Abgeschickt von Mike am 15 Februar, 2010 um 19:27:20:
Antwort auf: Mensch Mike von Crazy Horst am 11 Februar, 2010 um 18:00:51:
Ich versuche zu antworten. Jeder denkt anders, und hier ganze Aufsätze zu schreiben, die teils nur das widergeben was ich vermute, bringts eh nichts. Kurz und bündig: Ich denke, daß Ian Paice bei der Reunion im Formtief war, weil es hörbar ist bereits an seinem Studio-Drumspiel. Also für mich unüberhörbar, ebenso auf "The House Of Blue Light" (und auch <Slaves & Masters>. Aber ich natürlich ziehe Vergleiche zu seiner Art von Drumspiel der Siebziger, wobei hier schon einmal gesagt wurde, daß Paice bereits ca. 1975 Federn gelassen habe, vielleicht Verschleiß, oder auch wegen dem was während der Aufnahmen zu <Stormbringer> in der Band passiert ist.
Anderseits empfinde ich den Stoff des <Perfect Strangers> Album nicht für seine frühere Art von Drumming ausgelegt, die folgenden Alben ebensowenig - bis auf <The Battle Rages On>, da spielte er auf einmal wieder besser. Ich gehöre zu den Fans die der Ansicht sind, daß Ian Paice speziell für ihn mitkomponierte Nummern gebraucht hätte, wo er für uns besser zur Geltung kommen kann, wie früher beispielsweise in "You Fool No One" oder "Burn". Als ich das Album das erste Mal gehört habe (<Perfect Strangers>), war der Eindruck sofort da, es sounded ein bißchen zu sehr nach *älter & schlechter geworden* und nach *Chlochard*, und dazu die passenden Bilder der LP-Hülle, wo man Ritchie mit einer Flasche in der Hand stehen sieht und Gillan sitzend inmitten von Kisten an Weißwein(? - ich hoffe doch Mineralwasser?), bezeichnet für das, was sich Jahre später on stage abgespielt hat: Blackmore und Gillan waren oft angesoffen wie auch angewidert von dem Scheiß den sie allabendlich brachten. Trotzdem, <Perfect Strangers> finde auch ich ein gutes Album, interessantere Songs finde ich aber auf <The House Of Blue Light>, etwa "Black & White", "Mad Dog", "The Spanish Archer"... nichts von dem findet man auf <Nobody´s Perfect>, nicht mal "Mitzi Dupree".
Die wahren Gründe warum die Reunion so verlaufen ist werden wahrscheinlich nie ganz ausgesprochen werden, ich vermute, weil es sich geschäftsschädigend auswirken kann. Die von POLYDOR waren damals zu bedauern, ebenso später BMG mit <Slaves And Masters>, weil sie mit der Art von DP zuwenig verdient haben *lol*, die Verkaufszahlen blieben gewiß hinter den Erwartungen zurück wie bei <Nobody´s Perfect>, wo man im Studio nachhelfen mußte, um den Leuten was halbwegs Hörbares zu liefern, weil sie live nix waren - hier liegt die Betonung auf "halbwegs".