. Coverdale beginnt eine Welttour (ab
Juni 1987 zunächst im Vorprogramm von Mötley Crue,
später als Headliner), als Frontman einer top besetzten
internationalen Band schafft er den Durchbruch in den USA
und damit weltweit, das Comeback in Europa und Japan. Leider
konzentriert er sich seither fast ausschließlich auf
den lukrativen US-Markt, geplante Konzerte in Deutschland
müssen wegen einer Magenvirus-Erkrankung Coverdales ausfallen;
lediglich auf vier Konzerten in der Wembley Arena London präsentiert
er seine amerikanische Ausgabe von Whitesnake, (noch) erntet
er positive Kritiken. Dies ändert sich jedoch, als Whitesnake
1990 wieder nach Europa kommen, diesmal mit dem neuen Album
"Slip Of The Tongue" (1989) im Gepäck, das
aufgrund des neuen Saitenvirtuosen Steve Vai (er ersetzte
Campbell und mußte für den erkrankten Vandenberg
zudem alle Gitarrenspuren einspielen) wesentlich weniger bluesig
und "bodenständig" ausfällt als von Vandenberg
vorgesehen. Die Coverdale-Vandenberg-Songs wirken bei aller
kompositorischer Qualität und beeindruckender moderner
Gitarrenkunst überproduziert, zu bombastisch und grell,
ferner ist DC nun mehr dazu übergegangen in hohen Lagen
zu schreien, zu kreischen ("Slip Of The Tongue",
"Cheap An´ Nasty", teilweise "Judgement
Day"), tiefere gefühlvollere und entspanntere Stellen
gibt es immer weniger (teilweise "Now You´re Gone",
"Deeper The Love"). Man fragt sich warum Coverdale
sich das antut? Schließlich muß er diese Songs
live umsetzen und das wird in den folgenden Monaten immer
problematischer. Jahre konstanter Beanspruchung der Stimmbänder,
dazu der vermutlich ansteigende Streßfaktor, fordern
nun ihren Tribut.
Als Whitesnake nach einer US-Tournee im August in Europa eintreffen
und die "Monsters Of Rock"-Festivals in England
headlinen (in Deutschland "Super Rock" genannt),
ist DC stimmlich am Ende: tiefere Lagen kommen teilweise unsauber
und brüchig, in hohen Lagen ähnelt sein Singen,
sein Kreischen eher einem Krächzen - bitter. Dazu kommt,
dass das Erscheinungsbild der Band heftig kritisiert wird.
Im Gegensatz zum US-Publikum orientieren sich die britischen
Fans überwiegend am traditionellen Bluesrock der alten
Tage, als eine geschlossen wirkende Truppe aus grinsenden
Jeansträgern auf der Bühne standen und ihren Spaß
hatten; statt dessen scheinen nun fünf Egomanen, jeder
für sich auf einer riesigen Bühne, zu den Songs
zu posen, im Leder- und Nietendress, in glitzernden Jacken
und hochgeföhnten blondierten Lockenmähnen. Manche
scheinen auch in der eher naiven Vorstellung dorthin gegangen
zu sein, Whitesnake würden nun plötzlich wieder
"Walking In The Shadow", "Ready An´ Willing"
oder "Don´t Break My Heart Again" anstimmen,
aber natürlich orientieren sie sich am aktuellen US-Programm.
Statt alten Klassikern gibt es längere Solo-Spots, Vai
als der neue Star der Band darf sogar drei Songs aus seinem
Solo-Album spielen, um es dementspechend zu promoten. Vandenberg,
der nun bereits zum zweiten Mal ein Album live vorstellen
darf, an dem er keine Note eingespielt hat (das kleine Solo
bei "Here I Go Again" ist zu vernachlässigen),
will nicht zurückstehen und liefert sich mit Vai einige
Hochgeschwindigkeitsduelle, ohne auf Gefühle in der Musik
zu achten.
Kurz: Whitesnake scheinen am eigenen hohen Anspruch "erstickt"
zu sein, Coverdale fühlt sich ausgebrannt und zweifelt
inzwischen am Sinn dieser "Unternehmung", braucht
eine Auszeit. Nachdem die Japan-Konzerte noch bewältigt
worden sind, kündigt er im Oktober eine längere
Pause an und entläßt Ende 1990 alle seine Musiker.
