Abgeschickt von Crazy Horst am 03 Dezember, 2010 um 23:12:09
Antwort auf: Pressespiegel der aktuellen Tour von Norbert am 02 Dezember, 2010 um 10:25:21:
So, ich hab jetzt fast alles gelesen. Wenn ich das richtig verstanden habe, zollen die Schreiberlinge - sofern sie dem ganzen Hardrockgedöns nicht ohnehin kopfschüttelnd gegenüber stehen - der Band großen Respekt für ihre Shows.
Und zwar nicht gemessen am Alter (für ihr Alter immer noch ordentlich), sondern gemessen an dem was ist (geile Show).
Wobei sich mir auch hier immer mal wieder Fragezeichen über die Stirn wölbten und ich mich fragte, wieviel Expertenwissen da wohl in der Radaktionsstube versammelt war. An einigen Stellen mutmaße ich, wäre ich wohl zu anderen Ergebnissen gekommen.
Einerseits erstaunt mich schon einigermaßen das Lob für BIG I. Die SAchen, die ich in den letzten Jahren gehört habe, waren - naja, irgendwo akzeptabel, aber richtig gut war das auch nicht mehr. Zugegeben - hier hängt viel vom Sound ab.
Vieles was sich im Konzert noch passabel anhört, klingt als Aufnahme nachher ziemlich bescheiden. Andererseits kommen vielleicht Nuancen im Lärm gar nicht richtig zur Geltung und eine gute, richtig produzierte Aufnahme bringt das viel besser raus.
Andererseits finde ich dieses ständige Herumreiten darauf, dass Ian keine Höhen mehr meistert, sich "in Bequemlichkeit tieferer Tonlagen" zurückgezogen hat, auch bescheuert.
Was soll denn damit eigentlich gesagt werden?
Dass er sein Kopfstimmengekreische sein lässt?
Das zum Kriterium einer Gesangskritik zu machen, finde ich doch etwas kleinkariert, die Schreie waren m.E. immer nur ein Extra und nie die Essenz seines Gesanges. Ich könnte darauf gut verzichten, so lange er den Rest ordentlich singt.
Aber gut, der gemeine Leser kann sich neben SOTW vll. noch an diesen seltsam langen Song erinnern, wo einer so unglaublich hoch keift - dieses Wissen muss man als Zeitung halt bedienen.
Und von wegen "Bequemlichkeit tieferer Tonlagen".
Das mag für "Silver Tongue" zutreffen - aber jeder, der mal versucht hat "Perfect Strangers", "No One Came" oder "Fireball" mit vollem Wumms zu singen, der weiß, dass das beileibe keine tiefe Tonlage ist.
Etwas schmunzeln musste ich auch angesichts der Aussage, Airey und Morse seien wesentlich (!) virtuoser als Blackmore und Lord in den 70ern. Wer so was schreibt, hat seine MIJ entweder schon lange nicht mehr angehört oder noch nie richtig verstanden.