Wann ist für Euch ein Album gut?


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Abgeschickt von Crazy Horst am 11 Juni, 2013 um 15:36:42

Ab wann ist für euch ein Album ein gutes Album? Also, welche Bedingungen müssen für Euch erfüllt sein, damit ihr sagt, das Album ist nicht nur mittelmäßig, sondern richtig gut?
Bei der Bewertung eines Albums als „gut“ könnte man ja an folgende Kriterien denken (die Liste ist natürlich nicht vollständig):

1. Es enthält mindestens einen „Übersong“, bei dem einfach alles stimmt und der die Zeit überdauern wird. Besser zwei Übersongs!!
2. Das Album ist frei von Durchhängern, jeder Song ist stark
3. Die Musik ist eindeutig der Band zuzuordnen, es klingt eindeutig nach Deep Purple
4. Das Album hat einen erkennbaren stilistischen Stempel, eine Art musikalisches „Thema“, einen identifzierbaren Ansatz, ist nicht nur ein Sammelsurium von Liedern.
5. Das Album ist eine Weiterentwicklung zum letzten Album
6. Das Album greift aktuelle musikalische Trends auf oder setzt sogar welche.
7. Das Album deckt mit seinen Songs eine gewisse stilistische Bandbreite ab.
8. Die Songs werden musikalisch herausragend in Szene gesetzt.


Alle Anforderungen zu erfüllen ist wohl der Handvoll „Legendenalben“ vorbehalten und strenggenommen kommt bei Deep Purple da auch nur „In Rock“ in Frage. Mit leichten Abstrichen noch „Machine Head“ (sehr stark in Kategorien 1-4, leichte Schwächen in 5 und 6), mit Abstand folgen schon „Burn“ (etwas schwächer in allen Kategorien und vor allem in 2.) und „Fireball“ (Schwächen in 2 und 4).

Somit stellt sich für alle Alben nach den wilden 70ern die Frage der Prioritätensetzung – welche Kategorie ist für mich die wichtigste, auf welche kann ich verzichten?


Ich bin mir da selbst nicht so ganz sicher:
Wenn Kategorie 1 die wichtigste ist, dann ist „Bananas“ das beste Postreunion Album – weil mit „Silver Tongue“ der für mich beste Deep Purple Song seit 1976 drauf ist (mindestens genauso gut wie „Perfect Strangers“) und mit „Bananas“ und „Sun Goes Down“ noch 2 ganz haarscharf am „Übersong“ vorbeischrammende. „Bananas“ so auf den Sockel zu heben, ist aber auch wieder absurd, denn es fällt mir schwer, die Platte genussvoll ganz durchzuhören, weil mit „Haunted“, „Razzle Dazzle“ und „I Got Your Number“ auch ganz gewaltiger Quark aus den Boxen quillt, der eher auf der Stufe von „Slaves And Masters“ und „HOBL“ einzuordnen ist.
Komplett ausfallfrei ist seit der Reunion eigentlich nur „Purpendicular“, das aber in den Kategorien 1, 4 und 8 nicht bzw. nicht ganz so punktet.
Das hochgelobte „Perfect Strangers“ dagegen hat mit „Mean Streak“ und „Hungry Daze“ mindestens anderthalb Durchhänger und ist auch auf der Performance-Ebene nicht durchgängig hochklassig, v.a. was die Gitarrensoli angeht. Und in den Kategorien 5 und 6 auch nicht gerade ein Renner, stilistisch eher eine Rückentwicklung, und insgesamt sehr auf Sicherheit bedacht.

Wie ist das bei Euch?




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