Whitesnake gibt es nicht mehr.
Whitesnake - Die Zeit von 1994 bis 2003
Nach
einer Erholungspause von den vergangenen stressigen Bühnenjahren
mit all dem Business-Druck beschränken sich die musikalischen
Aktivitäten David Coverdales während dieses langen
Zeitraums auf folgende wenige:
1) Im März 1993 veröffentlicht er zusammen mit dem
Ex-Led Zeppelin-Gtarristen Jimmy Page ein Album, das unter
dem Logo "Coverdale/Page" firmiert. Es enthält
einige gelungene Songs, allerdings wirkt die Stimme Coverdales
gegenüber den breit gemischten Gitarrenspuren seltsam
dünn, kein Vergleich zum 1987er Album, in der sie breit
ins Zentrum gemixt worden war. Auch ist auffällig, dass
er zu sehr Pages ehemaligen Sänger - Robert Plant - nachzuahmen
versucht, anstatt sich selber treu zu bleiben. Aufgrund mangelnder
Nachfrage (mangelnde Unterstützung durch die Plattenfirma?)
kommt es jedoch nur zu drei Konzerten in Japan (Dezember),
als Gastmusiker der Begleitband fungieren Denny Carmassi (dr,
Ex-Heart), Brett Tuggle (keyb) und Guy Pratt (b, Ex-Pink Floyd-Tourmusiker).
Neben WS- und Led Zeppelin-Standards spielen sie viele Songs
vom gemeinsamen Album. Danach trennen sich wieder ihre Wege.
(Es gibt kein Livealbum.)
2) Im Juni 1994 kommt DC mit einer neuen Version von Whitesnake
wieder auf Tour nach Europa, um einen kurz darauf erscheinenen
"Greatest Hits"-Sampler zu promoten. Mit dabei sind
die ehemaligen Mitstreiter Adrian Vandenberg (g) und Rudy
Sarzo (b), ferner der Drummer der Coverdale/Page-Tour Denny
Carmassi sowie der Gitarrist Warren De Martini (Ex-Ratt) und
Keyboarder Paul Mirkovich. Die "Return Of The Snakes"-Tour
´94 wirkt nicht mehr so "aufgeblasen" wie
die "Slip Of The Tongue"-Tour und bringt nun Songs
aus allen Phasen der Band. Im September sind WS in Japan,
danach wird die Zusammenarbeit jedoch nicht mehr fortgesetzt.
(Es gibt kein Livealbum.)
3) Im März 1997 bringt Coverdale ein neues Album - "Restless
Heart" - heraus, das eigentlich nur unter eigenem Namen
erscheinen sollte, doch auf Wunsch der Plattenfirma schließlich
auf "David Coverdale & Whitesnake" umgeändert
wird. Die Songs sind allerdings eher ruhig gehalten, aufgrund
von DC´s entspanntem Gesang hätte diese Veröffentlichung
auch eher zu einer Solokarriere gepaßt; das frühere
Markenzeichen Whitesnakes jedenfalls - dramatische Songs mit
virtuosem Gitarrenspiel - fehlt hier fast völlig, zumal
sein Partner Vandenberg sich merklich zurückhält,
dafür sehr songdienlich spielt. Schlagzeuger ist Denny
Carmassi. (Trotz der durchschnittlichen Songauswahl: das melancholische
"Don´t Fade Away" ist ein unglaublicher Song
...)
Dies soll laut DC das letzte Studioalbum von Whitesnake sein,
die Band gastiert in Japan und Europa auf ihrer "The
Last Hurray"-Tour. Abgesehen von DC, Vandenberg und Carmassi
stehen nun wieder neue Leute auf der Bühne: Tony Franklin
(Ex-Bassist der John Sykes-Band "Blue Murder") sowie
zwei Unbekannte: Steve Ferris (g) und Derek Hilland (keyb).
