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Stand der Name Mike Varney Anfang der achtziger Jahre vornehmlich
als Produzent für US-Speed- und Thrashbands auf dem Shrapnel-Label,
so sammelt dieser Mann in den neunziger Jahren immer wieder
mal einen Haufen Musiker um sich herum, um einen Tribute-Sampler
unter's Volk zu bringen. Nach z.B. Cream, Deep Purple, Genesis
oder Yes ist jetzt mit Jethro Tull der wohl gelungenste Tribute-Sampler
erschienen. Zum Gelingen tragen meiner Meinung nach vor allem
die Ex-Tuller Mick Abrahams, Clive Bunker und Glenn Cornick
bei, immer wenn sie an einem Stück beteiligt sind, ertappe
ich mich dabei, den Volumenregler der Stereoanlage etwas aufzudrehen.
Dieses Trio gibt zusammen mit Robert Berry, Derek Sherinian
(Dream Theater) und Glenn Hughes das Titelstück "To
Cry You A Song" zum besten. Glenn schreit (to cry) in
dem Lied kaum, sondern singt in einer für ihn relativ
ungewohnten, tiefen Stimmlage. Die fehlende Flöte, die
generell bei allen Stücken recht spärlich eingesetzt
wird (denn Ian Anderson kann man keine Flötentöne
mehr beibringen), wird durch die Stimme von Glenn, die Heavy-Gitarre
von Mick Abrahams und die wuchtige Orgel bei dieser Version
kaum vermisst. Bestimmt gibt aus der Sicht des Deep Purple-Fans
und Jethro Tull-Sympathisanten an dieser CD weniger zu bemängeln
als aus der Sicht des Jethro Tull-Fans und Deep Purple-Sympathisanten.
Dennoch, einen schwerwiegenden Kritikpunkt habe ich auch anzubringen:
es fehlt "Thick As A Brick" auf CD zwei.
P.S. Die Welt ist klein, besonders Berlin. Es sei mir noch
gestattet, beiläufig den Jethro Tull-Fanclub "Beggar's
Farm" zu erwähnen. Infos für Fans oder Sympathisanten
gibt's gegen 2,-DM in Briefmarken von Harald Eikermann, Sonnenallee
118, 12405 Berlin, Tel. 030 / 6871751, Email-Adresse: begfarm@gmx.de
(Quelle: The Aviator No. 1)
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