Abgeschickt von Schockfront am 03 August, 2011 um 19:04:32:
Antwort auf: In der Tat ... von Witchy Nightmare am 03 August, 2011 um 12:05:34:
Ich glaube, man kann sich als Nichtmusiker nicht einfach in die (hinterfotzigen?) Hirne von Musikern hineindenken, die jetzt 27 Jahre lang gewisse Songs allabendlich live spielen.
Aber man kann Vergleiche ziehen zu sich aus seinem Privatleben. Viele von euch haben PC-Spiele. Spielt mal aus eurer Palette alter Spiele-Klassiker das so begeistert wie damals, als alles neu war. Wer von euch bringt´s zustande? Ich brauche teilweise Pausen von 1-3 Jahren, bis ich die alten Sachen wieder mit der nötigen Präsenz, Begeisterung und Verbissenheit spielen kann - wenn es mir überhaupt gelingt (nicht immer) - wie in den ersten Spieljahren.
Mir gelang es aber, 3D-Shooter bis runter zu DOS Legacy 1993 am Leben zu erhalten, z.T. auch, weil ich anfing, selber Hand anzulegen mit Editoren, oder ich habe die Leere mancher Spiele damit gefüllt, ihre Level nachzueditieren, oder habe selbst Missionen gemacht mitsamt pergamentrollenlanger History + Missions-Einweisungen. Ein bißchen Kreation, und 2 meiner alten Spiele-Klassiker aus der DOS-Ära bleiben am Leben.
Denkt mal an DP früher: wie schnell manche der Musiker von dem ein oder anderen Stoff die Schnauze voll hatten, das aber allabendlich spielen mußten. "Smoke On The Water" und "Space Truckin'" sind vielleicht gute Beispiele. Ersteren wollten sie damals (1972) angeblich nicht mal in die Setlist einbauen (!), wäre er nicht ein Hit geworden.
Genau aus dem Grund verstehe ich DP nicht. Wenn man sowas schon jeden Abend spielt, warum, warum zum Teufel wurde an den Songs fast nichts mehr gemacht. Man spielt "Highway Star" und andere Purple-Klassiker 16 Jahre lang gleich langweilig runter. Da hat Tony Iommi mit Black Sabbath offenbar eine andere Einstellung zur Arbeit. Er scheint fairer zu sein gegenüber den Fans, da er sich bewußt ist, was sie von Black Sabbath erwarten. Die Videos von der Heaven & Hell Tour zeigen mir das, mit dem inzwischen verstorbenen Ronnie J. Dio am Gesang. Auch Dio solo schien so eine Einstellung zu haben. Da wirst du als Fan weit weniger um den Hörgenuß betrogen. Bei DP könnte es auch am teils zuwenig motivierenden Material liegen, vermute ich.