Entgegen der Ankündigung wird es von dieser Tour wieder
kein Live-Dokument geben (ein solches hat es seit "Live
... In The Heart Of The City" nicht mehr gegeben, und
das ist schon 17 Jahre her!), allerdings kann man auch leider
nicht behaupten dass DC besonders gut bei Stimme gewesen wäre:
in tiefen Lagen ist sein Timbre weiterhin unnachahmlich, jedoch
in den Höhen wird es wieder ziemlich rauh, eher krächzend.
Live fällt dies nicht so auf, da wird eh mitgesungen
oder die Stimme tritt im Mix mitunter in den Hintergrund,
aber da gibt es Bootlegs ... Insgesamt muß man sagen,
dass diese Tour noch weniger als die letzte mit denen der
End-80er Jahre mithalten kann. Heute ist auch eine andere
Zeit mit völlig anderen Musiktrends, WS wirken fast wie
eine liebenswürdige anachronistische Reminiszenz an früher.
Hierzu paßt, dass niedrige Verkaufszahlen das "Restless
Heart"-Album zum Flop werden lassen. Als sich diese Formation
sich Ende des Jahres wieder auflöst, gibt es also kein
Live-Album dieser Tour, aber das Live-Dokument eines "Unplugged"-Konzertes,
in dem DC lediglich von Vandenberg begleitet wird: "Starkers
In Tokyo" (Release: September 1997). Und dies zeigt,
dass Coverdale in ruhiger intimer Atmosphäre immer noch
über eine eindrucksvolle Stimme verfügt: er muß
sich nicht gegenüber einer lauten Gitarrenfront behaupten.
Vandenberg wiederum kann hier ebenfalls glänzen: absolut
sauber spielt er auf einer akustischen Gitarre einen Querschnitt
durch die Coverdale-Jahrzehnte, das geht zurück bis zur
Über-Ballade "Soldier Of Fortune" (Deep Purple)
oder zum ebenfalls wunderschönen "Sailing Ships"
(vom "Slip Of The Tongue"-Album). WS-Songs funktionieren
eben auch ohne bombastisch-aggressive Arrangements.
4) Im Jahre 2000 veröffentlicht Coverdale endgültig
ein reines Solo-Album, scheint sich von seiner WS-Vergangenheit
gelöst zu haben. Begleitmusiker sind u.a. die Gitarristen
Earl Slick und Doug Bossi und sein langjähriger Drummer
Denny Carmassi. Das Album zeigt sich für WS-Fans zu ruhig,
trotz rockiger Anklänge setzt DC zu sehr auf Mainstream-orientierte
Balladen. Es wird sich auch nicht gut verkaufen, ist - genauso
wie "Restless Heart" - wiederum ein Flop. Es folgen
auch keinerlei Touraktivitäten.
Whitesnake - Das Comeback ab 2003
Nachdem wiederum zwei Jahre vergangen sind - Coverdale ist
ins Privatleben abgetaucht, widmet sich seiner Frau und seinem
kleinen Sohn -, gibt es plötzlich Gerüchte über
eine bevorstehende Whitesnake-Reunion zum (offiziell) 25jährigen
Jubiläum. In der Zeit kurzlebiger Modetrends, einer Musikindustrie,
die auf gesichtslose Plastikmucke setzt, feiern einige Bands
von damals Reunions, warum also nicht auch Whitesnake, zumal
die Fans an einer Solokarriere Coverdales nicht sonderlich
interessiert zu sein schienen. Und der Name zieht noch immer,
unabhängig davon wer nun mit DC "mitspielen darf".
Am 16. Dezember 2002 ist es dann soweit, Coverdale gibt die
Besetzung der "25th Anniversary"-Tour bekannt; und
die hat es in sich! Auch wenn später in Europa manche
Kritiker eine "gesichtslose" Band von unbekannten
Begleitmusikern bemängeln, so handelt sich doch allesamt
um Topmusiker der aktuellen US-Hardrockszene (ausgenommen
vielleicht der Keyboarder Timothy Drury, der zuvor bei den
eher Soft-Rockern Eagles gearbeitet hatte). Als Gitarristen
hat DC Doug Aldrich (Ex-Dio, Ex-Burning Rain) und Reb Beach
(Ex-Winger, Ex-Dokken) verpflichtet, als Bassisten Marco Mendoza
und als Drummer einen alten Bekannten: Tommy
Aldridge, der von 1987 bis 1990 eine mehr als würdige
Nachfolge für Cozy Powell angetreten hatte. Dies läßt
darauf schließen, dass DC statt auf zurückhaltenderes
ökonomisches Drumming (wie bei Denny Carmassi in den
90er Jahren) nun wieder mehr Gas geben will! Nebenbei: Coverdale
hatte im Vorfeld sogar ein angeblich sehr gutes Gespräch
mit seinem ehemaligen Songwritingpartner John Sykes, dessen
Songs er immerhin die hervorragende "1987"-Comebacktour
zu verdanken hat; anstatt ihn jedoch zu verpflichten (er fürchtete
wohl die alten Rivalitäten) engagiert er sogar dessen
Rhythmusgruppe Mendoza-Aldridge, die das souveräne Rückgrat
von Thin Lizzy gebildet hatten (jener legendären Band
des längst verstorbenen Bassisten & Sängers
Phil Lynott, die in den letzten Jahren mit Sykes und seinem
Gitarrenpartner Scott Gorham des öfteren getourt waren).
Anfang Januar 2003 beginnen die Proben zur Welttour, auf der
Whitesnake zunächst in den USA touren werden, zusamen
mit dem Co-Headliner Scorpions sowie Dokken. Gespannt darf
man sein wie die Gitarristen harmonieren werden (das klappte
ja in der WS-History nicht immer); um die Rhythmusgruppe braucht
man sich ohnehin "keine Sorgen" zu machen, mit dem
Veteranen Aldridge am Drumset, der den Großteil der
Songs ja alle schon mal gespielt hat. Und wie wird Coverdale
stimmlich drauf sein? Er ist mittlerweile 52 Jahre alt und
die letzte (nicht allzu überzeugende) Tour liegt sechs
Jahre zurück.
Die Setlist 2003 orientiert sich erwartungsgemäß
an der mega-erfolgreichen "1987"-Tour. Mit dem Opener
"Bad Boys incl. Children Of The Night", gefolgt
von "Slide It In" zeigen die fünf Musiker von
Beginn an wo "der Hammer hängt". Und angesichts
einer zunächst nur einstündigen Spielzeit kann DC
eh nichts falschmachen: das "Greatest Hits"-Programm
enthält alles was das WS-Herz begehrt, wuchtige Heavyrocknummern
mit Blues-Touch ("Crying In The Rain", "Still
Of The Night"), was zum Mitsingen ("Slow An´
Easy", "Give Me All Your Love) bis hin zur weltweit
bekannten Hymne "Here I Go Again". Nun ja, fast
alles: die Fanschar in Europa wünschte sich schon auch
andere Sachen, aber noch hat man in Amerika das Publikum zufriedenzustellen
- und bis zur Europa-Tour ist ja noch etwas Zeit.
Im Mai 2003 ist es dann soweit. Whitesnake gastieren in deutschen
Hallen und erleben eine Begeisterung wie seit 1989 nie wieder.
(Die Bootlegs der US-Tour haben dies nur ansatzweise wiedergeben
können.) Ich habe sie in Köln im Palladium erlebt:
meiner Meinung nach scheint die 2003-Besetzung die beste zu
sein, die Coverdale seit 1987 (oder sollte ich sagen: seit
Ende 1982?!) je mithatte. Die Band spielt druckvoll und -
entgegen mancher Kritik - auch mit Seele; natürlich werden
alle Songs sehr heavy gespielt (was erwarten die Leute denn?!),
aber doch mit Seele. Und im Gegensatz zur 1990er Tour wirkt
Coverdale in all dem Treiben sichtlich entspannt: obwohl seine
Stimme nicht mehr so stabil zu sein scheint wie 1987 (von
1980 freilich ganz zu schweigen, aber da war er auch 23 Jahre
jünger), so ist er doch (entgegen meiner Befürchtungen)
wesentlich besser drauf als 1997. Der
52-jährige, der auch optisch einen absolut fitten Eindruck
hinterläßt, meistert alle Höhen des anspruchsvollen
Programms, nimmt sich zwischendurch Zeit für ein gefühlvoll
vorgetragenes Solostück, hat mit seinem Charisma und
einer gewissen Selbstironie das Publikum jederzeit im Griff.
Die Gitarristen Aldrich und Beach ergänzen sich hervorragend,
die Songs werden wesentlich authentischer vorgetragen als
in den 90er Jahren. Während Aldrich mit seinem fetten
Sound, dem starkem Vibrato und seiner Spielweise stark an
Sykes erinnert (beide spielen ja auch Gibsongitarren), ist
Beach für die modernere Variante zuständig: aber
auch seine schnellen Tapping-Soli haben immer noch die Ausdruckskraft,
die zum Charakter der Songs paßt.
(Natürlich beginnt spätestens jetzt wieder die unendliche
Diskussion, ob die klassische WS-Formation nicht doch die
bessere war, warum DC nicht endlich zu ihr zurückkehrt,
warum er nicht wieder Marsden & Co gefragt hat usw. -
es ist müßig und fast naiv, sich realistisch vorzustellen,
dass Coverdale fünfundzwanzig Jahre zurückgeht zu
einer Besetzung, die es trotz aller Erfolge in Europa und
Japan bis 1982 nie schaffte, den US- (und damit Welt-)markt
zu knacken. Und so gern ich mir dies ebenfalls vorstellen
würde: mit dieser jetzigen Band hat auch der "moderne"
US-amerikanische Heavyrock für mich seine absolute Daseinsberechtigung.)
Das nun anderthalbstündige Programm wurde zudem um frühere
Klassiker erweitert: "Walking In The Shadow Of The Blues"
und - das ist Pflicht: das wunderschöne "Ain´t
No Love In The Heart Of The City", bei dem Coverdale
- wie seit 1978 immer - den Whitesnake-Chor dirigiert. (O.K.,
auch dieser Song wird zwar eher mit Hardrock-Attitüde
gespielt, auch mit zwei weniger Blues-, sondern eher Heavy-orientierten
Gitarrensoli, aber egal, er hat immer noch ein bestimmtes
Feeling.)
Es ist ein gutes Zeichen und es spricht für die musikalische
Qualität und das Feeling innerhalb der Band, dass dieses
neue Kapitel mal nicht sofort wieder beendet wird, sondern
bis heute anhält. Bereits 2004 gastieren sie erneut in
Europa (diesmal ohne zuvor in den USA begonnen zu haben),
ich sehe sie also zum zweiten Mal: am 12. September in Bonn
auf dem Museumsplatz. Und nachdem auch das örtliche Lautstärkeproblem
gelöst worden ist (der Mann am Mischpult hatte die amtlichen
Vorgaben sehr wörtlich genommen, DC bricht das zweite
Stück ab, diskutiert zornig), wird dieses Konzert noch
besser als das letzte. Coverdale ist noch besser bei Stimme
als im letzten Jahr, seine Band natürlich noch
eingespielter, alle haben Spaß - auch Reb Beach, der
m.E. zu kurz kommt, leider weit weniger Soli bekommt als Aldrich.
Obwohl erst im zweiten Jahr wieder neu im Geschäft, wurde
das Programm bereits verändert: statt des 1987er-Openers
"Bad Boys" besinnt sich Coverdale der Band, mit
der er einst Weltruhm erlangte, und beginnt mit dem Deep Purple-Opener
"Burn" (erweitert durch den Titelsong des zweiten
Albums: "Stormbringer"). Weitere Neuerungen sind
die in Europa noch bestens bekannten und geschätzten
Klassiker "Ready An´ Willing" und "Don´t
Break My Heart Again", als erste Zugabe folgt - unerwartet
- der Uptempo-Rocker "Take Me With You" (der bereits
das 1980er Livealbum abgerundet hatte).
Nachdem in 2005 eine Live-DVD erschienen ist ("Live In
The Still Of The Night"), die das Konzert im Londoner
Hammersmith Apollo (früher Odeon) dokumentiert, gaben
Whitesnake 2006 einige Konzerte auf europäischen Open
Airs. (Der zum "Soul Sirkus"-Projekt" abgewanderte
Mendoza war inzwischen durch den jungen Bassisten Uriah Duffy
ersetzt worden.) Leider fielen die Gesangsleistungen Coverdales
angeblich diesmal zwiespältiger aus, was laut mancher
Konzertreviews vor allem angeblich in Balingen deutlich wurde.
(Ich war allerdings nicht selbst dort anwesend.) Er mußte
sich wohl des öfteren durch schwierigere Passagen quälen.
Dies zeigt, dass das Publikum heutzutage von Whitesnake zwar
eine eindrucksvolle Heavyrockshow erwarten darf, jedoch leider
nicht mehr jeden Tag einen Frontman, der durchweg jeden Song
oder jede höhere Passage meistern kann. Es wird gute
Konzerte geben und schlechtere (wie man nun mal im Leben mal
in guter oder mal schlechterer Verfassung ist). Wie oben schon
gesagt: Bonn 2004 war ein gutes Konzert (Hannover 2003 dagegen
- laut Bootleg - eher ein gemischtes.) Ferner wies das Programm
nun keine Neuerungen mehr auf; Ansätze hierzu gab es
zuvor in Japan, doch weder der Deep Purple-Klassiker "Mistreated"
noch "Guilty Of Love" können sich etablieren.
Trotzdem sind Whitesnake inzwischen zum Top Act avanciert,
der umso mehr im heutigen Heavyrock-Bereich Akzente zu setzen
weiß: mit seiner Musikalität, seinen vielen Klassikern,
mit dem Charisma eines der letzten großen Rocksänger
der letzten Dekade.
Whitesnake - "Live... In The Shadow
Of The Blues" (2006)
Und nun - als Abschluß der letzten Tourneen steht die
Veröffentlichung eines neuen Live-Doppelalbums an, des
ersten nach 26 Jahren! Wie klingt es? Kann es die Atmosphäre,
die druckvolle Performance einfangen? Die Antwort ist eindeutig
- ja. Der Hörer (und Fan) kriegt mit 120 Minuten Livemusik
plus vier neuen WS-Studiotracks eine wahre Vollbedienung,
sechzehn Klassiker (plus dem erwähnten Deep Purple-Opener)
werden serviert, die fast sämtliche Epochen umfassen.
Natürlich wird das Hauptaugenmerk auf die Zeit ab 1987
gelegt, aber auch Marsden-Moody-Songs sind vertreten - die
zugegebenermaßen deutlich heavier interpretiert werden.
Die Band klingt wie aus einem Guß, absolut tight, neben
den beide Gitarristen bestimmt auch Keyboarder Drury den Gesamtsound
mit und kann in manchen Solopassagen glänzen. Aldridge
hält den Laden mit virtuosem intensiven Drumming zusammen,
unterstützt vom neuen Bassisten Duffy. Coverdale selbst
klingt in all den Facetten seiner Stimme souverän, auch
wenn er nach meinem Geschmack gelegentlich ein bißchen
mehr in den Vordergrund hätte gemischt werden können.
Aber man hört ihm - denkbare Overdubs hin oder her -
wieder gerne zu!
Und das war leider zwischen 1990 und 2003 nicht immer so:
Die menschliche Stimme - jeder weiß oder kann sich zumindest
vorstellen, wie anfällig sie nach jahrzehntelanger Beanspruchung
sein kann, sie muß sich schließlich stets aufs
Neue gegenüber verschleißresistenten Gitarre/Bass/Drums-Wänden
durchzusetzen versuchen. Und wir reden hier ja nicht von Kuschelrock
... Seitdem DC 1986 mit ernsthaften Stimmbandproblemen zu
kämpfen hatte - die "1987"-Aufnahmen mußten
über Monate ausgesetzt werden und waren ernsthaft gefährdet
- und sich schließlich erfolgreich in Behandlung begab,
klang er m.E. nicht mehr wie früher, aber (zunächst)
immer noch sehr kraftvoll und mit Ausdruck. Dies kippte aber
- wie ein BBC-Mitschnitt vom England-Konzert beweist - bereits
1990, DC hatte sich zwei Jahre lang augenscheinlich kaputtgeschrien.Danach
wurde es mitunter sehr bitter: nicht nur Live-Mitschnitte
fielen unterschiedlich aus, sogar auf dem "Coverdale/Page"-Album
konnte die gesamte Studiotechnik den Verschleiß nicht
mehr kaschieren.
Umso
erfreulicher ist seine neuerdings - wie oben bereits angesprochen
- relativ stabile Verfassung, die laut DC seinem neuen Lebensstil
zu verdanken ist: so raucht er seit Jahren nicht mehr. Relativ
heißt freilich nicht, dass er jetzt jeden Konzertabend
durchweg tadellos klingen würde (könnte) - dies
würde man aber auch von einem inzwischen über-50-jährigen
Sänger, der seit über zwanzig Jahren einen extremen
Tonumfang zu meistern hat, nicht allen Ernstes erwarten können.
Aber auch wenn manche obere Register mitunter "eng"
klingen, rauher als früher (besonders "Slide It
In" oder die dritte Strophe von "Walking In The
Shadow" konnten schonmal arg krächzend herüberkommen),
so gibt es immer noch Abende, an denen DC einfach nur eine
beeindruckende Vorstellung abgibt, wie z.B. damals 2004 in
Bonn. Es war einfach toll.
Zurück zum neuen Live-Album: selbst wenn man darüber
froh sein kann, nach so vielen Jahren endlich mal einen Nachfolger
von "Live ... In The Heart Of The City" (auch wenn
jener 1980er-Mitschnitt in gewisser Hinsicht unerreicht bleibt)
in die Hände zu kriegen, mit amtlichen Versionen so vieler
Songs, so bleiben doch manche Kritikpunkte:
1) Zum einen wurden sämtliche Hinweise auf die Auftrittsorte
aus den betreffenden Ansagen Coverdales entfernt (z.B. ruft
er in "Bad Boys" statt "Make some noise ...
(Stadt X)" nur "Make some noise you out there"),
ferner fehlen seine kleinen oft witzig-launigen Ansagen zwischen
den Songs; dadurch wirken die Aufnahmen ein bißchen
"steril", die Atmosphäre kommt nicht so "authentisch"
rüber, wie es mancher Bootleg zu vermitteln vermag. Übrigens
sind auch dem Booklet keinerlei Hinweise auf die Auftrittsorte
zu entnehmen.
2) Außerdem scheinen beide Gitarristen in der Livesituation
zu oft mit ihren Hochgeschwindigkeitsskalen glänzen zu
wollen, zu selten "ruhen sie sich" mal auf bestimmten
liegenden Tönen aus, lassen sie wirken, die Musik "atmen".
(Besonders fällt mir das bei "Don´t Break
My Heart Again" auf: da wünsche ich mir die seelenvolleren
bluesigen Leads eines Bernie Marsden live 1981 zurück!).
3) Hier und da mag man über die Umsetzung der älteren
Songs streiten: insbesondere "Don´t Break My Heart
Again" wird mit "gnadenlosem" Beat (mit Powerchords
auf sämtlichen Hauptzählzeiten) nach vorne getrieben
... Songs wie "Walking In The Shadow Of The Blues",
"Ready An´ Willing", "Ain´t No
Love", aber auch "Burn" haben eben nicht mehr
den Paice-Drive, aber darum muß das Power-Drumming von
Aldridge keine schlechtere Alternative sein. Mir gefällt´s.
Noch ein Wort zum Thema "Overdubbing". Natürlich
ist es seit jeher üblich, bestimmte Passagen eines "Live"-Albums
nachträglich im Studio auszubessern, wobei man sich vermutlich
in erster Linie auf die Vocals und manches Solo konzentrieren
mag. Daran ist prinzipiell auch nichts auszusetzen - selbst
ein erstklassiger Musiker wird die Chance nutzen, eine Darbietung
hier und da noch "abgerundeter" klingen zu lassen.
Schwierig wird es dann, wenn man das Gefühl kriegt: hier
wurde wirklich alles noch einmal eingesungen bzw. eingespielt.
(Dieser Vorwurf wurde Coverdale ja bezüglich seiner Live-DVD
gemacht.) Vielleicht irre ich mich ja, aber mir erscheint
es nicht so, als dass beim neuen Livealbum allzu offensichtlich
ausgebessert worden wäre, auch im Vergleich zu manchen
Bootlegs der letzten zwei Tourneen. Dafür klingt Coverdales
Stimme oft "ehrlich" angestrengt, ähnlich wie
auf den Bootlegs eben.
Die vier neuen Studiotracks fügen sich nahtlos in das
Gesamtkonzept einer bluesbeeinflußten Heavyrockband:
"Ready To Rock" entspricht dem, was der Titel verspricht:
ein vorwärtsdrängender, durch Breaks und Unisono-Linien
hektisch wirkender Track mit "Burn"-Feeling und
Boogie-Rhythmus, der lediglich in der Bridge auf halftime
herabgestuft wird. DC´s Vocals erinnern mit ihrer Robert
Plant-Attitüde an seine "Coverdale-Page"-Zeit.
(Dieser Song wurde ja bereits 2006 live vorgestellt.) Verglichen
mit den drei weiteren Songs fällt dieser aber ab, er
ist mir einfach zu überladen.
"If
You Want Me " ist ein mächtiger Groover (mit ternärem
Feeling), über dem sich Coverdale - leicht effektverfremdet
- ergeht. Eingängiger Refrain, Solo wohl von Doug Aldrich.
Ein klasse Song, der atmet.
"All I Want Is You" beginnt mit tieferen entspannten
Vocals über Kirchenorgelakkorden (do you remember "Need
Your Love So Bad", die B-Seite von 1983?), der Song steigert
sich im Refrain zu vollen Gitarrenakkorden (deren Kadenzbezüge
an "Here I Go Again" erinnern). Das Solo ist wohl
erneut von Aldrich. Ein sehr schöner Track.
"Dog" entwickelt sich nach Halftime-Intro (mit aufsteigeden
Gitarrenchords plus "Vocal-Touch") ebenfalls zum
Uptempo-Rocker, für den Ähnliches gilt wie für
"Ready To Rock". Virtuose Unisono-Läufe treiben
den Track voran, die Bridge zum Solo (Reb Beach?) ist dem
Ending der Liveversion von "Bad Boys" entnommen.
Gekonnte Kombination der aufsteigenden Intro-Chords und Refrain-Riff
zum Schluß hin. Erneut ein klasse Song, der dieses Doppelalbum
"amtlich" abschließt.
So bleibt für den langjährigen Fan - und der bin
ich - festzuhalten: mit einer solchen "Rückkehr"
konnte niemand mehr rechnen. Und wer - auch meinetwegen mit
kleinen Abstrichen - weiterhin all die Klassiker präsentiert
bekommen will, der möge mit Vergnügen hingehen und
sich diesen Event nicht vermiesen lassen. Whitesnake 2003-2006
sind immer noch viel viel besser als 80% der Krachmacher heutzutage,
die mit Depri-Ausstrahlung, schlechten Songs, mittelmäßigen
Stimmen und weitgehend ohne virtuose Musikalität die
Bühnen dieser Welt bevölkern (dürfen)!
Wer meint, dass Coverdales gesanglich beste Zeit 1982 (oder
1990) abgelaufen ist (wofür auch manches spricht), der
möge zuhause bleiben, aber nicht über die Performance
jammern. (Und wer Glenn Hughes für den einzig verbliebenen
hervorragenden Vokalisten der Deep Purple-Ära hält,
hat ebenfalls in gewisser Weise recht; aber erst mal hat Hughes
einen hohen Preis dafür bezahlt - trotz mancher kleiner
Projekte ging die Rockmusik von 1976 bis 1994 weitgehend ohne
ihn vonstatten, in der Zeit hatte Coverdale uns bereits mehrere
hochklassige Alben und unvergessene Klassiker geschenkt -
und zweitens: was nützt mir all diese Vokalakrobatik,
wenn mir die Songs seiner letzen vier/fünf Alben zum
großen Teil nicht mehr gefallen?)
Herzlichen Dank an SPV für die Fotos!
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